Recht auf Faulheit - auf Kosten aller ?

  • Die Familienministerin schlägt ja aktuell vor, dass Ehepaare mit Kindern ein Anrecht haben sollen, dass (wenn beide Partner arbeiten) beide die Arbeit auf 32 Stunden pro Woche reduzieren können. Der Lohnausfall soll dann durch den Staat ausgeglichen werden.


    1) pro Partner fallen dann bis zu 8 Wochenstunden weg = 16 Stunden pro Paar = 64 Stunden pro Monat
    Während sich beide Partner dann um ihr Kind kümmern, muss ihre Arbeit von anderen gemacht werden, die keine Kinder haben oder eben dieses Recht nicht in Anspruch nehmen. Schließlich macht sich die Arbeit nicht von selbst


    2) Lohnausgleich durch den Staat
    Diese 64 Stunden pro Monat müssen bezahlt werden. Hinzu kommen dann noch die entsprechenden Sozialabgaben. Wenn ich jetzt einfach mal 10 Euro pro Stunden ansetze, ist das garantiert im Durchschnitt nicht zu hoch gegriffen. 640 Euro pro Monat geschenkt.


    Allein diese beiden Punkte stellen schon für alle anderen eine Benachteiligung dar. Sie müssen nicht nur deren Arbeit machen, sondern auch noch zusätzlich deren Freizeit finanzieren.


    Kinder sind, genauso wie die Ehe, eine ganz private Entscheidung. Die Gesellschaft soll also diese Entscheidung fördern und unterstützen, um gleichzeitig eigene Nachteile hinzunehmen.
    Gleichzeitig sollen alle anderen Arbeitnehmer flexibel werden, um die Fehlstunden ausgleichen zu können. Das schafft nicht einmal Arbeitsplätze, sondern belastet die anderen Arbeitnehmer nur noch extra. Deren Arbeitskraft wird also noch stärker beansprucht.


    640 Euro geschenkt + 64 Freizeitstunden jeden Monat ? Wie lange denn ? Und was ist denn mit Paaren, die biologisch keine Kinder bekommen können ?



    Irgendwann gab es in Deutschland mal eine Kopfprämie für jedes Kind. Soll die jetzt wieder eingeführt werden ?
    OK. Heiraten, Kinder zeugen, Hand aufhalten. Die Arbeit machen die Anderen ->>> Team = Toll ein Anderer macht's

  • Bis zu welchem Alter des Kindes ist das gültig?


    Ich finde das sehr gut, bisher war die Entscheidung das eine(r) zum Arbeiten aufhören muss und wenn die Kinder in die Schule gehen vielleicht Halbtags gearbeitet werden kann.


    Und das heißt, das von 80 Wochenstunden von beiden, nach der alten Reglung 40Stunden gearbeitet wird und nach der neuen 64 Stunden. Und das bedeutet es sind nur 16 Stunden zu ersetzen statt 40.

  • Die bisherige Regelung sieht eine Elternzeit von bis zu 3 Jahren vor, die sich beide Partner nehmen können. Gerechnet werden diese 3 Jahre ab Geburt des Kindes.
    Die Zeit ist unbezahlte Freistellung vom Job. Während der Zeit darf jeder der beiden bis zu 30 Wochenstunden arbeiten
    http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/rechner,did=16318.html


    Bedeutet: Faktisch bekommen Eltern Neugeborener heute die Genehmigung 3 Jahre lang, jeder 10 Wochenstunden weniger zu arbeiten. Sie bekommen dafür aber kein extra Geld.


    Hauptsächlich ging es um den Kündigungsschutz .. aber 3 Jahre können beide faktisch woanders arbeiten und haben trotzdem noch eine Jobgarantie auf den alten Job.


    Vorher DURFTEN sie aber nur MAXIMAL 30 Stunden jeder arbeiten
    ----------------------


    Jetzt arbeiten sie 2 Stunden pro Woche mehr und sollen ein ANRECHT darauf haben und dann haben sie zusätzlich noch einen ANSPRUCH auf Ausgleich der weiteren 8 Fehlstunden pro Woche.


    Aus einer 5-Tage-Woche wird eine 4-Tage-Woche .


    Jetzt habe ich mal nach Meldungen in dem Zusaammenhang gesucht....


    Diese gute Frau will eigentlich doch nur das legitimieren, was sie selbst macht

    Zitat

    Wie Gabriel will sie sich den Mittwoch für das Kind freihalten, auch mal im Home Office die Ministergeschäfte führen. "Am Sonntag ist Politik für mich ohnehin tabu.


    http://www.focus.de/politik/de…vom-tisch_id_3530816.html


    Sie hat also doch schon für sich die 4-Tage-Woche eingeführt.


    Was sie zuvor schon gemacht hat und ihre persönliche Grundhaltung , ist sehr übersichtlich unter http://de.pluspedia.org/wiki/Manuela_Schwesig zusammen gefasst.


    - sie unterstützt das Einrichten von Internetsperren,
    - sie befürwortet eine Kontrolle und Zensur des Netzes
    - sie hat eine Gesinnungsprüfung eingeführt
    - sie sieht allein den Staat für die Kindererziehung verantwortlich und zuständig


    Und jetzt kommt der Hammer

    Zitat

    Schweswig vertritt die Ansicht, dass Eltern, die sich weigern ihre Kinder nicht schon kurz nach der Geburt in die Kindergrippe bringen und sich stattdessen in den ersten Lebensjahren um ihre Kinder selbst kümmern, eine Gefahr für ihre Kinder seien. Diese Eltern würden „die Kinder von Bildung fern halten.“


    Und so eine Ministerin schlägt jetzt ernsthaft etwas ganz anderes vor.. nämlich dass sich Eltern um die Kinder kümmern können sollen ?


    Wenn das stimmt, was ich unter o.g. Link gelesen habe, dann haben wir da eine Ministerin, die die Erziehungsmethoden der ehemaligen DDR, ja sogar der Zeit von 1933-1945 erneut wieder aufleben lassen will.
    Sie selbst ist ja in einer solchen Zeit aufgewachsen.


    ----------------


    Einerseits lässt diese Ministerin verlauten

    Zitat

    "Es wird für die Wirtschaft ein großer Vorteil sein, wenn zukünftig mehr Fachkräfte – insbesondere die gut ausgebildeten Frauen – tätig sind. Ich sehe da Vorteile für Deutschland."


    http://www.heute.de/familienmi…rn-sponsern-31434092.html


    Sie will also faktisch dass alle Frauen berufstätig sind.. und missbilligt es sogar, wenn eine Frau sich lieber ganz um ihre Kinder kümmern will.
    Und dann kommt sie daher und will geraden diesen Frauen wieder mehr Zeit mit ihren Kindern verschaffen ???


    Na sorry ... das ist doch eine Scheinheiligkeit sondergleichen.



    Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass Frau Merkel ihr einen gehörigen Dämpfer verpasst hat.
    Diese ehemalige Steuerfahnderin etc. ist mit ihren Ansichten und Verständnis von Frau-Familie-Kind eigentlich ein Fehlbesetzung sondergleichen.


    Wie kann man nur einen Minister in ein Amt einsetzen, der eine innerliche Gesinnung gegen die Aufgaben des Ministeriums hat ?
    Wenn man kein Fachwissen hat .. ok.. das kommt eigentlich immer vor. Kritisiere ich ja auch regelmäßig. Diese Minister haben sich aber wenigstens bemüht, ihren Job so wie verlangt zu machen.


    Vielleicht wäre eine Gesinnungsprüfung für Familienminister fällig ? Jawohl, wenn man das selbst schon für andere verpflichtend eingeführt hat, muss man es für sich selbst und seine Aufgaben doch auch gut heißen ... oooder ? :)



    -----------------------

    Mal wieder was zum Rechnen:

    Laut DIW wären die Kosten für die vorgeschlagene Aktion mit 149 Millionen Euro pro Jahr für den Bundeshaushalt zu beziffern.


    In einer Firma müssten aber jede Woche 16 Arbeitsstunden kompensiert werden.
    Ich nehme mir rechnerisch einfach mal einen Zeitarbeiter, der als Facharbeiter berechnet wird. Seine Entleihe kostet pro Stunde 24-30 Euro (30 Euro zum besseren Rechnen genommen)


    16x 30 x 4 = 1.920 Euro im Monat an Zusatzkosten für ein ausfallendes Ehepaar. Das sind dann 23.040 Euro im Jahr und während der geplanten 3 Jahre (doch noch gefunden) = 69.120 Euro Gesamtschaden für nur eine einzige Firma bei der ein einziges Ehepaar angestellt ist
    Die freie Wirtschaft würde den Hauptteil der Kosten tragen müssen .. und das bedeutet, dass sie diese Kosten auch auf die Preise aufschlagen muss


    Die "bezahlte Freizeit" würde uns alle also weit mehr als die 149 Mio im Jahr kosten.


    Der DIW geht von 1% aus, die aktuell Elternzeit genießen und rechnet mit einer Verdoppelung.
    Rund 47,1 Mio Erwerbstätige gibt es. 1% = 47.100. 2% = 94.200


    94.200 x 69.120 = über 6,5 Milliarden Euro (6.511.104.000), die die Wirtschaft für jedes Paar innerhalb der 3 Jahre an Zusatzkosten für Stundenausfälle hätte
    447 Mio aus den Staatskassen und noch 14,57x so viel aus den Kassen der deutschen Wirtschaft.


    Wenn würde es dann wundern, wenn Firmen in einer solchen Situation bei einer Neueinstellung nur noch Single-Männrt einstellen würden ? Die können zwar vielleicht auch Vater werden, genießen aber keinen Kündigungsschutz während der Schwangerschaft und man kann sie ganz ordentlich kündigen wenn man von der Vaterschaft erfährt.


    Die Wirtschaft würde garantiert Kniffe finden, um sich so einen Kostenfaktor nicht aufhalsen zu müssen.


    Hätte aber auch sein Gutes:
    Frauen ab 50 Jahren hätten wieder viel bessere Jobchancen als junge Männer und Frauen. Sie haben Berufs- und Lebenserfahrung, sind hochqualifiziert .. genau was die Ministerin immer will .. werden aber nur noch selten schwanger = kein Ausfall- und Kostenrisiko mehr.


    Ja, so, liebe Ministerin, kann man die Idee auch gerne mal betrachten. Er würde auf jeden Fall für ältere Frauen von Vorteil sein. :besser:P;)


    Nachtrag:
    Meine Infos hatte ich mir aus folgenden Quellen angelesen
    http://de.wikipedia.org/wiki/Manuela_Schwesig
    http://www.focus.de/politik/de…vom-tisch_id_3530816.html
    http://www.heute.de/familienmi…rn-sponsern-31434092.html
    http://www.tagesspiegel.de/pol…-fuer-eltern/9304022.html
    http://de.statista.com/statist…t-wohnort-in-deutschland/