Heutzutage wachsen wir zum Glück mehrsprachig auf. Als Kleinkind lernt man die Heimatsprache. Das kann durchaus noch ein Dialekt sein.
Als Schulkind kommt dann "Hochdeutsch" dazu. Das brauchen wir um schreiben zu lernen.
Etwas später steht Englisch auf dem Unterrichtsplan.
Je nach Region und Schule wird dann später auch noch Französisch oder Spanisch angeboten.
"Mit Englisch kommt man überall durch?" Leider stimmt das nicht.
Je nach Land steht auch in DACH eine andere Sprache auf dem Unterrichtsplan.
Übersetzungstools
Der Übersetzer von Google ist eigentlich sehr hilfreich. Man kann ihn einfach online nutzen oder sich seine Zielsprachen auch herunter laden um auch ohne Internetverbindung Übersetzungen zu bekommen.
Da man sogar auch einfach Texte abfotografieren kann, ist es eine gute Hilfe auf Reisen.
Aber Achtung:
Wenn man z.B. Englisch kann und nach Deutsch übersetzen lässt, wird man merken, dass schon diese Übersetzungen nicht unbedingt wirklich 1:1 korrekt sind. Es ist also eine gute Hilfe, aber verlassen sollte man sich nicht darauf.
Je weiter man sich von den europäischen "Basissprachen" entfernt, desto mehr muss man die Übersetzung interpretieren können.
Auch die Ausgangs- oder Zielsprache kann die Korrektheit der Übersetzung beeinflussen.
Übersetzungen in/aus dem (sprachlich relativ einfachen) Englisch sind genauer als wenn man direkt aus Deutsch übersetzen lässt.
Eine andere Sprache lernen
Hat man schon eine Sprache aus einer Sprachfamilie gelernt, fällt es relativ einfach eine weitere Sprache daraus zu erlernen.
Beispiel romanische Sprachen:
Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch sind alles romanische Sprachen. Sie haben sich aus dem Latein der alten Römer entwickelt. Hat man eine der Sprachen gelernt, fällt es relativ einfach, auch eine der anderen Sprachen zu lernen.
(Letzes Jahr habe ich in nur 2 Monaten gelernt, in Spanisch geschriebene Texte soweit zu verstehen, dass ich sogar Fehler von Übersetzungstools erkennen konnte. Spanisch hatte ich jedoch nie zuvor gelernt)
Beispiel alemannische Sprachen:
Wer Deutsch kann, kann leicht auch Nederlands, Flämisch, Letzebergsch und sogar Dänisch lernen. Auch hier wieder Sprachen mit einer ähnlichen Basis, von der aus man schnell eine andere Sprache lernen bzw. ableiten kann.
Manche regionale Dialekte in Deutschland sind akustisch sogar identisch mit mehreren dieser Sprachen.
Wenn man jedoch die Sprache aus einer völlig anderen Sprachfamilie lernen will, gibt es durchaus sehr viele Probleme.
Slawische Sprachen sind zum Beispiel anders aufgebaut. Zudem werden auch andere Schriftzeichen/Buchstaben benutzt. Hier kann man jedoch noch die Schriftzeichen adaptieren. Grundsätzlich bedienen sich die europäischen Sprachen noch eines ähnlichen Alphabets.
Komplizierter wird es jedoch, wenn man z.B. eine asiatische Sprache lernen will:
Japaner lesen von rechts nach links und von oben nach unten (siehe z.B. Animes)
Chinesen schreiben und lesen komplett anders als andere Sprachen: Von rechts nach links + von unten nach oben.
Das ginge ja gerade noch - aber -
In Japan gibt es mehrere Arten von japanischen Schriftzeichen. Insgesamt gibt es 40 - 50.000 davon. "Gebildete Leute" benutzen rund 5.000 davon.
In China gibt es nicht nur mehrere Versionen von Chinesisch. Die Schrift umfasst auch über 87.000 Zeichen. Wer weniger als 2.000 beherrscht, zählt schon als Analphabet.
Dagegen sind wir mit unseren 26 Buchstaben im Alphabet schon regelrechte Waisenkinder
Kommt man aber zu den laotischen Sprachen, wird es auf eine andere Art kompliziert
Ich nehme jetzt einmal Thailändisch als Beispiel, da Thailand wohl öfters bereist wird als Laos oder Burma.
In Thailändisch gibt es z.B. keine Satzzeichen und die Wörter werden aus 44 Vokalen und 32 Vokalen gebildet.
Es gibt keine Verbformen oder Artikel. Groß- Und Kleinschreibung entfällt auch.
Gleichzeitig gibt es auch geschlechtsspezifische Wörter, die man nur als Frau/Mann zusätzlich benutzen darf bzw. muss.
Vorsicht:
Diese Sprachen kann man nicht so lernen, dass man einfach das lernt, was ein Übersetzungstool anzeigt. Dort werden nämlich die geschlechtsspezifischen "Höflichkeitswörter" nicht gesetzt.
Will man sich nur mit ein paar Floskeln vertraut machen, wird man sogar auf speziellen Thailand-Seiten völlig falsch informiert, was die Aussprache betrifft.
Zitat
Korrekt muss es jedoch als sawadee kah (von Frauen) oder als sawadee krab (von Männern) ausgesprochen werden.
Bei dieser Sprachfamilie braucht es also auf jeden Fall "Einheimische", von denen man die Sprache lernen kann. Die sollten dann aber bitte keinen Dialekt sprechen, damit man sich später nicht ärgert, dass man etwas ganz Falsches gelernt hat.
Ich wünsche Euch nun viel Erfolg beim Sprachenlernen und viel Vergnügen auf euren Reisen.