Am 12. Februar 2025 zeigte sich in NRW, wie sehr abhängig wir alle vom Internet geworden sind. Der Anbieter NetCologne hatte von ca. 9 - 17 Uhr einen Totalausfall.
Das hört sich erst einmal so an, als wenn nur deren Kunden direkt betroffen gewesen wäre. NetCologne bietet seinen Service aber auch unter anderen Namen an.
Zu Tausenden wurden den ganzen Tag lang massive Störungen aus allen Ballungszentren gemeldet. Wenn man bedenkt, dass das nur die Leute waren, die noch eine andere Möglichkeit als das normale Netz hatten, kann man sich ausmalen, dass sich nur ein Bruchteil der Betroffenen gemeldet hat.
Betroffen waren aber nicht nur Internet-Verbindungen.
In der Millionenstadt Köln waren auch die Notrufe 110 und 112 ausgefallen. Sie waren nur über eine Notfall-App und per Mobilfunk erreichbar.
Auch sonst waren viele Festnetzanschlüsse völlig ohne Funktion.
Bei den Kö0ner Verkehrsbetrieben (KVB) fielen die Anzeigetafeln aus und auch deren Webseite und sogar deren App waren immer wieder nicht erreichbar.
Auch sonst waren viele Festnetzanschlüsse völlig ohne Funktion.
Hier machte es sich jetzt bemerkbar, dass wir alle längst digitalisiert über das Internet telefonieren und nicht mehr über die früheren gesonderten Telefonleitungen. Kein Internet = kein Telefon.
Smart-TV stellten ihren Betrieb ein, da sie nichts mehr über das Internet streamen oder empfangen konnten. In vielen Läden konnte man auch nicht mehr mit Karte bezahlen, da die Terminals keine Verbindung mehr aufbauen konnten.
Tausende Firmen waren weder erreichbar noch konnten sie andere erreichen. Der Ausfall der Datenleitungen war für sie wie ein technischer Lockdown. Für ihre Daten galt jetzt "Stay at Home".
Im Homeoffice war die Lage völlig anders als sonst, wenn mal das Netz ausfällt
Vorsorgliche mehrfache Redundanz ermöglicht es normalerweise, dass man bei einem Ausdall eben mit einer Alternative weiterarbeiten kann. Wenn aber die Firma vom Datenverkehr abgeschnitten ist, kann man im Homeoffice nur darauf hoffen, dass einer der Tausenden Versuche eines Verbindungsaufbaus irgendwann mal von Erfolg gekrönt ist.
Im Homeoffice kann man nicht einfach nach Hause gehe, wenn in der Firma nichts mehr läuft (man ist ja sowieso schon zuhause) Man muss am Platz bleiben und es immer weiter versuchen. Es konnte ja jederzeit wieder weiter gehen.
Als sich die Verbindungen dann endlich kurz vor 17 Uhr wieder aufbauen ließen, war immer noch nichts darüber bekannt, was den Totalausfall verursacht hatte.
Erst heute kam heraus: Es war scheinbar ein "Konfigurationsfehler im Kernnetz", der zu einer Kettenreaktion geführt hatte.
Wie kann man für solche Fälle vorsorgen?
- abgelegte Handies und Smartphones als "Mobiltelefon für Notfälle" behalten.
Auch wenn sie keine Updates mehr erhalten und deshalb unsicher sind: Man kann mit ihnen immer noch sicher telefonieren.
- eine passende Prepaidkarte auf Reserve haben, die man bei Bedarf einfach einlegen kann.
Karte aktivieren und ein paar Euro aufladen. Das Geld darauf verfällt ja erst nach einem Jahr und auch nur wenn man die Karte nicht erneut auflädt.
- Wenn noch nicht vorhanden, für das TV-Gerät eine Zimmerantenne besorgen.
Dann liefert auch ein Smart-TV trotz Netzausfall immer noch Informationen und Unterhaltung
- lernen/üben, wie man am Smartphone einen Hotspot oder Tether einschaltet
Dann kann man in einem solchen Fall auch andere Geräte (über Mobilfunk) ins Internet bringen.
- Firmen sollten sich einen Router zulegen, in den man auch eine Mobilfunkkarte einlegen kann
Wenn einem Firmeninhaber das aber zu teuer sein sollte, dann darf er sich auch nicht beklagen, wenn er durch einen Netzausfall enorme wirtschaftliche Schäden hat - die er garantiert nicht vom Netzbetreiber in der gleichen Höhe zurückbekommen wird.
Ich habe privat einen Mobilfunkrouter und das Bereithalten kostet mich keinen einzigen Cent. Erst sobald ich ihn aktiviere, kostet es eine Gebühr.
Wenn "Null laufende Kosten" einer Firma zu teuer sind ...