"Geschichten aus der Werkstatt"

  • "Das geht bei dem Auto nicht"


    Vorletzte Woche musste eine Feder rechts vorne an meinem Wagen getauscht werden.
    Angesetzte Zeit: 2-3 Stunden
    Termin: Nächster Tag 14 Uhr
    Ort: 15 km entfernt von meinem derzeitigen Aufenthaltsort


    Es ist 13:40 Uhr als ich den Wagen hoffnungsfroh abgebe. Die nächsten 2-3 Stunden werde ich also irgendwie überstehen müssen. Ein Baumarkt in der Nähe + ein Fastfood-Restaurant. Zur Stadt selbst sind es mehrere Kilometer zu Fuß.


    Nach 2 Stunden schaue ich mal eben nach. Es ist 16:40 Uhr. Den Baumarkt kannte ich fast schon auswendig und gegessen hatte ich genug.
    Der Monteur ist gerade dabei das linke Federbein einzubauen. "Rechts schon fertig ?" - "Nein, bin erst mit der linken angefangen"
    Auweia . Nach 2 Stunden erst die unbeschädigte Feder entnommen, ersetzt und in den Kotflügel gesteckt. Nicht einmal die Schraube war schon festgezogen. "3 Stunden" schien also in weite Ferne zu rücken.


    Nach 2,5 Stunden schaue ich noch einmal nach.
    Das defekte Federbein steckt ausgebaut in einer Entspannvorrichtung . (Feder muss vorher zusammengedrückt werden, damit man sie ausbauen kann) Der Mechaniker ist dabei Licht bei einem anderen Auto einzustellen. Ich schaue weiter zu.
    Es ist mittlerweile ca. 17:20 Uhr. Mein Wagen steht zerlegt und unrepariert auf der Hebebühne und keiner kümmert sich darum. Die


    Werkstatt schließt um 18 Uhr. Der nächste Tag ist ein Feiertag und eigentlich wollte ich dann rund 300 km zurück nach Hause fahren. Getauscht wurde bislang nur, was nicht defekt gewesen war. Jetzt wurde ich mehr als stinkig.


    Zunächst einmal zur netten Dame an der Empfangstheke. Irgendwo musste ich meinen Frust loswerden und etwas "Druck machen".
    - Die 3 Stunden kann ich mir abschminken. Wenn der nicht langsam in die Pötte kommt, mach ich ihm um 17:40 selber Beine.
    - Keine Bange. Wir haben um 18 Uhr zu. Der wird schon sehen, dass er vorher fertig wird. Ist sowieso nicht der Schnellste.
    Freundlichkeit, Tasse Kaffee, ein Bisschen lesen.


    17:45 es scheint weiter zu gehen. Er montiert endlich weiter. Zurück zum Warten.
    - Wenn der um 18 Uhr sagt "fertig" , komm ich ihm auf die Hacken. Ich gehe gleich mal rüber
    - Besser ist das.


    Ich komme um die Ecke. Der Wagen wird gerade abgelassen. Der Monteur steigt ein , um ihn rauszufahren. Schaut zufällig in meine Richtung .. und zuckt schlagartig zusammen.
    Aha ? Wollte er mir eventuell jetzt wirklich den Wagen einfach hin stellen ? 18 Uhr ist mittlerweile durch.
    Jetzt bleibe ich dabei.


    Schaue mir an, wie er den Wagen in eine andere Halle fährt und dort die Geräte für die Achsvermessung anbringt.
    "Das kann dauern" .. also wieder einmal zurück zum Warten.
    Die Dame dort war jetzt auch von der "Schnelligkeit" des Kollegen betroffen. Sie hatte Feierabend, musste aber weiterhin warten.


    Wieder mal ein Blick in die Halle. Ich sehe den Mechaniker hektisch-ratlos mit einem Telefon herum rennen.
    Wie er die Spur und den Sturz der linken Seite einstellte , hatte ich mitbekommen. Die Messgeräte zeigten auch beide grün an.
    Auf der rechten Seite herrschte aber immer noch "Rot" vor. Das vordere Messgerät schien einen Fehler zu haben.


    "Ja mach ich. .. habe ich schon probiert .. Scheiben schon extra gereinigt.." bekam ich vom Telefonat mit.
    Der Mechaniker hatte also Probleme mit dem Messgerät. Wahrscheinlich war es defekt ? Na bravo. Das kann heiter werden


    - " Kollege sagt, dass man das an dem Auto nicht einstellen kann"
    Linke Seite kann man einstellen .. und Fahrzeuge , bei denen man die Spur nicht einstellen kann, gibt es eigentlich nicht - oder es wäre auch links nicht möglich gewesen. Der hielt mich wohl für völlig dumm und wollte mir jetzt den Wagen einfach so "auf's Auge drücken" ? Falsch gedacht !


    Nun musste die Dame ran. Kurz erklärt, was angeblich los ist.. "Natürlich geht das. Das weiß doch jeder. Ich rufe mal den Chef an"... "So, jetzt stellen wir beide das eben ein".
    Jawohl, das Messgerät war defekt. Nichts zu machen. Es war mittlerweile kurz vor 19 Uhr .. mehr als 5 Stunden dauerte die Odyssee nun schon. Irgendwann reichte es allen.


    Am Ende bekam ich einen Gutschein, der eine erneute Vermessung und Einstellung an meinem Heimatort ermöglichte. Zum Glück war es eine weit verbreitete Reparaturkette. Ich musste also nur mit einer nicht eingestellten rechten Seite die 300 Km fahren. Also nicht unbedingt sicher/zuverlässig im Fahrverhalten.


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    Da die linke Seite ja schon eingestellt war, wollte ich in der anderen Filiale nur die rechte Seite einstellen lassen. "Das geht nicht". OK da habe ich zu wenig Ahnung .. denke mir aber, dass es nicht nötig wäre, weil ja nur die Anpassung an die Hinterräder erfolgt. Schwamm drüber


    - "OK. Wann kann der Wagen fertig sein ?"
    Es ist 9 Uhr morgens
    - "Da brauchen Sie einen Termin"
    - "Dann bitte einen Termin für heute"
    - "Nächster Termin ist am 27.06. möglich"
    Das sollte also 3 Wochen später erst sein


    Jetzt bekam dieser Berater den "ehrlichen Zorn" eine unzufriedenen Kunden mit. Schließlich hatte ich bereits > 5 Stunden eines Urlaubstages mit Warten verschwendet , 300 km mit einem nicht korrekt eingestellten Fahrzeug gefahren und sollte jetzt noch mehrere Wochen warten ?


    Am Ende wurde mir "erlaubt" den Wagen da zu lassen. "Wir rufen Sie dann an. Wenn wir es vergessen , kommen Sie einfach um 16 Uhr. Da haben wir sowieso Feierabend"
    Entzückend. Völlig vage Angaben, was die Dauer betrifft.


    Dazu kam dann noch:
    Er konnte den ganzen Vorgang aus der anderen Werkstatt in seiner EDV sehen und auch den Grund für den Gutschein. Die dort hinterlegten Telefonnummern konnte er aber nicht ändern. Ich war "Stammkunde" und diese Daten kann nur die Zentrale ändern.
    Seit der letzten Änderung vor rund 10 Jahren warte ich immer noch auf die neue Kundenkarte. Sie ist nie angekommen.
    Bislang hatte es mir nichts ausgemacht. Auf die paar Bonuspunkte kann ich gut verzichten .
    Jetzt wurde mir der "Stammkundenstatus" aber zum Nachteil. Ich musste mich darauf verlassen, das er meine Handynummer auf dem Schmierzettel auch wirklich berücksichtige.


    Um 13 Uhr kam dann (zum Glück) doch ein Anruf. Der Wagen war fertig.


    Zusammenfassung:
    - > 9 Stunden Warten für den Austausch von 2 Federn (1 war gebrochen) und Vermessen und Einstellen.
    - viele Kilometer zu Fuß zur Werkstatt und zurück + ungezählte Wege in der Wartezeit .. und um sich mal hinsetzen zu können
    - 300 Km mit nicht eingestellter Spur und Fahrzeugachse
    - Die Reparatur hat mich mehr gekostet als der letzte komplette Gebrauchtwagen (inkl. neuen Satz Reifen)


    Ergebnis:
    So gut die Beratung und das Verhalten der ersten Werkstatt auch war - der Mechaniker hat "alles versaut". Der seltsame "Terminplanung" der zweiten Werkstatt ist mir danach auch "sauer aufgestoßen". Wieso muss man eigentlich extra Radau machen ?
    Diese Werkstattkette wird mich nicht mehr für größere Reparaturen sehen. Sie ist für mich jetzt nicht mehr zuverlässig genug dafür.


    Angeblich sollen die hinteren Federn auch getauscht werden müssen, weil sie auch bald hinüber sind. Diese Reparatur lasse ich besser woanders ausführen.

  • Die besagte Werkstatt hat noch einmal eine Chance erhalten.
    Telefonisch nach den Kosten gefragt. Da sie feste Vorgaben hat, ist eigentlich nicht mit großen Überraschungen zu rechnen. "40 Euro " - " zuzüglich Mehrwertsteuer ?" - "Nein, die ist schon mit drin"


    Termin ausgesucht und vereinbart.
    Am Termintag wieder etwas früher gekommen. "Ob das heute mit dem Termin klappt , weiß ich nicht. Wenn es nicht geht, müssen wir eben einen anderen vereinbaren" - "Der Termin war fest vereinbart. Schauen Sie doch mal auf die Adresse. Das ist 300 km entfernt. Ein neuer Termin bedeutet für mich 600 km und mindestens 5-6 Stunden fahren." - "Da kann ich dann nichts dran ändern. Das muss sich der Meister so in ca. 1 Stunde erst mal ansehen". Das wäre dann schon weit hinter dem Termin gewesen. Ich war "auf 180".


    Meister gesucht und direkt drauf angesprochen. Gleich auch mal erwähnt, was beim letzten Mal so passiert ist. Der Meister entschuldigte sich ehrlich dafür und schaute auch direkt nach. Gut, 1/2 Stunde Verzögerung geht in Ordnung.


    Diesmal musste ich dann auch nicht länger als vereinbart warten. Der Wagen war danach fertig. Kopfdichtung gewechselt. Die alte wurde mir gezeigt. Ich war zufrieden. Jetzt ab zur Kasse. Hier wartete dann doch leider wieder eine unangenehme Überraschung auf mich. Von wegen "40 Euro inklusive"... der Nettobetrag lag schon um einiges höher und darauf kamen noch die Steuern.
    Mehr als 25% höher als veranschlagt , das hätte eigentlich beanstandet werden müssen. Ein Telefonat kann man aber nicht belegen.. also zahlt man und merkt sich für die Zukunft: Nie wieder in diese Werkstatt.


    Ein kleines Nachspiel:
    Trotz getauschter Kopfdichtung "siffte" der Motor immer noch. Schauen wir doch mal nach der Ursache...
    Zuerst einmal die Plastikabdeckung vom Motor runter. Dazu muss zuerst der Verschluss des Ölbehälters runter. Er geht so leicht als wenn er nur aufgesteckt gewesen wäre. Daher kam also das "Siffen": Deckel nicht korrekt geschlossen.


    Abdeckung runter und ich sah die Vermutung bestätigt:
    Unter der Abdeckung stand rund um den Deckel das Öl. Alles war "gut geölt" und das Öl floss von dort aus weiter am Motor entlang , sammelte sich im der unteren Motorabdeckung und tropfte von dort aus weiter auf die Straße.
    Also erst einmal alles vernünftig reinigen, mit lang gestrecktem Arm bis in die untere Abdeckung hinunter, um das dortige Öl aufzunehmen. Dann alles wieder montieren .. und nicht vergessen, den Öldeckel wirklich zu drehen.
    Jetzt hat das Dauerölen endlich ein Ende.


    Zu dieser Werkstatt habe ich "aus der Region" mittlerweile "so einiges gehört". Das bestärkt mich in meiner Meinung, dass sie von mir keinen einzigen Auftrag mehr erhalten wird... egal wie einfach oder kostengünstig er sein wird.

  • Der Feder-Tausch hatte noch ein Nachspiel


    2015 war es nicht mehr lange, bis ich die Sommerreifen gegen den Satz Winterräder tauschen musste. Dann rund 1/2 Jahr Winterreifen und dann wieder auf die Sommerreifen.
    Im Spätsommer 2016 dachte ich mir dann "OK. Das war also die letzte Saison für diese Sommerreifen". Das Fahrgefühl war irgendwie schwammig geworden. Die Profiltiefe näherte sich langsam der Mindesttiefenmarke am Reifen.


    Eigentlich ist das kein Grund "Panik zu schieben". Mindestprofiltiefe wirkt sich in der Regel auf trockener Straße nicht so drastisch aus. Da ich diesen Wagen aber zum ersten Mal so lange fuhr, dass ich die Reifen tauschen musste, konnte es ja am Wagen liegen.
    Der Wagen hielt auch sonst immer wieder neue Überraschungen für mich bereit, die ich zuvor noch nie erlebt hatte.
    Also konnte das ja auch eine der noch nicht erlebten Eigenarten sein ?


    Als ich im Herbst 2016 dann die Sommerräder gegen Winterräder tauschte, schaute ich mir die Reifen ganz genau an.
    "Auf den schnellen Blick" sah doch alles ganz normal aus. "Der macht mindestens noch eine Saison mit".
    Bis ich mir dann die Innenflächen des Profils ansah.
    Beide Vorderräder waren innen fast ganz abgelaufen, weil der Sturz völlig falsch eingestellt war !


    Beim "Spureinstellen" wird die Neigung der Räder eingestellt.
    Vorderräder stehen nie ganz senkrecht, weil sich dann der Lenker nicht automatisch wieder in die Geradeausstellung zurückstellen würde. Zudem wäre der Geradeauslauf sehr instabil.
    Deshalb werden die Räder immer ganz leicht schräg nach innen eingestellt .. faktisch wie dieses Zeichen --> ^
    Da die Neigung aber nur ganz leicht schräg eingestellt wird, macht es sich nicht beim Reifenverschleiß bemerkbar.

    Werden die Räder aber zu extrem eingestellt, rollt der Reifen faktisch nur auf den Innenseiten des Profils. Das war hier definitiv der Fall gewesen.


    Natürlich kann man sich auch "selbst die Spur verstellen" indem man z.B. gegen einen Bordstein fährt. Dabei drückt man den das Rad aber faktisch nur unten weiter nach innen. Der Winkel nähert sich immer weiter der Senkrechten. Macht man das zu oft wird aus dem -> ^ irgendwann einmal ein --> v


    Es ist aber fast unmöglich sich die Neigung selbst so zu verstellen, dass sie sich immer weiter nach innen neigt. Dazu müsste man Druck unten von innen auf das Rad ausüben können.
    Geht zwar auch, aber nur wenn man ein Hindernis zwischen die Räder nimmt und dann den Lenker mir Schwung dreht .. und das dann sehr häufig passiert. Gleichzeitig wird man aber es aber nie schaffen, dass sich der Sturz beider Räder gleichzeitig und glecih stark verstellt.
    Oder man fährt vehement auf ein Hindernis auf, das die Räder unten nach außen drückt.


    Wie fast unmöglich das ist, kann man schon daran erkennen, wie kompliziert die Beschreibung ist.


    Sobald es aber "grundsätzlich möglich ist", muss man den belegbaren Beweis antreten, dass es eindeutig ein Werkstattfehler war.
    Dazu wäre aber ein teures Gutachten nötig.


    Da ich weiß, dass es nie einen Bordsteinrempler gab und ich auch nie auf ein Hindernis aufgefahren bin, gibt es KEINE CHANCE, dass sich die Spur selbst verstellt haben kann.. schon gar nicht auf beiden Seiten im gleichen Maße.


    Im Moment bin ich schon längst so sauer auf die miese Werkstattleistung, dass ich fast schon gerne Name und Adresse der betreffenden Werkstatt schreiben würde.
    Schließlich hat mich dieser Federtausch nicht nur weit über 600 Euro gekostet, sondern auch noch zwei Reifen und jetzt noch eine Achsvermnessung für weitere ca. 100 Euro.
    Zusatzschaden: Ca. 200 Euro (Die Reifen habe ich nur zu 50% gerechnet, da sie ja nicht mehr komplett neu waren)


    Ich hätte mir den ganzen Nerv mit dem Einstellen ( und die 80-100 Euro dafür) gleich sparen können. Schlimmer hätte es ja faktisch kaum können kommen.
    Mit dem falschen Einstellen wurde genau das gemacht, was eine korrekte Einstellung verhindern soll.

  • "Im Hinterkopf" hatte ich immer, dass die miese Einstellung durch die erste Werkstatt verursacht wurde. Da hatte ich ja den großen Ärger und die extreme Wartezeit gehabt. Ärger prägt sich dauerhaft ein.
    Erst während des Schreibens ging mir dann so richtig das Licht auf, dass es die Werkstatt an meinem Heimatort gewesen war.


    Eine Kleinigkeit mit großen Folgen


    Vor rund 3 Wochen fiel bei mir das rechte Scheinwerferlicht aus. Ich habe noch nie eine Glühbirne durch eine Werkstatt tauschen lassen. Da das bei diesem Wagen aber sehr umständlich ist, weil man nur mit sehr schmalen Händen dran kommt und deshalb auch viel Zeit braucht .. oder viele Anbauteile entfernen muss ... wollte ich mir diese Arbeit nicht draußen bei tiefen Minustemperaturen antun.


    Es war also pure Bequemlichkeit, für die ich auch zu zahlen bereit war. Beide Birnen sollten gleichzeitig getauscht werden.
    Der Mechaniker war "wirklich ein armes Schwein". Er hatte noch größere Hände als ich und es damit auch viel schwerer. Aber er konnte den Tausch wenigstens in der warmen Werkstatt erledigen.


    Erfahrungswerte konnte ich bei ihm nicht voraussetzen. Dieser Wagen ist relativ selten und selbst in dieser großen Stadt gibt es außer meinem nur einen einzigen von dem Typ.
    Ich bleib also dabei, warnte ihn "Gib besser an Kollegen mit kleinen Händen ab" und kommentierte seine Flüche auch nur mit einem Grinsen. "Wieso soll es dir besser ergehen als mir ?" :P ;)


    Der Monteur hatte wirklich seine liebe Not, die beiden Birnen zu wechseln. Am Ende musste er sogar noch einen Kollegen herbeirufen, damit sie gemeinsam noch ein paar Teile ausbauten, um genügend Platz zum Tausch zu haben.


    "Bitte den Scheinwerfer noch einstellen"
    Das gehört bei einem Birnenwechsel eigentlich automatisch dazu. Wenn ich die Birne gewechselt hatte, verdrehte sie sich oft so, dass ich einen "Himmelfahrtsblick" hatte. Die Arretierung ist nicht so eindeutig, als dass man sie wirklich direkt treffen könnte. Man ist schon froh, wenn man die Birne endlich drin hat.


    Der Scheinwerfer wurde korrekt eingestellt. Prüfgerät davor und optimale Einstellung hergestellt.
    2 Birnen zu wechseln hatte dann rund 45 Minuten gebraucht. Doch etwas länger als ich selbst dafür benötigte.
    Weil ich weiß, dass es eine "Schweinearbeit" ist, drückte ich ihm noch einen 5er in die Hand. Kleines Trinkgeld für die Mühe.
    Er war freundlich gewesen, erschien kompetent zu sein und war auch sehr freundlich.


    Warnblinker an und rückwärts raus . Fehleranzeige am Armaturenbrett. "Rechter Blinker vorne defekt"
    Da musste er etwas falsch gemacht haben. Wieder zurück.


    Und wieder mussten all die gleichen Schritte wiederholt werden.
    Kollege rufen, Wassertank ausbauen, Deckel abnehmen, Hauptkabel entfernen, Kontakt lösen, Arretierung lösen, Birne raus, neue Birne rein, verriegeln, Stecker drauf, Hauptkabel anstecken, prüfen .. ok funktioniert.
    Hauptkabel ab, Wassertank einbauen, Deckel drauf, Hauptkabel dran, Motorhaube zu fertig.


    Als ich die Werkstatt verließ war ich mir sicher, dass ich jetzt für längere Zeit vor einem Wechsel der Birnen verschont bleiben würde.


    ..............


    Eine Woche nur Stadtverkehr, dann zum ersten Mal wieder auf die Autobahn, auf der ich die Lampen wirklich brauchte.
    "häääh ? Was ist das denn ?"
    Der linke Scheinwerfer steht so tief wie bei einem Fahrrad. Tempo 50 kein Problem, aber wenn man schneller fährt, muss man weiter schauen können als nur gerade einmal 2-3 Meter.
    Die blöde Funzel leuchtete so nah vor den Wagen, dass sie unbrauchbar war. Ich musste mich also voll und ganz auf den rechten Scheinwerfer verlassen.


    Eigentlich hätte ich durchgehend mit Fernlicht fahren können, weil bei so einer Einstellung keine Gefahr besteht, dass der Gegenverkehr hätte geblendet werden können. Weil ich das aber nicht garantieren konnte, machte ich es nicht.


    Mir fiel ein: Ja, der rechte Scheinwerfer war korrekt eingestellt worden, aber nicht der linke. Dass ich selber nicht darauf geachtet hatte, war auch mein eigener Fehler gewesen. Ich fluchte und ärgerte mich also... auch über mich selbst.
    Ich hätte die Einstellung erst eine Woche später korrigieren lassen können, weil ich nur 1x die Woche Zeit dafür habe.


    Leider habe ich das aber in der letzten Woche verpasst, so dass ich mir den Scheinwerfer jetzt selber einstellen muss oder sehen kann, dass ich die nächste Langstreckenfahrt besser im Hellen hinter mich bringe. Am Zielort hat eine kleine Werkstatt auch samstags offen.. ich muss nur sehr früh da sein und hoffen, dass die mich auch noch dazwischen schieben können.


    ........


    Vor 2 Tagen nun fiel der rechte Scheinwerfer schon wieder aus. 1x im Jahr lasse ich mir ja noch gefallen, meinetwegen auch alle 1/2 Jahre. Aber knapp 3 Wochen nach dem Tausch der Birnen ?

    Linker Lichtkegel auf dem Boden und rechts gar kein Licht mehr ? Kann es noch schlimmer kommen ?


    Die Birnen hatte ich direkt in der Werkstattkette gekauft gehabt. Es waren Markenprodukte und keine Billigheimer. Waren die "völliger Schrott" ? Ich begann, es zu glauben.


    Gestern Abend dann, so lange es gerade noch hell genug war, Motorhaube auf und dann selber die Birne getauscht.
    Nichts. Neue Birne und trotzdem kein Licht !
    Irgendwie war die Verkabelung auch "anders". Sie stand vorher schon seltsam "unter Zug".
    Anschlusskabel einmal hinein gedrückt= Licht geht an.
    Loslassen = Licht geht aus.


    Das Kabel war also soweit aus dem Halteschuh gerissen, dass es keinen Dauerkontakt hat. Mehr, als es notdürftig soweit hineinzupressen, dass es jetzt wieder Kontakt hat, war mir nicht möglich.
    Die ganze Aktion (mehrmaliger Birnenwechsel, prüfen und dann das mit dem Kabel) hat gerade einmal 10 Minuten gedauert. So schnell ging es noch nie. Einerseits bekommt man mit der Zeit in Übung und andererseits hat wohl auch die Wut und der Ärger die Arbeit beflügelt.


    Da muss also jetzt wieder eine Werkstatt ran, die mir Kabel und Halterung wieder instand setzen.



    Wieder die gleiche Werkstatt und wieder ein Folgeschaden.
    Würde ich nun den Namen meines Heimatortes schreiben, wüsste jeder sofort, um welche Werkstattkette es sich handelt. Ich mache es deshalb nicht.


    Ich weiß nur, dass die Monteure in dieser Werkstatt zwar sehr nett und hilfsbereit sind, jedoch die fachliche Qualität durchaus "diskutabel" ist.
    In dieser Werkstatt würde ich mir ab jetzt nicht einmal mehr den Reifendruck prüfen und auffüllen lassen. Ich möchte wetten, dass die selbst dabei noch etwas so falsch machen, dass es wieder einen kostspieligen Folgeschaden gibt. :thumbdown:


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    Stellt sich jetzt die Frage, ob ich zu dumm bin oder zu nachgiebig, um solche Werkstätten zu meiden ?


    Einerseits bin ich bereit, jedem eine zweite Chance zu geben.
    Menschen machen Fehler. Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, der lügt ganz dreist. Jeder soll die Möglichkeit bekommen, in einem zweiten Anlauf zu beweisen, dass der Fehler nur ein Ausnahmefall war.
    In der Regel hat man danach nie wieder Probleme.


    Andererseits bin ich darauf angewiesen, dass ich eine Werkstatt finde, die auch samstags geöffnet hat. Das schränkt die Auswahl schon sehr weit ein. Brauche ich mal etwas "ganz schnell", muss ich also zu solchen überregionalen Ketten gehen.


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    Seit der Aktion mit den Federn habe ich zwar für "größere Sachen" mittlerweile zwei Mechaniker an der Hand (einmal hier und einmal weit entfernt) die solche Reparaturen auch machen können.
    Bei ihnen muss ich jedoch darauf hoffen, dass sie dann auch Zeit für mich haben und der Vorlauf ist etwas länger. Die beiden sind also nichts für "akute Fälle".


    Es handelt sich übrigens nicht um Schwarzarbeit. Beide haben eine eigene Werkstatt und ich beauftrage jeweils ein Unternehmen. Aber es sind 1-Mann-Firmen, die oft völlig überlastet sind.


    Billiger als eine Werkstattkette sind sie auch nicht.
    Sie schlagen aber keine extremen Aufpreise auf die Ersatzteile auf und nehmen dafür bessere Qualität. Gleicher Preis und höhere Materialqualität und vor allem eine fachliche und bessere Beratung.
    Die Arbeitsleistung ist "Meisterqualität" und nicht "ich schraube auch in der Freizeit noch herum".


    Wenn es um "Sicherheit" geht, lasse ich nie "Schrauber" dran.

  • Da mein Vertrauen in Werkstätten mittlerweile im Minusbereich angekommen ist, habe ich gestern die Fehler selbst behoben.


    Fangen wir doch erst einmal mit dem eigentlichen Grund an: Rechter Scheinwerfer kein Kontakt an der Birne


    Ich betrachte es als massiven Konstruktionsfehler, wenn ein Birnenstecker an einer gerade einmal 5cm langen Leitung sitzt, die rund 1/2 Meter tiefer angebracht ist. Da kann man weder Fehler sehen noch vermeiden .. oder man muss erst alles komplett ausbauen.


    Zunächst also erst einmal den Stecker komplett abgetrennt und dann das Strom führende Kabel verlängert. Nun deen Stecker genauer betrachtet.
    Kein Wunder, dass es zum Zufall wurde, dass das Licht brannte. Das komplette Gehäuse des Steckers war zerbrochen. Die Kontakte schoben sich bei jedem Druck direkt nach hinten und kamen deshalb gar nicht fest auf dem Birnenkontakt zu sitzen.
    So kann ja kein Stecker halten.


    Kontakte ganz nach außen gedrückt und das Gehäuse des Steckers dann in heißem Kunststoff eingelassen. Jetzt hatte es wieder sowohl Form als auch Stabilität, damit man den Stecker mühelos und korrekt auf die Birnen stecken kann - ohne dass der Kontakt wieder nach außen gedrückt wird.
    Danach dann wieder den Stecker angeschlossen. Funktionstest, alles läuft.


    Ein zweiter Fehler wurde entdeckt
    Die komplette Halterung der Nebelbirne war (mit Birne) heraus gebrochen. Kein Wunder, dass sie auch nicht mehr funktioniert hatte. Das hatte die Werkstatt also auch noch "verbockt".


    Linke Seite "Bombensuch-Einstellung" des Scheinwerfers
    Ja, man konnte damit eher unter einen anderen Wagen leuchten als es als Fahrlicht benutzen.


    1) Erst einmal kontrollieren, ob die Birne nicht verkantet war.
    Batterieabdeckung runter, Batterie lösen und wegschieben, Hauptkabel trennen, Halterung öffnen, Deckel ab, Stecker ab, Birne auf korrekten Sitz prüfen.
    Das war es nicht, also alles wieder zurück.. außer Batterie und Deckel.


    2) Scheinwerfer einstellen.
    Dazu brauchte ich erst einmal Hilfe, weil ich nicht wusste wo der bei diesem Wagen einzustellen ist. Dank eines Spezialforums bekam ich jedoch die richtige Info.
    Wagen vor eine Wand gestellt. Der rechte Scheinwerfer hatte ja die richtige Höhe. Ich konnte ihn also als Anhaltspunkt für die Vertikaleinstellung nehmen. Leicht tiefer als der rechte Scheinwerfer.. passt.


    Auch wenn ich es als "ziemlich seltsam" empfinde, dass der Lichtkegel mitten vor dem Wagen steht, habe ich doch die Finger von der Horizontaleinstellung gelassen. Da kann ich zu schnell zum Blender für andere werden. Das überlasse ich dann (zusammen mit der Feinjustierung der Scheinwerfer) einer Fachwerkstatt.


    Wäre ich gestern ohne diese Reparaturen zurück gefahren, wäre es wohl übel ausgegangen.
    Ein paar Stunden später brauchte ich wirklich alles an Licht was der Wagen vorne hergibt und selbst dann betrug das allgemeine Autobahntempo aller Fahrzeuge gerade einmal 40 km/h.