Wintereinbruch, auf den viele nicht vorbereitet waren

  • Wettermäßig ist Deutschland zweigeteilt: Während es im Norden und Osten Eiseskälte mit Eis und Schnee gab, ist es im Rest von Deutschland immer noch fast Frühlingshaft warm.


    Ich habe es selbst erlebt, dass es am Freitag noch massiv regnete.

    "Okay, dann wird es hier wohl nicht so schnell schneien"

    Am Samstag war das Auto dann von einer dicken Eisschicht überzogen. Die Türen ließen sich nicht mehr öffnen.


    "Die Sonne wird das Eis wohl von selbst schmelzen lassen. Schnee wegräumen wird deshalb wohl reichen"

    Wieder ein Trugschluss. Die Sonne schaffte es nicht, das Eis zu schmelzen. Es fror weiter.


    Am Sonntagnachmittag hatte ich keine Wahl. Ich musste am Montag ganz früh fahren. Also (soweit es möglich war) wenigstens die dickste Eisschicht mit Scheibenenteisern angetaut.

    Da ich von der plötzlichen Kältewelle überrascht worden war, war der Wagen in keiner Hinsicht darauf vorbereitet gewesen. Ich musste also auf jeden Fall Scheibenfrostschutz auffüllen.

    Fahrertür faktisch aufbrechen ... um dann erst zu merken, dass dieser Wagen die Öffnung der Motorhaube außen unter einem Emblem hat. Absolut festgefroren, musste ich das also auf jeden Fall erst einmal auftauen.


    Ca. eine Stunde später war es dann endlich gelungen. Ein Blick reichte, um zu merken, dass es eigentlich schon zu spät dafür war. Mich lächelte eine Eisschicht an. Scheibenenteiser drauf und hoffen, dass das genügen würde.


    Montagmorgen um 4 Uhr erst einmal zum Schneeschieber gegriffen. Wege frei schaufeln und dann die 15 Zentimeter Schnee vom Auto entfernen. Die Behandlung mit dem Scheibenenteiser hatte geholfen. Mit einem Gummirakel konnte ich die Scheiben endlich vom Eis befreien.


    Die erste Fahrt mit diesem Wagen bei Schnee und Eis:

    Trotz spezieller Winterreifen waren 30-50 Km/h das höchste der Gefühle bis zur Autobahn. Zur gleichen Zeit gab es einen tödlichen Unfall nicht weit entfernt. Auch die Fahrer dieser Fahrzeuge hatten nicht mit so einem Straßenzustand gerechnet.

    Streufahrzeuge und Schneeräumdienste waren noch nicht unterwegs.


    Am Ziel angekommen, herrschten dort frühlingshafte Temperaturen. Endlich konnte die Wischanlage mal wieder auftauen.


    Auf der Rückfahrt merkte ich dann, wie drastisch die Temperaturgrenzen waren:

    In der warmen Abendsonne auf trockenen Straßen unterwegs, brauchte ich nur 10 Kilometer, um wieder im Winter anzukommen. Schnee, Eis und dazu noch starker Nebel und natürlich musste ich bei einem Zwischenhalt wieder die dicke Jacke anziehen, die die ganze Zeit unbenutzt im Kofferraum gelegen hatte.


    Auf so einen lokal begrenzten Wintereinbruch kann man eigentlich nicht vorbereitet sein.

    Hat man eine längere Strecke zu fahren, kann es sein, dass einen am Ziel eine ganz andere Jahreszeit erwartet.


    "Winterreifen von O bis O"

    Bei den Temperaturen der letzten Wochen waren Winterreifen unsicherer als Sommerreifen. Gleichzeitig haben sie sich zudem auch noch stärker abgenutzt. Trotzdem war es besser, Winter- oder Allwetterreifen aufzuziehen.