"Ich dachte, das wäre eine richtige Firma"
So hörten wir es vor Kurzem, von einem Schulabgängermit Abitur, der sich bei einer sehr bekannten Zeitarbeitsfirma hatte bewerben wollen.
Natürlich konnten wir uns ein breites Grinsen nicht verkneifen...
Aber selbstverständlich ist auch eine Zeitarbeitsfirma eine "normale Firma".
Ein Arbeitnehmer schließt mit der Firma einen Arbeitsvertrag ab ... und keinen Mietvertrag *lach*
Schulen sollten vielleicht das Denken und Wissen von Schülern derart beeinflussen, dass Zeitarbeitfirmen nicht als "seltsame Firmenformen" angesehen werden, sondern als eine heute übliche Art der Anstellung.
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Es gibt bei den Zeitarbeitsfiirmen "Diese und Jene"
Normal ist, dass man sich mit gut vorbereiteten Unterlagen für eine ausgeschriebene Stelle vorstellt.
"Die Datenbankfüller"
Sie fragen nicht lange, für welche Stelle sich der Bewerber vorstellt.
Man bekommt einen Personalbogen, den man ausfüllen darf.
Lebenslauf
Hier darf man dann in wenige Zeilen (natürlich möglichst detailliert) seinen Lebenslauf eintragen. Der Platz reicht - wenn man eine 8-Pixel-Handschriftgröße hat oder gerrade von der Schuile abgeht.
Ausbildung
Damit es möglichst gut in die Datenbank passt, kann man hier nur die Ausbildung anklicken - die sich irgendein Ahnungsloser ausgedacht hat ... so z.B. wird für kaufmännische Ausbildungberufe ein kaufmännisches Studium vorausgesetzt.
Selbstverständlich kommt dann natürlich später die Frage wie man ein kaufmännisches Studium haben könnte ohne vorheriges Abitur.
Kenntnisse / Erfahrungen
Hier darf man sich dann nach seltsamen Notensystemen selbst bewerten - wobei die Arbeitsweise mit den Kenntnissen übereingebracht werden müssen.
z.B.
Kenntnisse "Sehr gut " + eigenverantwortlich arbeiten = 1
Kenntnisse "gut" + selbstständiges Arbeiten = 2
Grundkenntnisse + unter Anleitung arbeiten = 3
Wo sortiert sich ein Bewerber ein, wenn er sehr gute Kenntnisse hat, aber ungern Verantwortung trägt ?
Unter 1 nicht- andere Arbeitsweise
Unter 2 nicht - höhere Kenntnisse
Gehaltsvorstellung
nun wird es zum Lacherfolg....
trägt man etwas ein, wird es auf jeden Fall eine Anmerkung geben - trägt man nichts ein.. AUCH
Zuviel eingetragen ?
Es folgt eine lange Erklärung warum man das nicht zaheln kann oder wird.
Zu wenig eingetragen ?
dann wird man erfahren, wie großzügig die Bezahlung ist.. weil man ja mehr bezahlt.
nichts eingetragen ?
Dann kommt entweder eine Nachfrage - oder man kennt scheinbar den eigenen Wert nicht.. was dazu führt, dass der Eingangstarif so betont wird, dass er als besonderer Vorzug erscheint.
Das Gespräch
Eventuell ein kurzes Überfliegen des Ausgefüllten, kurzes Ansprechen auf eventuell nicht Ausgefülltes und dann das übliche "wir melden und dann bei Ihnen"
Datensammler schalten dauernd sich wiederholende Annoncen über gesuchte Arbeitskräfte - können aber auf Nachfrage nicht einmal die Branche benennen, in der eine solche offene Stelle angeblich besetzt werden soll.
Die Zeit, um die Unterlagen auszufüllen, könnte man sich glatt schenken.
Denn:
Fragt man einige Monate später erneut nach, ob es noch nichts gibt.. darf man die gleiche Zettelwirtschaft erneut ausfüllen.
Bei einer solchen Firma bekommt man auch einen Job - wenn man nicht lange wartet, sondern immer wieder "auf der Matte steht"
Die Abstände müssen so kurz sein, dass die Daten noch nicht gelöscht sind - und man darf nicht allzu schüchtern auftreten.