Aktuell sehe ich Werbung für einen sogenannten "Smart Heater". Er soll 79 Euro kosten.
Das Funktionsprinzip ähnelt dem --> Quooker - Was es wirklich ist <--
Ich habe mir vor mehreren Wochen zum Test ein ähnliches Produkt für 42 Euro gekauft. Das Funktionsprinzip ist identisch mit dem aktuell beworbenen "Smart Heater". Es hatte nur einen flexiblen Aufsatz. Der klassische Aufsatz war nicht dabei. Das kann den Preisunterschied erklären.
Der Wasserhahn hat zwei Richtungen, in die man die Temperatur regeln kann:
Rot/warm - damit bestimmt man die Durchfließgeschwindigkeit und auch die Temperatur
Blau/kalt - damit wird nur der Hahn weiter aufgedreht. Das Wasser wird nicht erwärmt.
Werbeaussagen kontra Realität
Einfach anzuschließen
Völlig korrekte Werbeaussage. Man kann den "Warmwasserhahn" an jedem Wasserhahnanschluss anschließen. Eckventil schließen. Alte Armatur abnehmen. Die neue Armatur einbauen und einfach den Schlauch an das Eckventil anschließen. Fertig.
Sofort warmes Wasser
Stimmt - aber ....
Wenn das Wasser möglichst heiß sein soll, muss man den Regel so stellen, dass möglichst wenig Wasser durchläuft. Damit dauert es fast ewig, bis man einen Topf gefüllt hat. Je weiter man aufdreht, desto weniger warm ist das Wasser.
Temperaturanzeige
Nur ein Anhaltspunkt. 36 Grad sollte lauwarm sein, kann aber durchaus auch schon heiß sein. Dieser Wasserhahn schafft im Maximum sogar über 60 Grad.
Anschlüsse
Am Gerät selbst ist ein 1/2" Anschluss, der perfekt für einen Duschschlauch passt. Beigelegt ist jedoch nur ein üblicher 1/4" Anschluss-Flexschlauch. Falls es nicht dabei liegt, muss man sich ein Adapterstück besorgen. Bekommt man aber im Baumarkt für schlappe 2-3 Euro.
Wasser- und Energiesparen
Der Stromverbrauch liegt im Bereich eines Wasserkochers. Je nach gewünschter Temperatur sind das 2000-3000 Watt.
Der große Spareffekt besteht darin, dass man das Wasser eben nie bei maximaler Temperatur entnimmt - weil es eben so lange dauert. Gleichzeitig ist die Nutzungszeit viel kürzer als normal, weil man das Wasser nicht erst lange laufen lassen muss. Dadurch wird Wasser gespart.
Einsatz an unüblichen Stellen
Da die Armatur einen Duschschlauchanschluss hat, kann man sie eigentlich auch an eine Dusche anschließen, wenn es keine andere Wasserleitung gibt.
Mit einem Y-Abzweig hat man dann Dusche + Wasserhahn am gleichen Haupt-Anschluss
Ersatz für vorhandene Warmwasserversorgung
Warmwasser-Eckverbinder absperren und den Warmwasserhahn einfach nur an die Kaltwasserversorgung anschließen. Dadurch spart man sich das Warmwasser für Dusche/Badewanne auf.
FAZIT
Überall dort brauchbar, wo man hin und wieder Warmwasser braucht. Die Kostenbewegen sich im Bereich einer normalen Waschbeckenarmatur.
An Handwaschbecken eingebaut, spart man viel Wasser und Energie. Da braucht man ja nur handwarmes Wasser und auch keine großen Mengen.
Wer (trotz Spülmaschine) immer noch vorspült .. oder per Hand unter fließenden Wasser spült ... spart damit eindeutig sehr viel Wasser.
Nicht zu empfehlen, wo man sehr schnell möglichst heißes Wasser und in größeren Mengen benötigt.
Das Design baut natürlich sehr hoch auf und man braucht auch immer einen Stromanschluss. Optisch muss man sich eben damit abfinden, dass man faktisch eine "Küchenarmatur" hat. Mit einem starren Auslauf passt es aber auch in moderne Badezimmer.
Sicherheit:
Ich habe es nicht geschafft, den dicken Schuko-Stecker durch die kleine Öffnung am Spülbecken zu bekommen. Dazu musste ich den Stecker entfernen, das Kabel durchführen und einen neuen Schuko-Stecker anbringen.
In Feuchträumen kann das eventuell zum Problem werden und auch die Steckdose muss dort entsprechend ausgelegt sein. Im Badezimmer kann das Gerät aus diesen Gründen eventuell nicht genutzt werden.