Deutschland: Expertenrunde hat Maßnahmen beurteilt

  • Rund 2,5 Jahre lang hat man während der Pandemie alles so geregelt, wie man dachte, dass es am besten wäre.

    Das letzte halbe Jahr hat man dann eine Expertenrunde aufgestellt, deren Aufgabe es war, die Maßnahmen im Nachhinein zu beurteilen.


    Vor allem die Politik hat sich aus den Ergebnissen Hilfe, Rat und Wegweisung für die Herbstsaison erhofft. Aber auch der normale Bürger wollte endlich wissen, was seine Anstrengungen gebraucht haben.


    Die Expertise hat 100 Seiten. Leider werden die Hoffnungen auf eine Blaupause enttäuscht. Auch ansonsten gibt es nur relativ wenige konkrete Aussagen.

    Für genaue Aussagen hätte man von Anfang an Daten sammeln müssen. Gleichzeitig hätte man jede Maßnahmen einzeln und nicht gleichzeitig mit anderen treffen müssen. Dann hätte man exakt Daten für jede Maßnahme gehabt und sie jetzt auch auswerten können.


    In vielerlei Hinsicht stehen die Aussagen der Sachverständigen unter großem Vorbehalt - darauf weisen sie selbst hin. Denn die Wirkungen und Nebenwirkungen einzelner Schutzmaßnahmen sind auch aus Expertensicht kaum für sich genommen zu beurteilen. Es seien Maßnahmenbündel gleichzeitig ergriffen worden, die man nicht auseinanderrechnen könne, sagte etwa Virologe Streeck bei der Vorstellung des Gutachtens. Das Gremium lege daher keine Tabelle vor, was richtig und falsch sei.


    Die beteiligten Wissenschaftler betonten bei ihrer Präsentation zudem, dass die Datenlage schlecht und die Aussagekraft der Ergebnisse auch deshalb eingeschränkt sei.


    Zusammengefasst war/ist jede der getroffenen Maßnahmen richtig - wenn sie früh genug veranlasst wird und auch alle dabei mitmachen und sich richtig verhielten.


    Maskenpflicht

    So früh wie möglich einführen und wirklich alle setzen die Maske auf und benutzen sie auch richtig --> hilft

    Draußen kann sie jedoch nur sehr wenig bewirken.


    Quarantäne

    Auch hier ist eine schnelle Einführung und konsequentes Umsetzen hilfreich.

    Ab einer gewissen Verbreitung - und wenn sich keiner mehr daran halten will- hat sie jedoch erheblich geringere Effekte.


    Kontaktnachverfolgung

    Gerade am Anfang hilfreich gewesen. Ist sie jedoch nicht mehr wirklich durchführbar, nutzt sie auch kaum noch etwas.


    Die Gesundheitsämter haben ganz am Anfang eine Inzidenz von 100 festgelegt. Bis dahin können sie die Kontaktnachverfolgung noch umsetzen. Heute liegen wir bei einer Inzidenz von 682 - ganz weit entfernt davon, was personaltechnisch für die Behörden umsetzbar wäre.


    2G / 3G

    Hohe Wirkung am Anfang. Heutzutage jedoch nur noch erfolgreich, kurze Zeit nachdem man geimpft wurde.


    Schulschließungen

    Hierzu hat man keine Stellung genommen. Man empfiehlt, dafür ein spezielles Expertengremium zu beauftragen


    Impfungen

    Auch dazu gab es keine Stellungnahme.