Rasenflächen entfernen

  • Rasenflächen sehen vielleicht ganz gut aus, brauchen relativ wenig Pflege ... aber ...


    - Rasenflächen haben keinerlei Nutzen

    Auf einem gepflegten Rasen wächst nichts anderes. Es gibt also keine Pflanzen, die Insekten nutzen könnten.


    - Rasenflächen brauchen unnötig viel Wasser

    Wasser steht in manchen Regionen im Sommer kaum mehr zur Verfügung. Zwar gibt es mittlerweile auch spezielle Trockenrasen, das heißt aber nur, dass dieser Rasen dann weniger Wasser als normaler Rasen braucht.

    Bereits in den letzten Jahren wurde in vielen Kommunen das Bewässern von Rasenflächen unter Strafe verboten. Was in einem trockenem Sommer dann von einem Rasen noch übrig bleibt, ist nur eine vertrocknete Fläche.


    Eine vorhandene Rasenfläche zu entfernen und anderweitig zu nutzen, ist also nur eine Anpassung an die neuen Klimabedingungen.


    Wie bekommt man nun den vorhandenen Rasen weg ?

    Das zeige ich euch in den nächsten paar "Kapiteln"

  • Reine Handarbeit


    Mit Spaten und Hacke bewaffnet, habe ich einen ersten Versuch im Herbst gestartet.

    Nach mehreren Stunden anstrengender Arbeit hatte ich es geschafft, den Rasen zu entfernen, den Boden umzugraben und aufzulockern


    Dabei habe ich so viel Biomasse erhalten, dass ich nicht wusste, wie ich sie wieder loswerden sollte.

    Es war ja nicht nur das Gras selbst, sondern auch noch die Wurzeln, die bis zu 20 Zentimeter tief waren.


    Nach dem Winter sieht es dann so aus.

  • Mit Maschinenkraft


    Einen speziellen Rasenabzieher zu mieten, lohnt sich nur bei größeren Flächen. Das Problem dabei ist dann aber später das gleiche wie bei der reinen Handarbeit:

    Man bekommt eine riesige Menge an Rasenabfall, die man entweder entsorgen oder ganz fein häckseln muss.


    Ich habe mir eine kleine Maschine besorgt, die eigentlich dazu gedacht ist, den Boden aufzulockern.


    Sie soll den Boden bis zu 20 Zentimeter tief auflockern können. Durch das kleine Hackerwerk versprach ich mir, dass auch das Wurzelwerk zerhackt werden würde.


    Meine Erwartung war weiterhin, dass sie sich regelrecht in den Boden fressen und so alles mühelos zerkleinern würde.


    Diese Erwartung wurde leider nicht erfüllt.

    Mit nur rund 10 Kg Gewicht, war sie dazu nicht in der Lage sondern sprang erst einmal nur hin und her. Erst mit entsprechender Übung und auch Muskelkraft gelang es, dass sie ihren Zweck erfüllte.


    Nach der Aktion konnte man aber auch schon gut erkennen, dass sie nicht für so etwas konstruiert ist.



    Sie hat es aber gut überstanden ... was aber auch nötig war, da sie später noch einmal zum Einsatz kommen musste


  • Teil 1) Rasen oberflächlich entfernen


    Einfach draufhalten und die Maschine so führen, dass sie möglich alles erwischt und zerkleinert.


    Hier ist die Ausgangslage zu sehen


    Nach dem ersten Durchgang sieht alles ganz gut aus.



    Die Erde ist aufgelockert und das Gras ist ganz fein gehäckselt.

    Hier könnte man jetzt einen neuen Rasen säen.


    Hier kann man aber gut erkennen, dass die Maschine nicht wirklich in die Tiefe gekommen ist


    Sie hat es nur dort geschafft, wo der Boden locker war. Dort hat sie sich eingegraben, ist aber ansonsten nur über die Wurzelschicht hinweg gerutscht.

  • Teil 2) In die Tiefe gehen


    Diesmal musste ich wieder zum Spaten greifen und alles umgraben.

    "Mach das doch direkt klein"

    Nein danke. Ich wusste ja schon, dass das ohne Maschine kaum möglich sein würde.




    Wie will man solches Wurzelwerk von Hand verkleinert bekommen ?

  • Teil 3) Noch einmal mit der Maschine drüber gehen


    Die Maschine musste jetzt nur ihren gedachten Zweck erfüllen: Alles zerhäckseln und lockern.


    Man kann schon gut erkennen, dass die Maschine faktisch Löcher gebuddelt hat, wo der Boden weich genug dazu war.


    Ein Bisschen ausgleichen muss man später also per Hand immer noch



    Am Ende ist die Fläche dann frei von Rasen und auch wieder für anderes nutzbar



    Zeitaufwand zum Häckseln/Zerkleinern der großen Schollen auf der ganzen Fläche: 20 Minuten.

    Zeitaufwand zum Reinigen der Maschine: 30 Minuten XD


    Als reine Handarbeit ist also nur das vorherigen Umgraben angefallen.


    Fazit:

    Man kann auch ohne sehr viel Handarbeit und Spezialmaschinen Rasenflächen wieder zu einem Garten machen, der Mensch und Natur "wieder etwas bringt" :thumpu:


    PS:

    Durch dieses "Testfeld" weiß ich jetzt auch, wie ich andere Rasenfläche mühelos wieder "aufarbeiten" kann.

  • Spätere Erfahrungen:


    1) Wenn man die zerhäckselten Rasenreste nicht irgendwie entfernt, kommt der Rasen wieder hoch.

    So lange ist es ja noch nicht her, aber trotzdem sprießt der erste Rasen schon wieder. Macht aber nichts: Noch einmal drüber gehen und dann das Gras abharken.


    2) Wenn der Rasen sehr alt ist, wird nur die Oberfläche etwas abgekratzt

    In einem anderen kleinen Stück wollte ich sehen, ob man auf die gleiche Art auch einen Rasenschädling entfernen kann.

    Es sah zwar "ganz nett aus", aber im Endeffekt hat es nicht gebracht, weil es eben keine "Tiefenwirkung" gab.


    3) Auch die leichte Maschine kann eine Tiefenwirkung haben

    Nein, man schafft es nicht wirklich, sie mit den Armen so stark zu drücken, dass sie sich tiefer eingräbt. Egal was man macht, sie wird immer wieder hochspringen.


    Setzt man jedoch einen Fuß auf eine untere Verstrebung, kann man problemlos den nötigen Druck geben, dass die Maschine auf der gewünschten Tiefe bleibt.


    Ob und wie das dann funktioniert, ist aber von der Person abhängig:

    Man steht auf einem Bein, presst die Maschine mit dem anderen hinunter. führt die Maschine und muss immer wieder die Position wechseln... und gleichzeitig weiter Druck aufbauen.

    ...

    Auf kurzen Strecken klappt das, geht aber massiv in die Beine. Man muss ja gegen das Springen der Maschine arbeiten und dann kann es schonmal vorkommen, dass man abrutscht.

    Ist also sehr kräftezehrend und vielleicht auch nicht ungefährlich.

    Wer es probieren will, macht es deshalb auf eigene Gefahr.


    Aus Sicherheitsgründen habe ich Sicherheitsstiefel mit verstärkter Kappe angehabt. Man muss eben immer damit rechnen, dass man abrutscht. Dann möchte ich nicht einen normalen Schuh ohne jegliche Schutzwirkung anhaben.

    Ist aber nie nötig gewesen ... auch weil ich immer dann aufgehört habe, wenn ich merkte, dass die Konzentration/Kraft nachlässt.


    Großer Vorteil:

    Ich musste nicht vorher noch einmal alles umgraben. Spart Zeit und geht nicht so auf den Rücken.


    Den "Großversuch" habe ich aber noch vor mir ... eine ganze Rasenfläche komplett abtragen, tiefer legen und neu einsäen.

    Das werde ich aber erst dann machen, wenn der Boden weich, aber noch nicht komplett durchnässt, ist.