Wann verbraucht ein Handy/Mobiltelefon Strom ?

  • a) Beim Einschalten wird am Meisten Strom verbraucht


    Erst einmal benötigt das Handy selbst sehr viel Energie:
    Selbsttest, Begrüßungsbildschirme, Klänge, Anzeige


    Dann muss es feststellen, in welchem Funknetzwerk es sich befindet und die SIM-Karte aktivieren um zu erkennen in welchen Netzen es sich anmelden kann.
    Anmeldung, Sendung der Gerätekennung (IMEI), der SIM-Karten-Kennung, Feststellen welche Senderentfernung/Stärke vorliegt, Anfragen von Nachrichten, senden von eventuell noch wartetenden SMS...


    Nachdem all dieses "geschafft" ist, kann es nun endlich in den stromsparenden Standbybetrieb gehen

    b) Ein eingeschaltetes Mobiltelefon tauscht immer wieder Informationen mit der Funknetzzelle aus.


    Es sendet dazu immer wieder die eigenen Daten und die der SIM-Karte aus.
    Frei nach dem Motto: "Hier ist das Telefon yyy mit der IMEI-Nummer zzz und SIM-Karte Nummer xxx. Hast du Infos für mich ?"
    Gleichzeitig wird die Entfernung zum Kern der Zelle und damit die Verbindungsstärke festgestellt.


    Das Handy meldet sich auch immer wieder, um festzustellen, ob es sich noch in der gleichen Funkzelle befindet.
    Stellt es fest, dass eine andere Zelle erreicht wird, meldet es sich selbstständig dort an.



    c) "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold"
    Wenn man bei einem Gespräch nur zuhört, muss das Handy nur empfangen/abwarten/lauschen, was gesendet wird.
    Sobald man selbst spricht, wird das Handy zum aktiven Part. Es muss jetzt selber senden.
    Bei modernen Handys wird der nötige Energieaufwand(Sendestärke) an die Entfernung zum Kern der Zelle angepasst.


    Alte und einfache Handys hatten diese Möglichkeit des Energiesparens nicht: Sie sendeten immer mit maximaler Stärke.
    Dadurch waren auch nicht so lange Gesprächszeiten möglich wie heute.



    d) Die Anzeige benötigt mit den meisten Strom
    Am Anfang waren die Standbyzeiten zwischen Farbdisplay- und Monochrom-Handys sehr eklatant unterschiedlich.
    Mit der heutigen Displaytechnik ist es gelungen, dass Farbdisplays nur unwesentlich mehr Energie benötigen als monochrome Displays.


    Jedes angezeigte Bild muss, damit man es sehen kann, durch Akkustrom generiert werden.
    Jede Sonderfunktion oder Änderungen am Bildschirminhalt müssen aktiviert/generiert/aufgebaut werden, was wiederum Strom kostet.




    Warum kann man diese vielen Infos kaum in der Realität nachvollziehen ?


    1) Die Stärke des Funktnetzzes variiert auch ohne dass man das Handy bewegt.
    Das liegt daran, wie viele Nutzer sich in der Funkzelle betätigen, an physikalischen Gesetzen und an räumlichen Gegebenheiten. (EM-Strahler, die die Signale abschwächen)


    Das Handy passt sich aber immer wider auf diese Veränderungen an.


    2) Der Akkuladezustand variiert je nach Umgebungstemperatur
    Ist es relativ warm, kann die meiste Energie zur Verfügung gestellt werden. Ein kalter Akku hat aber nicht so viel Energie abzugeben.

    3) Ein Akku generiert sich beim Abschalten des Gerätes immer ein wenig



    Aus diesen Gründen lassen sich die einzelnen Kriterien nur unter Laborbedingungen nachvollziehen.
    Nur hier kann man dafür sorgen, dass die Funkzelle immer in gleicher Sträke strahlt und keine Störimpulse einfallen können.
    Die Handyhersteller stellen unter diesen Optimalbedingungen fest, wie lange die Standby und Gesprächszeiten sind.
    Da es solche Optimalbedingungen im normalen Umfeld aber nicht gibt, kann man die Herstellerangaben eigentlich nie erreichen.



    NOTFALL-TIPP


    Leerer Akku, aber man muss noch unbedingt ein kurzes Telefonat führen (z.B. Notruf) ?


    - Akku entnehmen
    - Akku einige Minuten lang "wamreiben"


    Nun ist noch ein ganz kurzer Anruf möglich.


    Dieser Tipp tauchte in YouTube auf und wurde von "Fake-Checkern" überprüft: Es funktioniert wirklich !


    Warum ?
    Die Eigenregeneration des Akkus setzt nach der Entnahme ein
    Die erhöhte Temperatur setzt noch einmal kurzzeitig gespeicherte Energie frei.
    Diese Erklärung stammt aber nicht von den "Fake-Checkern" !
    Es ist nur eine logische Schlussfolgerung, die auf Kenntnissen aus Batterietechnik beruhen.


    Die Umgebungstemperatur und das Telefonverhalten sind dabei sehr entscheidend, wie lange ein Telefonat dauern kann.
    Kalte Umgebung + mehr Hören als Sprechen = längeres Telefonat

  • Also den Beitrag lasse Dich patentieren,der ist ja genial!Ich bin ja auch sehr aktiv im größten Handyforum Deutschlands mit Batschi wie immer und nur bei Nokias.
    http://www.telefon-treff.de
    Am meisten regt mich die Diskussuion über Akkus auf,viele wollen ein Handy wo man immer ein vollen Akku hat,ist das denn so schwer am Abend mal aufzuladen,selbst wenn man das jeden Tag macht.Wenn ich viel anrufen muß und das Navi brauche dann ist mein voller Akku logisch fast leer,dafür hab ich dann Strom vom Zigarettenanzünder.

  • Danke für die gute Bewertung.


    "Patentieren" lasse ich es nicht. Das Urheberrecht liegt automatisch bei mir, aber es soll jeder für sich speichern können.
    Wer den Artikel mal kopiert und auf seiner eigenen Seite verwenden möchte, darf es gerne tun.
    Wenn es dann einen Link auf das Ratgeber-Forum gibt, ist es mir Dank genug.


    Es handelt sich eigentlich um Informationen, die jeder im Laufe der Jahre gewinnen und erfahren konnte.
    Weshalb sie kaum in dem Zusammenhang bekannt sind, liegt daran, dass es sich um eine Wissenskombination aus verschiedenen Bereichen handelt:
    Aufbau von Handy-Funknetzwerken, Lokalisierung und Shakehand-Interaktionen, Mikrowellenstrahlung, EM-Strahlung, etwas Physik, Batterietechnik und ... und ... und natürlich noch eine Portion Erfahrungen.



    Du hast übrigens ein Thema angesprochen, das sehr gut in den Zusammenhang passt
    Immer voller Akku