Bargeld lacht

  • In den letzten Jahren hat man sich irgendwie daran gewöhnt, dass man eigentlich kaum Bargeld mehr benötigt. Man kann ja alles mit Karte bezahlen.

    Bargeld braucht man nur noch für Kleinigkeiten oder die seltenen Gelegenheiten, in denen man ausnahmsweise mal nicht mit Karte bezahlen kann.


    Als heute Morgen der Heizöltanker vorfuhr, wäre es eigentlich auch kein Problem gewesen. Karte ins Lesegerät und schon wird der Betrag direkt vom Konto abgebucht. So war es schließlich die ganzen Jahre gewesen.


    Teil 1: Das Kartenlesegerät muss sich erst einmal ins Mobilfunknetz einloggen.

    Nach dem 3. Versuch etablierte sich endlich eine stabile Funkverbindung. Nach jedem Fehlversuch musste das Gerät neu gebootet werden.


    Teil 2: Karte rein und PIN eingeben

    Im Normalfall ist das natürlich ein Klacks. Tausende Male an irgendwelchen Terminals durchgeführt, würde es jetzt nur noch Sekunden brauchen.... im Normalfall. Dieses Mal gab es aber die Meldung "Limit überschritten".


    Selbstverständlich weiß ich, wie viel auf dem Konto ist und welche Limits ich habe. Ich kann es schließlich selbst einstellen. Es war kein Limit überschritten. Da steht man da und schaut ganz sparsam. Anstatt sofort mit Karte zahlen zu können, musste ich der Firma das Geld erst einmal schuldig bleiben


    Teil 3: Ab an den Rechner und die Überweisung direkt ausführen

    Auch das ist längst Routine geworden. Tippel-die-tipp-wusch-knarz und schon ist das Geld auf dem Weg zum anderen Konto.


    Nach dem Login lächelte mich diesmal jedoch nur ein Hinweis an "Technische Störung. Versuchen Sie es später noch einmal"


    Teil 4: Anruf bei der Bank

    Endlose Warteschleife, bis ich dann schließlich in der Telefonzentrale angekommen war. "In der Filiale sind alle Leitungen besetzt. Wahrscheinlich wegen der technischen Störung"


    Teil 5: Erneuter Versuch der Online-Überweisung

    Diesmal klappte es und das Geld war endlich unterwegs


    Was sonst ein ganz alltäglicher Vorgang war, wurde heute ein Drama in 5 Akten.

    Als ich gestern am Bankautomaten war, dachte ich noch "Direkt mitnehmen oder nicht ?".


    Natürlich wäre es Unsinn gewesen, das Geld abzuholen, dem Fahrer dann mitzugeben, damit sein Chef es dann wieder auf sein Konto einzahlt. So hat es damals noch mein Vater gemacht und "Berge von Bargeld" durch die Gegend geschleppt, um ja die Rechnung sofort zahlen zu können.


    Während die Banken das Bargeld unter fadenscheinigen Vorwänden abschaffen wollen, empfiehlt das Bundesamt für Katastrophenschutz, immer so viel Bargeld im Haus zu haben, wie man für eine gewisse Zeit an täglichen Bedarf ausgeben würde.


    Im Krieg in der Ukraine geht es den Menschen aktuell ähnlich:

    Wenn es keinen Strom gibt, funktionieren auch Bankautomaten nicht mehr. Auch die Tresore in den Banken sind oft elektronisch gesichert oder müssen mit technischer Hilfe geöffnet werden.

    Da hat man also Geld auf seinem Konto ... kommt aber nicht dran. Plötzlich kann sich auch ein Multimillionär nichts mehr kaufen, weil das nur noch mit Bargeld geht.


    Bargeld lacht

    Sieh zu, dass du nicht nur Bank- und Kreditkarten, sondern auch genügend Bargeld im Hause oder bei dir hast. Dann ist es völlig egal ob die Technik versagt oder nicht.


    Vorsicht:

    Wenn du größere Summen im Haus haben musst, erkundige dich vorher, bis zu welcher Höhe sie auch versichert sind. Selbst der Inhalt eines kleinen Tresors ist nur bis zu einer gewissem Grenze automatisch versichert.


    Was ist eigentlich mit Geldwäsche- und anderen Gesetzen ?

    Du kannst dein Geld dort verwahren, wo du es für nötig hältst. Erst wenn du eine größere Summe zum Bezahlen mitnimmst, wirst du nach der Herkunft befragt. Das ist eigentlich nur eine Formalie, schließlich kannst du ja leicht nachweisen, woher das Geld stammt.