Lohn, Gehalt, 400-Euro-Jobs

  • Lohn


    Lohn ist die Bezahlung für eine Arbeitsleistung.
    Stundenlohn, Stücklohn/Akkordlohn


    Er setzt voraus, dass diese Anzahl an Stunden gearbeitet wird oder die bestimmte Stückzahl erbracht wird.
    Üblich im gewerblichen und Service-Bereich.


    Im Handel setzt sich der Stundenlohn für 400-Euro- oder Teilzeitstellen durch.
    Hier zählt die Arbeitszeit, in der die Arbeitsleistung angefordert und zur Verfügung gestellt wurde.


    Gehalt
    Gehalt ist ein fester Betrag, der immer wiederkehrend gezahlt wird.
    Monatsgehalt, Jahresgehalt


    Typischerweise wird Gehalt gezahlt, wenn eine Daueranwesenheit nötig ist. Während dieser Zeit besteht eine Anwesenheitspflicht auch ohne Beschäftigungspflicht.
    Das Gehalt kann auch ein bestimmtes Maß an Überstunden beinhalten, die dann ohne gesonderte Bezahlung geleistet werden müssen.
    Die Zahl der Tage/Stunden für die Gehalt gezahlt wird, wird im Arbeits- und/oder Tarifvertrag vereinbart.


    Typische Berufsgruppen:
    kaufmännische Tätigkeiten aller Art
    Logistiktätigkeiten im Zusammenhang mit Wareneingang usw.



    Der größte Unterschied zwischen den beiden Bezahlversionen ist:


    Bei einem Stundenlohn besteht Beschäftigungspflicht. Während der Arbeitszeit muss der Arbeiter beschäftigt werden ("sinnvolle" Beschäftigung ist Auslegungssache *g* )
    Im Gegenzug kann bestimmt werden, dass keine Arbeitsleistung mehr nötig ist, der Arbeiter also früher Feierabend machen kann - was ihm dann weniger Geld bringt.
    Andererseits bekommt man beim Stundenlohn aber auch jede gearbeitete Stunde bezahlt (sofern es nicht anders vereinbart wird z.B. durch eine Anzahl an Pufferstunden, die kostenlos geleistet werden müssen)


    Beim Gehalt besteht keine Beschäftigungspflicht. Das bedeutet: Selbst wenn nichts zu tun ist, muss der Angestellte weiterhin (auch unbeschäftigt) am Arbeitsplatz ausharren. Je nach Arbeitsplatz kann das zum sogenannten "Bore-Out-Syndrom" führen.
    Wenn der Angestellte früher gehen darf, wird das Gehalt nicht um diese Zeit gekürzt.
    Andererseits gibt es auch keine Sonderzahlungen für Mehrarbeit innerhalb der vertraglichen Bestimmungen.


    Beim Stundenlohn macht sich jede Arbeitsstunde bezahlt
    Beim Gehalt hat man die Garantie, dass man IMMER den gleichen Betrag bekommt.



    400-Euro-Job

    Ein 400-Euro-Job kann theorethisch auf Stunden oder Gehaltsbasis gezahlt werden.


    Gehaltsbasis wird oft verwendet, wenn die Monatsarbeitsstunden variieren. Hierzu wird oft ein zusätzliches Zeitkonto geführt, das als Zeitpuffer dient:
    Mehrarbeit wird eingetragen und Minderarbeit abgezogen. Auf diese Art kann sich der Angestellte durch Mehrarbeit einige freie Stunden herausarbeiten.
    Die Maximalhöhe der Gehaltszahlung wird durch das Gesetz bestimmt. Es hat sich der Begriff 400-Euro-Job eingebürgert.


    Stundenbasis
    Hier gibt es so viele Variationen, dass man sie nicht einzeln aufführen kann. Und genau deshalb wird auch auf dieser Basis oft der niedrigste vergleichbare Stundenlohn gezahlt.
    Hier sollte man dann vergleichen, was bei einem vergleichbaren Zeilzeitjob gezahlt wird und am Ende übrigbleibt.


    Übrigens...
    seit jeher wird dieses Arbeitszeitmodell zur Hinterziehung von Steuern und Sozialleistungen benutzt.
    Steuer- und Abgabenfeiheit besteht nur für 1x 400-Euro-Job. Hat man zwei oder mehr davon, wird einer der Arbeitgeber zur Abführung der Abgaben des gesamten Monatseinkommens verpflichtet. Es muss ihm deshalb mitgeteilt werden.
    Es zählt nämlich das monatliche Gesamteinkommen des Arbeitnehmers und nicht die Bezahlung der jeweiligen Arbeitsstelle.
    Wird nachträglich festgestellt, dass mehrere Arbeitsverträge gleichzeitig auf der 400-Euro-Basis bestanden haben, drohen allen Firmen und dem Arbeitnehmer Repressalien.