Warmwasser nur zu bestimmten Uhrzeiten

  • In Sachsen hat eine Wohnungsbaugenossenschaft aktuell gerade die Warmwasserversorgung auf nur noch bestimme Uhrzeiten begrenzt.

    Nachts ist die Warmwasserversorgung faktisch von 22 bis 4 Uhr komplett abgestellt. Tagsüber wird die Warmwasserversorgung zweimal für jeweils rund 3 Stunden unterbrochen.

    Im Endeffekt steht dadurch nur an 12 von 24 Stunden Warmwasser bereit.


    Selbstverständlich kann das ein Hausbesitzer nicht einfach so von sich aus machen. Rund um die Uhr Warmwasser gehört zur normalen Versorgung und ist damit auch Teil eines Mietvertrags. Eine entsprechende Mietminderung kann deshalb auch vorgenommen werden.


    Jetzt stellt sich aber die Frage: Spart man dadurch wirklich viel Energie ?

    Leider gibt es keine Formel, nach der man berechnen kann, wie schnell 1 Liter Wasser in welcher Zeit um wie viele Grad abkühlt.

    Das ist abhängig von der Isolierung des Vorratsbehälters, der Leitungen und der Wassermenge.


    Dass 1 Liter grundsätzlich schneller abkühlt als 10 Liter, ist klar. Um herauszufinden, wie schnell das Wasser im eigenen Haus abkühlt, muss man es durch viele Messungen aber erst einmal individuell feststellen.


    Dabei kommt es aber auch darauf an, wie oft jeweils Warmwasser während der Zeiten entnommen wird.

    Jedes Mal wenn man Warmwasser entnimmt, wird automatisch auch wieder Kaltwasser zugeführt. Nicht das Temperaturhalten kostet die meiste Energie, sondern das Erhitzen des automatisch neu zugeführten Kaltwassers.

    ...

    Im einem persönlichen Test war das Warmwasser im Haus noch am 3. Tag nach der kompletten Abschaltung der Ablage immer noch fast auf der ursprünglichen Temperatur. Keine Warmwasserentnahme = kaum Temperaturverluste.


    Mit jeder Entnahme fließt aber wieder Kaltwasser zu und senkt damit gleichzeitig auch die gesamte Wassertemperatur.

    In einem Einfamilienhaus ist es durchaus denkbar, dass man die Warmwasserversorgung einfach komplett abschaltet. Es wird nur wenig verbraucht und damit wird die Temperatur auch weniger durch das Kaltwasser gesenkt,


    In einem Mietshaus würde aber eine solche zeitweilige Abschaltung kaum Vorteile bringen.

    Sobald das Wasser zu kalt geworden ist, muss man die komplette Energie zuführen, die zum Aufheizen auf die Zieltemperatur nötig ist. Temperaturhalten kostet weniger Energie, weil nur eine geringere Temperaturdifferenz auszugleichen ist.


    Einfacher und sinnvoller ist es da, wenn man freiwillig auf die Warmwasserentnahme verzichtet und gleichzeitig die Zieltemperatur absenkt: Geringere Temperaturabsenkung und geringere Zieltemperatur = weniger Energie zum Aufheizen nötig.