Resilienzen zu stärken ist das eigentliche Geheimnis und Ziel von gesunder Ernährung.
Man wird durch gesunde Ernährung nicht gesund, sondern stärkt die Widerstandskräfte des Körpers, damit man nicht so anfällig für Krankheiten und Gebrechen ist.
"Mutter Natur" hat sehr viele Früchte, die dabei helfen.
Gleichzeitig soll man aber auch auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz achten.
Das bedeutet, dass man sich möglichst mit saisonalen Lebensmitteln aus der eigenen Region versorgen soll.
Wenn man die "eigene Region" aber zu eng sieht, kann man sich nicht mehr so gesund ernähren.
Nehmen wir einmal an, dass wir uns im Winter nur aus der eigenen Region ernähren möchten.
Wir haben Winter. Im Winter wächst in Deutschlands Norden zum Beispiel nichts mehr. Es gibt dort also keine frischen Lebensmittel, sondern nur die, die man vorher eingelagert hat wie zum Beispiel Äpfel, Birnen und Kartoffeln.
In Deutschland Süden hat man andere Früchte und die Saison beginnt früher und endet später.
Alles andere muss direkt nach der Erntesaison haltbar gemacht werden, damit man im Winter auch noch etwas zum Essen hat.
Dörren, Einkochen, Einfrieren, Pökeln.
Die enthaltenen Vitamine und andere Nährstoffe gehen mit zunehmender Lagerungszeit und je nach Konservierungsmethode zunehmend oder direkt verloren.
Lebensmittel nur aus der ganz nahen eigenen Region zu verzehren, bedeutet also, dass man ganz bewusst auf die Stärkung von Resilienzen durch eine möglichst gesunde und optimale Ernährung verzichten muss.
Hier muss man sich jetzt also entscheiden, was Vorrang haben soll: Umwelt und Natur oder die eigene Gesundheit ?
Die Antwort darauf lautet:
Betrachte nicht deine direkte Umgebung als "eigene Region", sondern definiere ein größeres Gebiet als "eigene Region".. zum Beispiel ganz Europa.
Zitat"Es gibt im Winter aber doch auch Gemüse und anderes aus Gewächshäusern"
Wenn du an Nachhaltigkeit denkst, musst du die leider ausschließen. Gewächshäuser sind Ressoursenfresser.
"Land waste", "water waste", "energy waste" Sie benötigen Landmasse, sehr viel Wasser, Dünger und auch Energie, damit dort möglichst zu allen Jahreszeiten so viel wie möglich wächst.
Einen größeren CO²-Fußabdruck kannst du "aus der eigenen Region" eigentlich kaum noch erzeugen.
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Betrachten wir es aber einmal ganz sachlich ...
Deutschland kann seine Bevölkerung nur zu 37% aus eigenem Anbau mit frischen Lebensmitteln versorgen. Regional wachsen ganz unterschiedliche Früchte. "Regional" ist also schon einmal ganz Deutschland und nicht nur "der Bauer um die Ecke".
Die zur Verfügung stehende freie Landmasse steht gleichzeitig für Wälder und Ackerflächen zur Verfügung.
Mehr Bäume für bessere Luft oder mehr Ackerflächen für mehr Selbstversorgung?
Mehr Fläche würde man nicht durch Deindustrialisierung, sondern durch das Abreißen ganzer Städte bekommen.
Über 80 Millionen Menschen wollen aber nicht nur etwas zum Essen, sonder auch eine schützende Unterkunft haben.
Eigentlich braucht man eine spezielle Nahrungsmittelindustrie, die in der Lage ist, auf gleicher Landfläche einen bedeutend höheren Ertrag zu erwirtschaften.
Mehrstöckige Gewächs-Hochhäuser in denen auf gleicher Bodengrundfläche eine Vielzahl von Ackerflächen entsteht.
Damit haben wir dann aber auch wieder das "Gewächshausproblem".
Zusätzlich würde man dann keine Landschaften mehr sehen, sondern nur noch Gewächshauskomplexe.
Das war natürlich reine Utopie. 100% Selbstversorgung kann nicht im Einvernehmen mit Natur- und Umweltschutz einhergehen.
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Es bleibt dir also nicht übrig als zu entscheiden, was/wer wichtiger für dich ist:
Die Umwelt oder du?
Einer von beiden muss dann eben "in den sauren Apfel beißen".