Freitag der 13. - und anderer Aberglauben

  • Heute ist Freitag der 13. Wer abergläubisch ist, für den war heute ein Unglückstag, an dem man besser gleich im Bett geblieben wäre.


    Doch es ist nicht nur ein bestimmtes Datum, sondern auch anderes soll Unglück bringen. In diesem Thema wird es nur um solchen Aberglauben gehen.

  • Unter einer Leiter durchzugehen soll Unglück bringen


    Dabei sollte man nicht an Stehleitern denken. Darunter konnte man zwar damals durchgehen. Heute ist das aber faktisch unmöglich, weil Stehleitern immer Bänder oder Streben zwischen den Leiterseiten haben, damit sie fest und sicher stehen.


    Wenn aber eine Leiter zum Beispiel an eine Hauswand gelehnt ist, kann man drunter durchgehen.
    Das Problem dabei ist: Die Leiter kann durchaus oben wegrutschen, wenn sie etwas schräg anliegt oder sie kann unten den Halt verlieren und wegrutschen, wenn sie nicht fest und solide steht.
    Zusätzlich kann von oben noch etwas herunter fallen, während man gerade unter der Leiter durchgeht.


    Rutscht die Leiter oben oder unten weg, wird sie, mit allem was darauf ist, "platt auf den Boden fallen".
    Gehst du genau in dem Moment darunter hindurch .. naja :sterne-ani:


    Unter einer Leiter hindurchzugehen, kann also wirklich Unglück bringen - was aber nichts mit einem Aberglauben zu tun hat.

  • Ein zerbrochener Spiegel bringt 7 Jahre Unglück/Pech


    Spiegel waren einmal sehr kostbar. Sie waren so teuer, dass man viele Jahre hart dafür arbeiten musste. Während dieser Zeit musste man sich alles verkneifen was man "gut leben" genannt hätte.


    Wer keinen Spiegel hatte, konnte sich nur im Wasser betrachten. Wer etwas Geld übrig hatte, besorgte sich eine polierte Metallplatte, die er als Spiegel benutzte. Ja, das klappt wirklich, aber ein Spiegel ist natürlich viel besser.


    Jetzt stell dir vor, du zerbrichst einen der teuren und seltenen Spiegel. Ein größeres Unglück konnte dir fast nicht passieren. Die nächsten Jahre schuftest du dann nur noch, um den zerbrochenen Spiegel zu ersetzen.


    Doch die Zeiten sind schon lange vorbei. Spiegel sind billig. Jeder hat mindestens einen.
    Heute einen Spiegel zu zerbrechen, ist kein großes Unglück mehr.


    Ein zerbrochener Spiegel bringt deshalb auch keine 7 Jahre Unglück mehr. Heute ist das nur noch ein alter Aberglaube.

  • Einen Salzstreuer umzuwerfen bringt Unglück. Sofort etwas Salz nehmen und über die Schulter werfen, um das Unglück zu vertreiben.


    Salz war einmal so kostbar, dass es sogar "weißes Gold" genannt wurde. Bevor man gelernt hatte, Salz wie heute abzubauen, wurde es unter sehr widrigen Umständen und sehr mühsam hergestellt.
    Eine der Möglichkeiten ist, dass man Salzwasser durch die Sonne verdunsten lässt. Zurück bleibt eine hauchdünne Salzschicht.
    Bis man auf diese Art ein paar Kilogramm Salz erhalten hat, vergehen viele Wochen. Außerdem funktioniert es nur in heißen Ländern so einigermaßen effektiv.
    Wenn man dann endlich genügend Salz gewonnen hatte, musste das kostbare Salz über sogenannte Salzstraßen bis zu Tausende von Kilometern transportiert werden.
    Unterwegs musste man dann immer wieder Zölle und Passiergeld zahlen. So verteuerte sich das Salz immer wieder, bis es endlich am Ziel angekommen war.


    Salz war zu der Zeit ein sehr seltenes Gewürz, das sich nur ganz Reiche leisten konnten.


    "Brot und Salz zum Willkommen" war damals ein sehr kostbares Geschenk.
    "Ein Brot mit Salz" war fast das Dekadenteste was man sich damals vorstellen konnte.


    Man bewahrte Salz nicht in Salzstreuern auf, sondern in kleinen Salzfässchen aus denen man sich etwas mit einem Löffel heraus nahm.


    Stell dir jetzt mal vor, du bist ein Bediensteter in einem reichen Haus und stößt beim Abräumen eins der Salzfässchen um. Das Salz kippt auf den Tisch und den Boden. Vom Boden aufsammeln geht nicht, weil man damals keine glatten Böden hatte. Beim Auffegen fegte man automatisch auch Schmutz mit auf.


    Was macht man dann ? Man sorgt einfach dafür, dass man nicht als Schuldiger entlarvt wird.
    Tiere gab es in allen Haushalten. Was liegt näher, dass eins der Haustiere das Fässchen umgestoßen hat ?
    Also schnell das Salz weiter verteilen, als wenn ein Tier damit gespielt oder daran geschnüffelt hätte. Schon bekam eins der Tiere die Schuld zugewiesen.


    Wirst du selbst erwischt, droht dir großes Unglück. Verteilst du das Salz rechtzeitig, bevor du erwischt wirst, geht das Unglück an dir vorbei.


    Heute ist Salz billig. Salz bekommt man überall und es macht auch nichts mehr, wenn mal etwas Salz verschüttet wird.


    Salz zu verschütten bringt kein Unglück mehr. Salz über die Schulter zu werfen verhindert auch kein Unglück, sondern ist nur noch eine de Wohnung verschmutzende Unart.


    Alles nur noch Aberglauben.