Lebensmittelverschwendung. Jedes Gramm zählt

  • Rechnerisch wirft jeder Bundesbürger in einem Jahr 75 Kilogramm an Lebensmitteln weg. Was sich so viel anhört, sind aber nur etwas mehr als 205 Gramm pro Tag.


    Ein Blatt Salat, eine Scheibe trockenes Brot, ein paar Tomaten-/Gurken- oder andere Gemüsescheiben ... es kann wirklich täglich passieren, dass man "seinen Anteil" zur Lebensmittelverschwendung beiträgt.


    Das heißt jetzt aber nicht, dass man von verschimmelten Lebensmitteln einfach nur den Schimmel abschneiden soll, damit man nichts wegwerfen muss. Schimmel ist in mehrfacher Hinsicht gefährlich. Damit befallene Lebensmittel kann man nicht mehr verzehren. Die müssen (bis auf ganz wenige Ausnahmen) weggeworfen werden.

    Das ist dann keine Lebensmittelverschwendung, weil es kein Lebensmittel mehr ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Ratgeber () aus folgendem Grund: Rechenfehler korrigiert. Siehe unten.

  • Rechnerisch wirft jeder Bundesbürger in einem Jahr 75 Kilogramm an Lebensmitteln weg. Was sich so viel anhört, sind aber nur etwas mehr als 20 Gramm pro Tag.

    Ich vermute mal, du meintest "etwas mehr als 200 g"?


    75 kg = 75.000 g

    75.000 / 365 = 205,48 g

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Lieben Dank für den Hinweis und Korrektur. Da sag noch jemand "Nullen zählen nicht" ... statt 75000 hatte ich wirklich 7500 eingetippt und den Fehler nicht bemerkt.


    Damit ist es also die zehnfache Menge von dem, was ich vorher errechnet hatte.

    200 Gramm sind sehr viel.


    Was ich jedoch allgemein kritisch sehe ist, wie der Wert überhaupt zustande gekommen ist.

    Offiziell sollen es ja die Haushalte sein, die diese Menge verschwenden.

    Hat man abgelaufene Lebensmittelpackungen aus dem Müll gefischt und geschaut, ob sie trotzdem noch nutzbar sind ?


    Wir wissen und ahnen, dass der Handel selbst Lebensmittel mit abgelaufenen MHD vernichtet hat.

    Das hat mich auch immer schon geärgert.

    Bis zur letzten Minute soll z.B. gehacktes Fleisch den vollen Preis kosten. Das Fleisch darf nur an diesem Tag verkauft werden. Wenn der Laden schließt, muss es vernichtet werden.


    Bäckereien haben es auch lange so gemacht.

    Bis zur letzten Minute voller Preis und danach wird alles Brot in Tüten gesammelt und wird dann an Vierfutter-Hersteller abgegeben.

    Ich habe mir das einige Jahre lang in einer Bäckerei unten im Haus angesehen. Ganze Transporterladungen wurden abends weggeschafft.


    Das, was manche Discounter gerade "aus der Taufe heben", war sonst eigentlich ganz normal: 

    Brot, Obst und Gemüse, das nicht mehr knackfrisch ist, wird etwas günstiger abgegeben. Lebensmittel werden kurz vor dem MHD günstiger abgegeben.


    Weil man aber mit jedem vergünstigten Lebensmittel ein frisches nicht mehr zum vollen Preis verkaufen kann, hat man die Lebensmittel sonst einfach vernichtet.

    Man kann es ja in andere Kanäle verkaufen oder einfach als Verlust abschreiben.