Kauf von Autohaus/Händler/Privat - wo liegen die Vor- und Nachteile ?

  • Autohaus
    Ein Autohaus ist ein Kfz-Händler, der eine eigene Werkstatt hat.
    In der Regel ist er zusätzlich an eine oder mehrere Herstellermarken angeschlossen.


    Vorteile
    -Auftretende Probleme können direkt gelöst werden.
    -Das Autohaus hat keine Extra-Kosten für einzelne Servicearbeiten und kann deshalb auch spontan kleine nervende Mängel abstellen... es kostet das Autohaus ja nicht mehr als eine Anweisung.
    -Ein Autohaus hat immer die Möglichkeit einen Ersatzwagen zu stellen.
    -Das Autohaus hält Direktkontakt zu seinen Herstellermarken ubnd kann von dort auf besondere Probleme hingewiesen werden.
    -Die Mechaniker/Mechatroniker werden direkt beim Hersteller geschult und auf die markentypischen Eigenarten eingewiesen.
    -Das Autohaus kann Kulanzanträge stellen.
    - Das Autohaus kann günstige Finanzierungen zusammen mit den Herstellerbanken anbieten


    Kurz gesagt: Vom Kauf bis zum Wiederverkauf kann das Autohaus alles regeln und alle Arbeiten ausführen.

    Nachteile

    Eine aktive Servicewerkstatt hat Fixkosten. Die Leute müssen auch bezahlt werden wenn nichts los ist.
    Die Werkstatt muss also auch Geld einbringen bzw. mitfinanziert werden.


    Hier gibt es für das Autohaus mehrere Möglichkeiten:
    - Zusatzgarantien werden davon abhängig gemacht, dass alle Wartungsarbeiten genau in diesem Autohaus ausgeführt werden.
    - Es werden unnötige Servicearbeiten angeboten um die Werkstatt zu beschäftigen und etwas Geld einzuspielen
    - Kunden werden zu HU-Terminen angeschrieben.. die in der Regel immer auch Reparaturarbeiten nachsichziehen.
    - Die Werkstattkosten sind höher als bei reinen Werkstätten
    - Die Preise für Gebrauchtwagen sind höher als bei reinen Händlern und die Ankaufpreise sind niedriger
    - Die Preisnachlässe für Neuwagen fallen geringer aus als bei reinen Händlern

    Beim Kauf von Gebrauchtwagen sollte man also bei Garantiezusagen auch immer auf die Garantiebedingungen achten.

    Beispiel:
    Lohnt es sich, bei einem 10 Jahre alten Kfz noch regelmäßige Inspektionen durchführen zu lassen ... nur um später festzustellen, dass im Garantiefall sowieso nur noch 25% der Kosten übernommen werden weil der Km-Stand schon beim Kauf zu hoch war ?

  • Autohändler


    Der "reine" Autohändler hat keine Werkstatt. Weil Herstellermarken in der Regel aber eine eigene Werkstatt voraussetzen, ist er oft kein "Markenhädler".


    Vorteile
    Da der Händler keine Werkstatt finanzieren muss, kann er auch teurer einkaufen bzw günstiger verkaufen.
    Seine Kosten sind geringer als die eines Autohauses und sein Gewinn ergibt sich allein aus dem Handel.


    Nachteil
    Jede einzelne Reparatur kostet ihn "Extra-Geld".
    Er wird deshalb so viel wie möglich an diesen Extrakosten einsparen wollen/müssen.
    Das führt bei Gebrauchtwagen sehr oft dazu, dass Mängel nur auf die preisgünstigste Art behoben werden und Kleinigkeiten unberücksichtigt bleiben.


    Finanzierungen sind in der Regel oft sehr teuer, da sie über externe Kreditinstitute abgewickelt werden.
    Sollte es bei einem Kauf einmal zur Rückgabe des Fahrzeuges wegen Mängeln kommen, hat man immer zwei Ansprechpartner: Händler und Bank

  • Kauf von Privat



    Vorteil
    Hier gibt es die billigsten Fahrzeuge

    Nachteile

    Hier gibt es die geringste Sicherheit und Service.
    "Kauf wie gesehen"
    "Gewährleistung wird ausgeschlossen"
    Beides bedeutet: Entweder bist du ein Fachmann und erkennst alle Mängel vor dem Kauf... um dann den Kaufpreis entsprechend herunter zu handeln.... oder du hast einfach Pech gehabt... und steckst nachher mehr Geld für Reparaturen rein als das Fahrzeug gekostet hat.


    Auch wenn es doch einmal zur Rückgabe des Fahrzeuges kommt, kann es schlecht aussehen:
    Wenn das Geld längst ausgegeben wurde, kann man sehr lange auf eine Rückzahlung warten - da nutzen dann auch keine Gerichtsurteile.


    Verkauft man aber SELBST an Privat, hat es einen gravierenden Vorteil:
    Vor dem Bezahlen kann sich keiner drücken. Die Verjährungsfrist beträgt schließlich 30 Jahre... Zeit genug um sein Geld zu bekommen

  • Kaufempfehlung


    Wer genügend Fachkenntnisse hat, kann überall bedenkenlos kaufen. Er wird eventuell vorhandene Fehler erkennen und entsprechend handeln oder selbst reparieren können.
    Kann er die Fehler nicht entdecken ... dann hat er eben nicht genügend Fachkenntnisse, sondern sich einfach selbst überschätzt.... und das kostet ihn dann eben Lehrgeld.


    Wer mittelmäßige Kenntnisse hat, sollte zum Kauf einen Fachmann mitnehmen, der das Fahrzeug korrekt beurteilen kann.
    Ohne Fachmann ist ein Kauf von Privat mit zu vielen Risiken verbunden.
    Ohne Fachmann kann man die Folgekosten bei einem "reinen" Händler eventuell nicht überblicken.


    Wer keine Kenntnisse hat, der sollte sich am Besten vertrauensvoll in die Hände eines Autohauses begeben.
    Egal was los ist: Man hat immer nur einen Ansprechpartner.
    Gerade beim Erstkauf lohnt es sich, diese eventuellen Mehrkosten zu investieren.. dafür aber auch mehr Sicherheit zu haben.
    Mit der Zeit kommt dann irgendwann automatisch die Erfahrung und man kann sich dann evtl. schon beim nächsten Fahrzeug für den reinen Händler entscheiden.

    Wer finanzieren muss,
    der findet bei Autohhaus die günstigsten Finanzierungsangebote.
    Entscheidet er sich lieber für einen Händler, sollte er sich schon vorher um Finanzierungsangebote anderer Banken kümmern.

    Leasing ?

    So billig es klingt.. das "böse Erwachen" kommt immer am Ende der Leasingzeit.


    Ist der Restwert am Anfang falsch berechnet, droht eine hohe Nachzahlung.
    Ist die Kilometerleistung falsch geschätzt worden, droht eine hohe Nachzahlung.. oder man zuviel fürs Leasing.
    Ist der Abnutzungszustand höher als veranschlagt, droht eine hohe Nachzahlung.


    Nur wenn man einen festgeschriebenen Restwert hat (unabhängig vom tatsächlichen Zustand) wäre man sicher vor unangenehmen Überraschungen. Das wird man aber nicht finden.


    Die größten Leasingnachteile:
    Man kauft kein Fahrzeug, sondern mietet es nur für die Zeit. Nach dieser Zeit MUSS man es dann zurückgeben oder kaufen oder teuer weiter mieten.
    Wer ein Fahrzeug finanziert, dem gehört es nach der Finanzierungszeit. Man kann selbst entscheiden, was man danach mit dem Kfz macht: weiterfahren, verkaufen, verschenken usw.
    Man hat also immer noch einen Gegenwert.
    Beim Leasing hat man aber keinen Wert. Das Fahrzeug ist weg und das bezahlte Geld auch.


    Wenn das Kfz schuldlos in einen Unfall verwickelt wird, gehört dem Leasinggeber die Summe für Schadenersatz und Wertverlust. Durch den Unfallschaden fällt aber gleichzeitig der reale Restwert und der Leasingnehmer muss ihn später dann zusätzlich aufbringen.


    Leasingfahrzeuge müssen in der Regel, unabhängig vom Alter, Vollkakso versichert werden und alle Inspektionen und Reparaturen müssen in Markenwerkstätten durchgeführt werden.
    Auf Dauer ist dieses sehr teuer. Wird es jedoch nicht gemacht, sinkt der veranschlagte Woederverkaufswert, der ja auf einem "scheckheftgepflegtem" Fahrzeug basiert.


    Leasing ist daher nur für Selbstständige und Firmen interessant.
    DIESE können ALLE Kosten steuermindernd absetzen.. während sie bei einer Finanzierung nur die reinen Finanzierungskosten und die üblichen Abschreibungen ansetzen können.. und DIE sind bedeutend niedriger als die Leasingkosten.