Winter-Kälte zum Energiesparen nutzen

  • Im Winter verbrauchen wir normalerweise mehr Energie als sonst. Wir müssen das Licht früher und länger einschalten und wir müssen heizen, wenn es kalt ist.


    Die Kälte im Winter können wir aber auf zwei Arten zum Energiesparen nutzen


    Reduzierung des Verbrauchs von Kühlgeräten aller Art

    Kühl- und Gefriergeräte sollten immer an einem möglichst kalten Platz stehen. Dort haben sie immer den geringsten Energieverbrauch. Wenn ihr einen Raum habt, in dem es gerne auch einmal besonders kalt sein darf, muss er nicht unbedingt die Voraussetzungen erfüllen.


    Stellt die Kühlgeräte in diesen Raum und ihr werdet merken, dass dieser Standort einen geringeren Verbrauch bewirkt.


    Die Winterkälte kann Kühlgeräte komplett ersetzen

    Kühlgeräte gibt es noch gar nicht so besonders lange. Vor rund 100 Jahren hat man deshalb noch anders kühlen müssen. Mit etwas Nachdenken und Nachmachen kann man mit den gleichen Methoden auch heute noch alles und auch kostenlos kühlen.


    Kellerräume ersetzten damals den Kühlschrank. Das funktionierte zwar nicht das ganze Jahr, aber für Spätherbst bis zum Frühlingbeginn reichte es durchaus. Für den Sommer gab es Eiskeller. Die lagen sehr tief unter der Erde. So tief, dass man dort Eis zum Kühlen einlagern konnte. Man hat sich damals wirklich sehr viele Gedanken machen müssen, um etwas kühlen zu können.


    Ein paar grundsätzliche Ideen können wir heute noch nutzen, um Kühl- und Gefriergeräte komplett abschalten zu können.


    Dazu brauchen wir einen Raum, in dem möglichst keine Heizung vorhanden ist und der Zugang nach außen hat. Den findet man eigentlich in jedem Haus im Keller.


    Eigentlich war es das schon.

    Früher hat man schließlich auch Lebensmittel im kühlen Keller gelagert. + 7 Grad Celsius gelten als ideale Kühlschranktemperatur. Die bekommt man teilweise auch noch im Sommer hin.


    Der Keller kann aber auch das Eisfach und bis zum gewissen Grad sogar einen Eisschrank ersetzen.

    Den Raum hatten wir ja schon gefunden. Wenn wir ihn jetzt noch kälter haben wollen, darf dort keine Heizung installiert sein, weil sonst der Thermostat am Heizkörper die Heizung einschalten würde, wenn es darin sehr kalt werden würde.

    Eine Wasserleitung wäre auch kontraproduktiv. Die würde dann nämlich einfrieren.


    Wir wollen aus dem Keller einen (vorübergehenden) Eiskeller machen.

    Dazu brauchen wir nicht mehr als ein paar eisige Tage und Nächte.


    - Kellerfenster öffnen, damit die Kälte eindringen kann

    - Die Türen im einem großen Teil des Kellers alle geöffnet lassen.


    Zusätzlich zur ganz normalen Kälte bekommen wir dadurch jetzt noch einen Kühleffekt, als wenn man Fahrtwind im Auto hätte. Das bringt noch ein paar Grad mehr.


    Es wird nicht lange dauern und der Keller hat mindestens die gleiche tiefe Temperatur wie sie draußen herrscht. Jetzt kann man dort problemlos alle Arten von verderblichen Lebensmitteln lagern.


    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>


    Wie üblich, habe ich das vorher natürlich selbst ausprobiert und kann daher auch einige Fragen beantworten, die man sich dabei natürlich stellt.


    Welche Temperatur kann man dadurch im Keller erreichen ?

    Bei einer Außentemperatur von -10° bis -20° war es im Keller ca. -5° bis - 7° kalt.

    (Der Test fand in den eisigen Wochen vor Weihnachten 2022 statt)


    Wie schnell geht es bis der Keller kalt genug ist ?

    In den letzten Nächten waren es aktuell nachts bis ca. -3 ° kalt. Der Keller ist schon nach nur einer Nacht auf + 2 ° runter gekühlt.


    Wie lange halten sich die Minustemperaturen im "Eiskeller" ?

    Ohne besondere Maßnahmen zur Dämmung waren es im Keller noch - 5 ° obwohl draußen schon wieder + 10° herrschten. Es dauerte mehr fast zwei Wochen bis die Temperatur im Keller wieder in den Plusbereich ging.


    Wie kann man dafür sorgen, dass der Keller nicht zu schnell wieder "auftaut" ?

    Als Erstes einfach dafür sorgen, dass die Tür um Keller geschlossen bleibt. Bleibt sie offen, strömt sonst die Wärme von draußen auch wieder schneller hinein.


    Folgendes hält die Kälte dann noch länger im Keller und die Wärme draußen

    Kellerfenster schließen, sobald es wärmer wird und von innen einfach eine Styroporplatte, Schaumstoff oder alte zusammengerollte Decken legen. Das wirkt isolierend.


    Mit welchen negativen Effekten muss man rechnen ?

    Wirklich alles wird eingefroren. Rohe Eier, Obst, Gemüse .. ja sogar Konserven wurden so tief gekühlt, dass sie einzufrieren begannen.


    Die Decke des Kellers kühlt sich natürlich ähnlich stark ab.

    Wenn ein Wohnraum darüber liegt, wird dessen Boden auch entsprechend kalt werden. Entweder muss der Keller noch mit Styroporplatten an der Decke gedämmt werden oder der Raum darüber dürfte nicht durchgehend genutzt werden.

    Es wäre praktisch, wenn oberhalb des Kellers ein Flur, Vorratsraum oder die Küche wäre. Die beheizt man ja normalerweise nicht, sodass es keine Rolle spielt, dass der Boden eiskalt ist.


    Wie hoch ist der Einspareffekt ?

    Das kommt darauf an, ob man wirklich alle Kühlgeräte abschaltet. Dann holt man die Lebensmittel nicht mal eben als dem Kühlschrank, sondern muss immer wieder in den Keller.

    Damals hat man es gemacht. Heutzutage ist es für die meisten Leute jedoch nicht mehr zumutbar.


    Als ich feststellte dass der Keller einen Tiefkühler ersetzt, habe ich ihn einfach dazu genutzt um Angebote an zu kühlenden Lebensmitteln zu kaufen, die ich sonst nie hätte lagern können.

    Ich hatte ja plötzlich einen begehbaren und ca. 18 m³ großen Kühlschrank.


    Der "große Einspareffekt" hat sich dadurch ergeben, dass ich noch Lebensmittel aus den Angeboten hatte, als es sie längst nicht mehr zu diesem Preis zu kaufen gab.