Mittlerweile wird es bereits in Universitäten diskutiert: Obwohl die Kosten eigentlich gefallen sind, fallen die Produktpreise im Handel trotzdem nicht.
Beispiel Speiseöl:
Voriges Jahr kostete 1 Liter Speiseöl (aus Sonnenblumen oder Raps) noch unter 1 Euro. Danach gab es in Deutschland einen Mangel und man zahlte über 5 Euro pro Liter.
Aktuell empfindet man Kurse von 2,80 Euro pro Liter schon als "normal" bis "günstig". Der Preis liegt also fast beim 3-Fachen wie vor einem Jahr, obwohl von einem Mangel nichts zu hören ist.
Beispiel Papier:
Die Preise für Papierhandtuchrollen sind vor kurzem bis auf das 6-Fache gestiegen. Obwohl es weder Rohstoffmangel noch Energieknappheit in der Branche gibt und die Energiepreise in Deutschland sind auch wieder gesunken.
Beispiel Gemüse :
Für ein Kilogramm Tomaten zahlt man bis zu 8 Euro. Das ist ungefähr mehr als doppelt so teuer wie letztes Jahr zu dieser Zeit. Natürlich kann man damit argumentieren, dass sie nur aus Gewächshäusern kommen und deshalb viel Energie aufgewendet werden musste.
Gleichzeitig werden Tomaten aber auch schon wieder für 2 Euro pro Kg angeboten.
Salate und Kohl kosten auch teilweise über 2 Euro pro Kopf. Bei diesen Gemüsen braucht es aber gar nicht so viel Energie. Woher kommen dann wohl die hohen Preise ?
Beispiel Milchprodukte :
Die Erzeugerpreise für Milch sind gesunken. Milchprodukte aller Art kosten jedoch weiterhin zunehmend mehr. Eine Packung Schnittkäse kostete letztes Jahr im Sommer noch 1,39 € . Die gleiche Packung kostete kurz danach überall 2,49 € und das kostet sie jetzt auch weiterhin.
Fleischprodukte :
Tierhaltung kostet zunehmend mehr. Das erklärt jedoch nicht einen Preisanstieg von bis zu 400 Prozent zu vergangenem Jahr zu dieser Zeit.
Pflanzenfette :
Pflanzenmargarine gab es letztes Jahr schon ab 70 Cent pro 500 Gramm. Heute muss man schon darauf achten, wie viel überhaupt drin ist, um zu sehen ob die gleiche Margarine mit 1,70 wirklich ein "Angebot" ist oder ob man dafür dann nur noch 400g bekommt.
Die Discounter haben letztes Jahr fast zeitgleich alle ihre Produkte in mehreren Kategorien um exakt 50 Prozent oder sogar um 100 Prozent verteuert.
Einfache Instant-Tees waren vorher für 99 Cents zu haben, kosteten danach aber überall 1,99 Euro.
1 Kg einfacher Joghurt von 1,29 auf 2.49 Euro gestiegen
500g Quark von 99 Cent auf 1,59 Euro gestiegen.
Ja, die Diskussionen in den Unis entsprechend wirklich der Realität: Hersteller und Handel handeln zwar Preisnachlässe aus, geben sie jedoch nicht weiter, sondern sehen sie einfach als zusätzliche Gewinnmitnahmen an.
Es gibt aber Handelsbetriebe, die sich nicht dem allgemeinen Trend angeschlossen haben.
Die haben damals den Preis für Instanttees zwar auch erhöht, aber von 99 Cent nur auf 1,29 Euro. Da das in diesem Fall die gleichen Zutaten sind und die Kette auch nicht größer als ihre Mitbewerber ist, kann man daran ganz gut erkennen, wie hoch die Gewinnmitnahmen schon dabei sind.
Als Verbraucher sollte man also darauf achten:
Wenn ein Händler bei einem gewissen Produkt prozentual weitaus geringere Preissteigerungen hat als andere, kalkuliert dieser Händler verbraucherfreundlicher als die anderen Händler.
Fairer Preis = besserer Händler
Überzogener Preis = verbraucherfeindlich
Übrigens ....
Die Preise für Gemüse steigen seit der Zeit drastisch immer weiter an, seitdem Naturschutzverbände, Umweltschützer und Gesundheitsratgeber von Fleisch abraten.
"Gemüse ist plötzlich mehr wert, also darf es auch mehr kosten", scheinen sich da manche zu denken.
In den nächsten paar Wochen sollten die Preise für alle Gemüse wieder drastisch fallen. Dann gibt es keine Argumente mehr dafür, weshalb das weiterhin so teuer sein soll. Fallen die Preise (für alles was aus Pflanzen hergestellt wird) nicht wieder fast auf Vorjahresniveau, haben sich da wieder einige dazu entschlossen, die Gewinne weiter zu steigern.