neue Arten von Heizungen einplanen

  • Schon 2014 habe ich unter Das ideale Haus , um Energie und Ressourcen zu sparen die verschiedenen Möglichkeiten des Heizens angesprochen.


    2022 entwickelte sich eine Energiekrise, bei der man sich jetzt vielleicht wünschen würde, man hätte beim Hausbau alle diese "alten Visionen" beachtet. Was damals alles nur eine Vision war, ist heute längst Realität geworden.

    Gleichzeitig zeigt die Energiekrise aber auch die Schwachstelle der meisten Heizmöglichkeiten auf: Fast jede Art des Heizens benötigt auf irgendeine Art Strom und wenn es nur zur Steuerung der Anlage ist.


    Wir brauchen also eine Möglichkeit zu heizen, die möglichst wenig Strom benötigt und falls doch Strom benötigt wird, muss dieser möglichst kostengünstig sein.


    Solarheizung

    Es ist wieder eine der "Visionen", die noch nicht verbreitet ist oder die noch nicht in dieser Art gekauft werden kann - aber trotzdem gibt es sie schon und kann auch realisiert werden.


    1) Wintergarten

    Ein Wintergarten ist eigentlich nur ein mit Glas oder durchsichtigem Kunststoff umbauter Balkon/Terrasse.

    Mit einer einfachen Doppelverglasung genügen schon ein paar wenige Stunden Sonneneinstrahlung, um ihn auf +10 - +20 Grad über der Außentemperatur aufzuheizen.

    Selbst bei tiefen Minustemperaturen reichen die Sonnenstrahlen aus, um ihn auf +15°C aufzuheizen.


    Hat man so einen Wintergarten, kann man ihn im Winter als Haupt-Aufenthaltsraum nutzen und absolut kostenlos beheizen.

    Wird es darin dann eventuell zu warm, kann man die Wärme auch ins Haus weiterleiten. Die eigentliche Heizanlage kann dann (temperaturgesteuert) herunter fahren und Energie sparen.


    2) "Prinzip Wintergarten" im Dachbereich nutzen

    Statt mit den üblichen Dachziegeln, kann man das Dach mit Materialien decken, die das Sonnenlicht hinein lassen. Große Fensterflächen sorgen dafür, dass die Räume direkt unter dem Dach immer gut temperiert sind.

    Je nach verwendeter Technik, können Glasflächen auch das Eindringen von UV-Strahlung verhindern. Diese besonderen Gläser gibt es bereits. Sie kommt in modernen Hochhäusern zum Einsatz.


    Da es für den Dachbereich gedacht ist, reichen aber auch einfache stabile Außenrollos. Wird es zu warm, lässt man sie zufahren und die Sonne bleibt draußen. Gleichzeitig bieten sie den Fensterflächen auch einen Schutz bei Unwettern.


    3) Solarpaneele zum Heizen anbringen

    Moderne Solarpaneele gibt es längst nicht mehr "entweder Strom oder Wärme". Sie können sowohl die Heizungsanlage unterstützen, als auch gleichzeitig noch Strom produzieren.

    Im Idealfall sind sie dann noch transparent, sodass man die Solarpaneele auch statt der Bedachung einbauen kann --> "Prinzip Wintergarten" + Heizungsunterstützung + Stromerzeugung = 3 Möglichkeiten gleichzeitig.


    Unter dem Dach brauche ich es nicht warm ?

    Dann nehme ich mir das Prinzip her, wie es schon in Hochhäusern eingesetzt wird: Dort werden die Räume durch warme Luft geheizt, die (je nach Bauweise) im Keller oder unter dem Dach produziert wird.


    Ich brauche also eigentlich nur ein Luftverteilungssystem, das in jeden Raum führt.

    Nur sollte das nicht an den Decken des Raumes heraus kommen - Wärme steigt ja nach oben und deshalb macht eine Heizung an der Decke keinen Sinn - sondern im Boden.

    Solche Bodenheizungen mit Warmluftauslässen sind schon seit Jahrzehnten im Einsatz.


    Heizungsstandort "anders als gewohnt"

    "Heizungen sind im Keller, weil Wärme ja sowieso nach oben steigt". Stimmt, muss aber nicht unbedingt immer so sein.


    Bei einer "Warmluftheizung" sollte die Heizung natürlich weiterhin im Keller sein. Die Warmluft steigt auch ohne weitere Unterstützung nach oben. Die Temperatur wird durch simple Sperrschieber im Boden des jeweiligen Raums geregelt.


    Bei allen anderen Heizungsformen muss das Wärmemedium jedoch durch Rohrleitungen befördert werden. Dabei sind jeweils Pumpensysteme im Einsatz. Je höher im Haus die Wärme benötigt wird, desto mehr Energie wird für die Pumpen benötigt.


    Beim "Prinzip der Etagenheizung" befindet sich die Heizung auf der Etage, auf der die Wärme benötigt wird.

    Ist der Aufbauort der Heizung möglichst zentral im Haus gewählt, wird auch weniger Energie benötigt. In der Etage, in der sich die Heizung befindet, ist der geringste Energieaufwand nötig.

    Kurze Wege zur Abnahmestelle (zu beheizende Räume) und gleichzeitig kaum Zusatzaufwand für den Wärmetransport.


    In den Etagen unterhalb und oberhalb fällt natürlich trotzdem weiterhin Energieaufwand für den Transport des Wärmemediums an. Der Energieaufwand ist jedoch viel geringer. Die Heizung muss ja nur (zum Beispiel) 1 Etage nach unten oder oben schaffen.

    Bei der Heizung im Keller muss sie jedoch bis zu 3 Etagen oberhalb schaffen.


    Welche Etage ist der beste Standort ?

    Die Etage, in der sich die meisten Menschen tagsüber aufhalten. Alle anderen Etagen kann man während des Tages abriegeln. Das spart wieder Heizenergie, weil der Heizkreislauf möglichst klein gehalten werden kann.