Laufzeitverlängerung von AKW: Das oft nicht bekannte Problem

  • Atomkraftwerke über das Ende dieses Jahres einfach weiter laufen zu lassen, scheint eine Möglichkeit zu sein, Gas für die Stromerzeugung einzusparen.


    Es gibt dabei aber ein Problem:

    Die Brennstäbe sind nur auf eine gewisse Kapazität ausgelegt. Sie reichen normalerweise nur bis Jahresende. Will man die AKW jetzt also weiter laufen lassen, muss man die Stromerzeugung zurück fahren, damit die Brennstäbe länger reichen.

    Am Ende wird durch die Laufzeitverlängerung als kein Watt mehr Strom erzeugt als wenn man sie wie geplant abschaltet.


    Neue Brennstäbe zu produzieren dauert 3/4 bis ein ganzes Jahr. Die Brennstäbe müssen auch für jedes AKW separat und individuell hergestellt werden. Die AKW werden also in jedem Fall vom Netz gehen ... und wenn es nur deshalb ist, weil man auf neue Brennstäbe warten muss.


    Die Entsorgung von weiteren Brennstäben muss dann natürlich auch noch geregelt werden. Für die bisherigen gibt es noch kein zuverlässiges Konzept.

  • Streckbetrieb


    Stell dir vor, du hast einen Akku mit 1 Mio. KWh.

    Du hast ausgerechnet, dass der Akku noch Strom für 1 Jahr liefern kann. Wenn du willst, dass er länger Strom liefern kann, darfst du nicht mehr so viel Strom entnehmen.


    Wenn du aber die Laufzeit verlängerst, musst du den Strom, den du während der Zeit nicht entnehmen darfst, woanders her bekommen.


    Am Ende hat dein Akku zwar länger gereicht - trotzdem aber kein Watt mehr geliefert als wenn du ihn wie geplant genutzt hättest.