Computerwelt im Jahr 1996

  • Im Jahr 1996 gehörten Computer noch nicht zur normalen Ausstattung eines Haushalts. Einer der Gründe dafür war, dass sie und das Zubehör noch relativ teuer waren.

    Verglichen mit heute, war Hardware sogar extrem teuer.

    Aber nicht nur der Direktvergleich zwischen den Werten, lässt einen zusammenzucken. Zusätzlich muss man bedenken, dass z.B. damals die Preise und Löhne auch niedriger waren. Ein Schweißer verdiente brutto damals so um die 25,00 DM ~12,50 € von denen so ca. 15 DM ~7,50 € netto übrig blieben. Man musste also für Elektronik bedeutend länger sparen als heute, bis man sich die nötigen Anschaffungen leisten konnte. Computer-Elektronik ist übrigens das Einzige, was in den letzten Jahrzehnten effektiv günstiger geworden ist.


    Hier einmal einige Beispiele für heute noch verwendete Hardware mit damaligen Preisen.
    Die Preise sind in grob in Euro umgerechnet . Der exakte Wert in DM findet sich in der Klammer. Alle Preise wurden einer Zeitschriften-Annonce entnommen. Als "heute"-Preis wird das Internetangebot des gleichen Händlers zum Vergleich herangezogen.


    CD-Rom-Laufwerk
    4fach, intern
    Preis 1996: 74,90 € (148,80 DM)


    DVD+ CD- Laufwerk, 24fach, extern
    Preis 2011: 14,90 € -



    CD-Brenner
    Lese- / Schreibgeschwindigkeit: 4fach, intern
    Preis 1996: 799,40 € ( 1598,80 DM)


    CD- + DVD-Brenner, bis zu 24fach Brennen und 48fach Schreiben
    Preis 2011: 29,90 €



    Surround-System
    2 Boxen+ Subwoofer
    Preis 1996: 149,40 € (298,80 DM)
    Preis 2011: 19,90 €



    Übrigens... damals gab es noch nicht das Internet, wie wir es heute kennen:
    Diese Firma war nur unter BTX/Datex-J von T-Online: * (Firmenname)# und unter Compuserve: (Firmenname) erreichbar.


    Modems gab es damals auch nur als sogenanntes Faxmodem mit einer Übertragungsrate von 14.4 kb/s ... und das waren schon schnelle Modems. Für 49,40 € (98,80 DM) konnte man also "schon" den Computer zum Faxgerät machen und auch ohne "Post" einen "elektronischen Brief" schicken ... der übrigens nichts mit "E-Mail" zu tun hat.


    Diese Übertragungsgeschwindigkeit ist übrigens auch heute noch als "Fax-Klasse 1" in günstigen Faxgeräten im Einsatz... die "Computersteinzeit" ist also auch heute noch lebendig.*g*


    Obwohl es noch keine schnelle Datenübertragung gab, hatte es auch noch ein paar Vorteile:
    Man musste sich nicht mit Viren herumplagen. Wenn man Software (teuer) kaufte, bekam man sie auf Datenträger (Diskette, seltener auch CD). Diese waren virengeprüft. Nur wer gerne Daten mit anderen Computerbesitzern austauschte, hatte eine hohe Virengefahr ... umso höher, da man sich nicht die üblichen rund 15 Euro pro Jahr leistete, um sich 2x jährlich ein Update des Antivirenprogramms zu kaufen.
    WENN man aufpasste, dann bekam man eben wirklich keine Viren in den Rechner. Wenn man aber NICHT aufpasste.. dann wurde der Rechner zur Virenschleuder.


    Nachteil:
    Viren tauchten immer völlig unerkannt auf und wurden massiv auf selbst erstellten Datenträgern verbreitet. So konnte es passieren, dass ein Mitarbeiter Kundendaten mitbringt, sie ins Netzwerk einspeist .. und schlagartig ein ganzer Betrieb zun Stillstand kommt.
    Damals war "Admin" wirklich noch ein 24-Std-Standby-Job. Er musste jeden Fehler manuell beheben können.... und Fehlermöglichkeiten gab es noch genügend.


    Systemanforderungen im Jahr 1996 bei Computerprogrammen:
    Mind. PC 386DX, 4 MB RAM. 600 KB freier Hauptspeicher, MS-DOS ab Version 5.0, SVGA-Grafikkarte


    Das war übrigens die Anforderung an ein damals modernes Computerspiel mit guter Grafik.


    Ja, natürlich gab es schon "Windows 95". Ohne Internet und entsprechend massive Werbung setzte es sich aber nicht so schnell durch und/oder war noch nicht bekannt. Auch Win 3.x war noch nicht überall im Eisatz.
    Microsoft war also nur "MS-DOS" überall vertreten und hatte noch längst nicht DIE marktbeherrschende Stellung wie heute.