Rasenmäher: Akku kontra Benziner

  • Wer einen Rasenmäher mit Benzinmotor gewohnt ist, der wird über vieles nicht nachdenken (müssen)


    Kraft ohne Ende:

    Der Mäher schafft fast jede Gras-Höhe und arbeitet auch weiter, wenn die Messer einmal Bodenkontakt bekommen


    Energie, die länger reicht, als man überhaupt mähen muss:

    Man braucht sich keine Sorgen über den Verbrauch zu machen. Einen Tank bekommt man auch auf größeren Rasenflächen nicht so schnell leer. Mit 5 Liter Sprit kommt man durchaus eine ganze Saison lang aus.


    Starten ist oft umständlich:

    Aus diesem Grund lässt man den Motor beim Drehen und Wenden einfach weiter laufen


    Gewicht:

    Natürlich wiegt so ein Verbrenner auch viel. Dafür hat man dann aber einen Radantrieb, der dafür sorgt, dass der Mäher sich von selbst bewegt.


    Lärmpegel:

    Nicht schön zu reden ist natürlich der Motorenlärm. Wenn irgendwo Rasen gemäht wird, kann man es über weite Entfernungen hören. Oft scheint das erste Mäher-Brummern fast schon ein Signal für alle anderen zu sein, dass sie jetzt auch loslegen können :joker:


    Wartungsarbeiten:

    Ölwechsel, Luftfilter tauschen, hin und wieder auch mal die Zündkerze wechseln. Das sind die üblichen Wartungsarbeiten, die man gerne nach/vor der Gartensaison macht.


    Bei einem Akku-Rasenmäher sieht es aber ganz anders aus


    Kraft:

    Je nach Auslegung, hat man auch nur eine entsprechende Kraft zur Verfügung. Da kann es schon einmal passieren, dass der Mäher mehrere Anläufe braucht, bis er das Gras endlich abgemäht hat. Vor und zurück oder mehrmals drüber, bis man endlich auf die Wunschlänge herunter gemäht hat


    Energie:

    Je härter die Aufgabe, desto mehr Energie wird auch verbraucht. Hat man höheres Gras, kann es schon einmal passieren, dass man die Fläche gar nicht mit einer Akku-Ladung schafft.


    Starten ist leicht:

    Man sollte deshalb bei jeder sich bietenden Möglichkeit den Finger vom Knopf nehmen. Das spart die knappe Akku-Energie.


    Gewicht:

    Bei einem Akkumäher eher selten ein Problem. Durch den schwächeren Motor können Steine und andere Fremdkörper nicht so stark weggeschleudert werden.

    E-Motoren sind auch sehr viel leichter - also braucht man kein schweres Metall als Schutz. Leichter Kunststoff genügt völlig aus.


    Lärmpegel:

    Akku-Mäher scheinen sehr viel leiser zu sein. Die Dezibel-Angabe kann aber durchaus identisch mit dem eines Benziners sein. Trotzdem nimmt man es nicht so laut wahr, weil es eben eher ein surrendes und kein knatterndes Geräusch ist.


    Wartungsarbeiten:

    E-Motoren brauchen keine regelmäßigen Wartungen. Reinigen des Gehäuses genügt.


    Eigentlich spricht alles für einen Akku-Mäher


    A B E R



    Reichweite:

    Bei Rasenmähern wird eine Rasenfläche in Quadratmetern angegeben.

    Bei Benzinern ist das eher eine Empfehlung. Hat man eine größere Fläche, sollte man besser auch zu einem größeren Mäher greifen ... aber ein kleiner schafft das auch.

    Bei Akku-Mähern ist diese Fläche keine Empfehlung. Man sollte es eher als maximale Reichweite verstehen. Bis man die wirklich erreicht, braucht es schon einige Übung oder bestimmte Voraussetzungen.


    Die Reichweite sollte man ähnlich wie bei E-Autos sehen: Nur im Optimalfall zu erreichen


    Kosten:

    Benziner sind allgemein immer noch günstiger als Akku-Mäher. Findet man einen günstigen Akku-Mäher, muss man oft die Akkus und Ladegeräte extra dazu kaufen.


    Nachtanken:

    Beim Benziner eine Sache von wenigen Minuten. Beim Akku-Mäher kann es durchaus schon einmal Stunden brauchen, bis man endlich weiter machen kann.


    Problem beim Laden von Akkus:

    Es kann durchaus passieren, dass das Ladegerät den Dienst verweigert, weil der Akku beim Mähen zu warm geworden ist. Entweder war es draußen einfach zu warm oder der Akku wurde sehr beansprucht. Das Laden findet dann erst statt, wenn der Akku wieder genügend abgekühlt ist.


    Sehr entscheidend bei der Wahl eines Akku-Mähers ist die Kapazität der Akkus.

    Es gibt Mäher mit 20/40 V Akkus. Diese Akkus sind eigentlich nur 2 Akkus im gleichen Gehäuse.

    Wird der Akku bei einem 20V-Gerät genutzt, stehen 2x 2,5A = 5A als Kapazität zur Verfügung. Beide Akkus werden also nacheinander genutzt.

    Wird der gleiche Akku aber bei einem 40V-Gerät genutzt, stehen nur 2,5A zur Verfügung. Beide Akkus werden nämlich parallel genutzt.


    Die "Akku-Probleme" kann man dadurch umgehen, indem man einfach mehrere Akkus kauft. Während der eine genutzt wird, kann der andere ganz gemütlich geladen werden. Je nach üblicher Nutzungszeit + Ladezeit der Akkus, sollte man sich die entsprechende Zusatzmenge an weiteren Akkus holen.


    Die zusätzlichen Akkus können den Kauf eines günstigen Akku-Mähers ähnlich teuer machen als wenn man gleich einen Mäher mit leistungsfähigeren Akkus gekauft hätte.

    Achtet also nicht auf die Reichweite, sondern eher auf die Akku-Kapazität.


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    PS:

    Ich bin gerade beim Umstieg von Benzin- auf Akku-Mäher. Mit dem kleinen, leichten und wendigen Akku-Mäher macht das Mähen endlich wieder Spaß und ist keine mühselige Arbeit mehr. Die geringe Akku-Kapazität ist jedoch das große Manko.


    Bis zu 250 m² mit einer Akku-Ladung ? Nur ein schöner Traum.

    Mit einer Akku-Ladung schaffe ich gerade rund 80 m². Insgesamt brauche ich ca. 4 Akkuladungen für alle Rasenflächen. Das Laden dauert jeweils 1,5 Stunden. Bei wechselhaften Wetter wäre das Nachladen keine Option.

    Aufhören mit Mähen oder mehr Akkus und Ladestationen ... oder dann doch wieder den Benziner zwischendurch nehmen ?


    Ich habe mich für weitere Akkus entschieden, auch wenn die erst einmal viel Geld kosten werden. Ich kann sie aber auch einfach nach und nach kaufen.


    Nachtrag 20.05.2023

    Die Entscheidung kam zu spät. Es gibt zwar Ladegeräte, aber keine Akkus mehr zu kaufen. Jetzt muss ich warten, bis wieder Akkus auftauchen.


    Es stellte sich heraus, dass zwar überall von 250 m² die Rede war. Auf der Verpackung (und sonst nirgendwo) steht jedoch, dass der Mäher maximal 30 Minuten ohne Last läuft. Der Motor läuft also nur so lange, wenn es keine Last/Widerstand (wie beim Mähen) gibt.