Eine Kompostgrube ist auf "dem Lande" immer noch die beste Art, seinen Biomüll später erneut zu nutzen.
In einer Kompostgrube ensteht im Laufe der Zeit Humus und Pflanzenerde. Diese kann dazu genutzt werden, den Boden mit neuen Nährstoffen anzureichern und/oder einfach, um das Bodenniveau zu heben.
Die ideale Lage der Kompostgrube
Eine Kompostgrube zieht im Sommer Fliegen an und natürlich riecht sie manchmal auch nicht besonders guit (vorrangig bei großer Hitze).
Sie sollte also in einem Bereich des Gartens angelegt werden, der möglichst weit weg vom (nächsten) Haus ist.
Die Geruchsbelästigung ist übrigens nicht mit dem einer "Miste" vergleichbar, wie sie bei normalem Tierdung entsteht.
Hier werden ja nur Pflanzenreste kompostiert. Man muss also schon sehr nah herankommen, damit man vom Geruch belästigt wird. Hier gegen gibt es aber auch wieder Gärtnertricks wi Kalk usw., die die Geruchsbelästigung eindämmem/verhindern. Doch dazu wollen wir hier nichts schreiben.
Die Abmessungen
Meine Beispielgrube hat ca. die Maße 1,50 m breit x 50 cm.
Die Tiefe der Grube ist abhängig von den jeweiligen Bodenbeschaffenheiten. Meine Grube war am Ende nur ca. 1 Meter tief. Einer der Gründe dafür war, dass ich den Aushub natürlich längst schon rund 1,50 hoch werfen musste. Das gibt "lahme Arme"
Werkzeuge und Material
Werkzeuge:
Grabspaten und Spitz-Schaufel, Schubkarre für den Aushub. Eventuell später schwerer Hammer, Akkuschrauber
Material zur späteren Umrahmung :
alte Tür, Bretter, eventuell stabile Stangen, Metall-Winkel + Schrauben
Vorgehen
Steckt euch den späteren Grubenbereich vorher gut ab. Lasst zu Wegen und Grundstücksende genügend Platz (ca 0,5 - 1 m)
Den Platz benötigt ihr später, damit ihr dort eure Umrandung aufsetzen und befestigen könnt.
Nehmt jetzt den Grabspaten und stecht die Grube ab.
Am Rand benutzt am Anfang nur den Grabspaten, weil es mit der Spitzschaufel keine senkrechten Wände geben wird. Die ist dann eher für das etwas lockerere Erdreich geeignet.
Stellt die Schubkarre so auf, dass ihr den Boden nach vorn werfen könnt.
Vermeidet es, dass ihr erst den Aushub macht, um danach erst die Erde abzutransportieren.
Wenn ihr keinen Boden auffüllen müsst, könnt ihr mit dem Aushub ja schon eine kleine Terasse oder ein Hochbeet anlegen.
Nun gibt es eigentlich kein bestimmtes Vorgehen mehr:
Tief stechen, weit werfen .. immer weiter.
Ihr werdet feststellen, dass ihr am Ende immer wieder Stufen gebaut habt.
Das geht auch nicht anders, weil ihr ja immer wieder die nächsttiefere Erdschicht ausheben müsst. Natürlich müssen die Stufen am Ende auch weg, weil wir den Platz ja auch richtig nutzen wollen und keinen Zierteich anlegen möchten .. aber bis dahin arbeiten wir erst einmal nur von einer Seite.
Wenn ihr allein die Grube aushebt, werdet ihr die Stufen auch bis zum Schluss immer wieder dazu benutzen, um aus dem Loch heraus zu kommen und die Aushuberde wegzuschaffen.
Bei der Tiefe der Grube solltet ihr einige Dinge beachten:
- sie sollte nur so tief sein, dass ihr sie später auch ohne Leiter verlassen könnt. Eine "helfende Hand" oder auf den Grabspaten aufgestützt sollte man herauskommen können. Ihr müsst nämlich später auch noch einmal rein, wenn die Stufen nicht mehr vorhanden sind.
- wenn ihr auf harten Widerstand stößt, seid vorsichtig. Es könnten innerhalb des Grundstücks Versorgungsleitungen (Rohre) liegen, die nicht beschädigt werden dürfen. Vergewissert euch in dem Fall erst worum es sich handelt, indem ihr sie vorsichtig freikratzt. Bei Steinen könnt ihr weiter machen, bei Rohren hört hier die Buddelei auf.
- Ihr stoßt auf Wasser ? Ist zwar eher selten möglich, sollte aber bedacht werden.
Wenn Wasser in die Grube dringt, schadet es dem Zweck der Grube. Ihr soltet dann wieder etzwas Erde auffüllen, bis das Wasser nicht mehr eindringen kann. Vielleicht habt ihr auch ein paar Steine/Platten übrig, die ihr dann als "Grund" hineinlegen könnt.
Die Grube wird ja späer auch einmal geöffnet werden müssen. Damit wisst ihr später dann wieder, wann "Schluss ist".
Die Grube ist fertig.
"Loch im Boden" erfüllt zwar seinen Zweck, sieht aber nicht gut aus und ist unsicher.
"Meine Grube" war vor Jahrzehnten schon einmal angelegt worden. Was ich erst nach dem Aushub bemerkte war, dass sich unterhalb der sichtbaren Bereich noch Steinplatten befanden.
Da ich die Grube jetzt etwas größer angelegt hatte, war ich dabei direkt an diese Bereiche gekommen.
Dadurch konnte ich jetzt nicht die gleichen Umrandungen benutzen, wie sie vorher benutzt wurden, weil die Stangen einfach keinen Halt mehr fanden
Die Umrandung
Ihr Zweck ist vorrangig die Sicherheit von Mensch und Tier. Es sollen weder Haustier noch Menschen plötzlich in eine Grube fallen können, nur weil sie (z.B. im Dunkeln) nicht als solche erkennbar ist.
Arten der Umrandungsmöglichkeit:
1) Einfach Bleche und Bretter mit Stangen fixieren
Hierbei halten dann mindestens je zwei Stangen links und recht und vorne und hinten das Brett/Blech an der Position.
Beispiel skizziert:
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Die Stangen müssen dazu möglichst tief in den Boden getrieben werden, damit sie auf Dauer dem Brett genügend Halt bieten können. 50 Zentimeter halte ich persönich für das Minumum. Gleichzeitig sollten die Stangen auch aus Metall sein, da Holz auf Dauer nicht haltbar genug ist. Kommt aber darauf an, wie viel Geld man investieren möchte. Man kann natürlich sehr gut "Restverwertung" vetreiben.
Man darf nie vergessen ....
Sobald die eigentliche Grube gefüllt ist, erfüllt die Umrandung noch einen zusätzlichen Zweck:
Bis zur Höhe der Umrandung kann noch weiterhin Biomaterial zur Kompostierung hinzu gegeben werden.
2) Rahmen aus Holz
Ob man nun eine alte Tür übrig hat oder einfach nur ein paar alte Bretter.. diese Art der Umrahmung ist am Einfachsten zu bewerkstelligen.
Man schneidet sich die Tür/Bretter so zusammen, dass sie gut rund um die Grube passen. Danach stellt man das erste Brett auf und das nächste daran.
Von innen schraubt man sie jetzt mit einem starken Metallwinkel zusammen, schon halten sie sich selbst. Danach verfahrt ihr mit den nächsten beiden Seiten genauso und erhaltet so einen Rahmen, der nicht mehr umkippen kann.
Da der Rahmen jetzt natürlich noch verschoben werden könnte (man weiß ja nie) , müssen wir ihn auch etwas fixieren.
Zwei Möglichkeiten:
a) einfach in den Erdboden treiben
- Holz auflegen und dann mit einem dicken Hammer Schlag um Schlag das ganze Gestell in den Boden treiben
b) anstatt dessen (oder zusätzlich) je 1 Stange an jeder Seite innen oder außen als Fixierung setzen.
- da diese Stangen nur das Verscheiben verhindern sollen, müssen sie nicht so tief in den Boden gehen. Sie sollen ja nicht die einzelnen Bretter halten.
Tipp:
Ich habe die Tür so hoch stehen lassen, dass man sie gut als Stütze für eine Schubkarre benutzen kann.
Man muss also nur die Schubkarre hinten anheben und kann sie dann ganz leicht entleeren. Daher auch die Eisenstange im Boden, damit der Rahmen nicht durch die Karre verschoben werden kann.
Die Grube (wieder) füllen
Gleich , nachdem die Grube fertig ist , sollte man sie mit den ersten Gartenabfällen füllen.
Blumen, Blätter, Gemüseabfälle usw... je "luftiger" desto besser.
Die Tierwelt von Käfern und Würmern soll gleich einen "reich gedeckten Tisch" vorfinden, denn sie sind nötig für die Kompostierung.
Je eher sie sich ansiedeln, desto schneller wird aus Bioabfall sehr guter Dünger und Boden.
Wie und wann kann man den Kompost nutzen ?
Natürlich ist es auch abhängig davon, was man kompostiert hat. Wenn man regelmäßig "frisches Futter" hinzugegeben hat, vermehren sich Regenwürmer & Co schneller und können die Pflanzenreste auch wieder schneller zu Humus und Erde verarbeiten.
Zur Entnahme des trägt man zuerst ca. 15-20 cm der obersten Schicht ab.
Bereits darunter findet man sehr guten Dünger den man untergraben kann um den Boden zu verbessern.
Etwas tiefer findet man dann Humus den man für Topfflanzen verwenden kann.
Wieder etwas tiefer hat man dann "beste Gärtnererde". Locker und mit maximalem Nährstoffgehalt für Pflanzen.
Diese Schicht reicht dann oftmals sogar bis zum Grund der Grube.
Wenn man so eine Grube dann einmal entleert hat, füllt man sie natürlich zuerst mit der voher entnommenen oberen Schicht. Hierin befinden sich die nützlichen Insekten, die dadurch jetzt einfach "ein paar Stockwerke nach unten umgesiedelt" wurden.
Locken Kompostgruben nicht Ungeziefer an ?
Wenn man sie nur mit Gartenabfälle füllt, nicht. Nager aller Art halten sich auch lieber direkt an die frischen Planzen und nicht an Abfälle, die in Fäulnis übergehen.
Dass so eine Kompostgrube Insekten anlockt, ist ja durchaus der Sinn der Sache .. weil diese Insekten ja benötigt werden.
Hat man dann noch eine Hecke in direkter Nähe, werden sich auch diverse Vögel niederlassen. Sie bekommen da ja ihr Futter "frei Schnabel" serviert.
Auf lange Zeit hinaus, wird sich auch Getier ansiedeln, dass man gerne sieht oder hört.