Private Arbeitsvermittlung

  • Private Arbeitsvermittlung ist eine eigene Branche.


    Es handelt sich NICHT um Firmen die offene Stellen und deshalb einen Arbeitsvertrag abschließen.
    Hier bekommt man nicht den Arbeitsplatz, sondern nur die Vermittlung.


    Vorteil:
    Der Arbeitsuchende ist der Auftraggeber. Jobs, die er nicht haben will werden auch nicht gesucht.
    Er muss auch nicht unbedingt einen der vorgeschlagenden Arbeitsstellen annehmen oder akzeptieren.
    Das kommt aber auch auf die einzelnen Vertragsbedingungen an:


    Beauftragt man von sich aus einen Arbeitsvermittler, so sollte man den Zwang zur Vorstellung nicht akzeptieren. Überhaupt sollte man keinem Standardvertrag zustimmen oder Sondervereinbarungen schriftlich treffen.
    Man müsste sich sonst bei jeden Vorschlag (ob sinnig oder unsinnig) bewerben nur um den Vertrag zu erfüllen.


    Der Regelfall ist eine Erfolgsprovision.
    Hier verpflichtet sich die Arbeitsvermittlung, so lange Vorschläge zu unterbreiten bis ein Arbeitsvertrag zustande kommt.
    Im Gegenzug verpflichtet sich der Auftraggeber auch, alle Vorstellungstermine wahrzunehmen.
    Viele Vermittler aktzeptieren auch einen Vermittlungsgutschein (VGS), den man als Arbeitsuchender von der Agentur für Arbeit oder der ARGE bekommen kann. Der Wert dieses VGS beträgt 2.000 bzw. 2.500 Euro.


    Aber: Nicht jeder private Arbeitsvermittler kann diesen VGS annehmen und abrechnen. Vor Vertragsunterzeichnung sollte man sich also sicher sein, dass der VGS auch anstatt einer Geldzahlung angenommen wird.

  • Wie arbeiten die "privaten Arbeitsvermittler" ?


    Eigentlich machen sie nicht mehr als ein Arbeitsuchender auch macht:
    Sie suchen nach freien Stellen und bewerben sich im Auftrag des Auftraggebers auf die Stelle, Hierzu verwenden sie dann in der Regel anonymisierte Profile und Dokumente des Bewerbers oder erstellen eigene zu diesem Zweck.


    Ein Arbeitsvermittler leitet dazu nur die unbedingt nötigen Daten an die Firma weiter.
    Das geschieht nicht nur aus Datenschutzgründen, sondern auch aus Eigeninteresse:
    So kann ein zukünftiger Arbeitgeber keinen Direktkontakt zum Bewerber aufnehmen, sondern der Kontakt läuft über den Vermittler.
    Er kann dann immer im Nachhinein nachvollziehen, welcher Bewerber einen neuen Arbeitsvertrag auf Basis der Bemühungen des Arbeitsvermittlers unterschreiben konnte.

    Der große Vorteil des privaten Arbeitsvermittlers:
    Er hat oft Kontakte zu Firmen, die der Arbeitsuchende nicht hat oder kennt.

    Aus diesem Grund sollte man ruhig die Dienste in Anspruch nehmen.





    Nun gibt es natürlich auch unter den privaten Arbeitsvermittlern "Diese und Jene"
    Wer mit VGS arbeitet, benötigt zunächst einmal den Gutschein als Kopie und dann einen Vermittlungsvertrag - da er sonst nicht bezahlt wird.



    Typ 1
    Nachdem sich Arbeitsuchende auf eine Annonce beworben haben, ruft oder schreibt er sie an.
    Der Tonfall und der Inhalt ist immer so positiv gewählt, dass man sich denkt: "Super. Das klingt so, als wenn ich morgen schon eine neue Stelle haben könnte"


    Bei den ganz Fixen geht jetzt alles pwer E-Mail und Scanner:
    -Kopie des Vermittlungsgutscheins per Mail
    -Vertrag kommt zur Unterzeichnung per Mail, unterschreiben, einscannen und wieder zurück schicken.


    Das ging ja mühelos und fix - das war es dann aber auch schon mit "fix".
    Trotz anderslautenden Aussagen wird nicht mehr zurückgerufen. Bei jedem Anruf gibt es immer die gleiche Antwort.


    Typ 2
    Auch hier erfolgt eine positive Reaktion nach einer Bewerbung.
    Im Gegensatz zu Typ 1 legt Typ 2 aber Wert darauf, zu sehen welche Person er bei Firmen bewirbt. Einserseits um den Bewerber besser einschätzen zu können und anderersets um ihn eventueller positiver darstellen zu können.


    Es erfolgt ein persönliches Treffen und Kennenlernen.
    Das Positive ist, dass daraufhin oft sehr schnell Stellenvorschläge gemacht werden können.... und dieser Typ hält auch Kontakt.


    -----------------------------


    Eins sollte klar sein:
    Auch private Arbeitsvermittler können keine Arbeitsplätze aus dem Hut zaubern.

    Sie sind eine Zusatzchance, die ein Bewerber sonst oft nicht hat: Eine persönliche Empfehlung und Wissen um nicht veröffentlichte Stellenangebote - WENN er seinen Job gut macht.


    Der "Typ 3" ist einer, den man besser nicht treffen sollte... Er hat auch ein ganz eigenes Thema bekommen Die "schwarzen Schafe" der "privaten Arbeitsvermittlung"