Druckertinte sparen

  • Wenn man den Druckerherstellern glauben will, kann man nur mit Originalpatronen ideale Druckergebnisse erhalten.


    Dass diese Ausssagen reine Lüge sind, haben schon diverse Verbrauchertestes bewiesen.
    Fremdfüllungen oder Tinten haben teilweise die gleiche oder sogar eine höhere Qualität als die "Originale".
    Oder wer glaubt wirklich, dass Druckerhersteller auch eigene Tintenwerke haben ?


    Der Griff zur Alternativtinte spart enorm viel Geld.




    Wer noch mehr sparen will und etwas Arbeit nicht scheut.. achtet gleich beim Druckerkauf darauf, dass er Patronen erhält, die man später mit einer Spritze neu befüllen kann.

  • Die einfachste Art Tinte zu sparen ist:
    Die Druckereinstellungen standardmäßig auf "Entwurfsqualität" oder "Konzeptdruck" einstellen.


    Auf jeden Fall auf "optimales Druckergebenis" verzichten, weil man dazu ein Papier mit einer speziell behandelten Oberfläche benötigt.
    Zusätzlich wird ca. die doppelte Tintenmenge für den Ausdruck benötigt.
    Fpr einen guten Ausdruck genügt in der Regel, die "normale Einstellung"

  • Das Thema ist mittlerweile genauso veraltet wie die damaligen Informationen.


    Hier etwas aktuellere Informationen, wie man Tinte sparen kann:
    Der Tipp zur Druckereinstellung stimmt auch heute noch. Man reduziert damit den Tintenverbrauch pro Ausdruck.


    Die "Spielerei mit den Spritzen" ist kaum noch zeitgemäß.
    Heute gibt es bessere und sauberere Alternativen.


    Version 1:
    Mit einem speziellen Kapselheber, kann man den Kopf der Patrone öffnen. Nachdem man nun freien Zugang zum Tintenbereich hat, kann man ihn wieder mit Nachfülltinte befüllen.


    Version 2:
    Es gibt kleine Kissen/Behälter, die man einfach auf die Patrone aufsetzt bzw. auf die man die Patrone setzt.
    Innerhalb einiger Stunden befüllt sich damit die Patrone dann selbst mit exakt der richtigen Maximalmenge (die Technik variiert je nach Anbieter)


    Eine Überfüllung wird durch zwei Punkte verhindert:
    a) Die Nachfülltinte enthält nur die Menge, die die Patrone maximal aufnehmen kann.
    b) Die Tinte wird nicht mit Druck hineingegeben sondern einfach durch Saugwirkung oder "natürlichem Fluss". Sobald die Patrone wieder voll ist, hört die Sogwirkung automatisch auf und wenn der Behälter oben aufgesetzt ist, kann die Tinte nicht mehr nachlaufen.


    Version 3:
    Für viele Patronen gibt es auch "Nachbauten". Die Maße und Formen sind genau auf den entsprechenden Drucker abgestimmt. Im Gegensatz zur Originalpatrone, kann der "Nachbau" aber auch bedeutend mehr Tinte enthalten. Immer auf die Mengenangabe achten.


    Version 4:
    XXL-Patronen nehmen. Viele Tintenhersteller bieten eine "Normalgröße" und eine "XXL-Füllung" an. Die Patrone selbst ist faktisch immer die Gleiche.. nur die Füllmenge variiert.


    Bitte beim Preisvergleich immer den Inhalt nachrechnen.
    Oft genug wird "geschummelt". 2x "Normal" á 4ml ergeben eben immer noch nicht 1x XXL mit 10ml... und wen dann noch die "XXL-Version" nicht einmal annähernd das Doppelte kostet, weiß man genau, was man nehmen sollte.


    Warnung für "Refills"
    "Refills" sind Originalpatronen, die nachgefüllt wurden. Oft genug ist das die einzige Möglichkeit, Geld zu sparen, wenn Nachbauten nicht erlaubt sind.
    Die Hersteller der Patronen haben aber ein Nachfüllen absichtlich nicht vorgesehen und verhindern es durch technische Maßnahmen


    Maßnahme 1:
    Der Drucker akzeptiert nicht 2x in Folge die gleiche Patronenkennung. Hier übermittelt die Patronen eine Information an den Drucker. Dieser speichert sie eine gewisse Zeit lang. Auf diese Art wird verhindert, dass man Patronen einfach nachfüllen und direkt wieder benutzen kann.


    Gegenmaßnahme a):
    Entweder eine Reihe von Originalpatronen, die man so lange nacheinander einsetzt, bis der Druckespeicher die Nummer der nachgefüllten Patrone überschrieben hat. Da die Hersteller aber hauptsächlich an der Tinte verdienen, werden die Druckerspeicher immer größer, so dass immer mehr Patronenkennungen aufbewahrt werden können. Irgendwann wird man nicht genügend "Ersatzpatronen" haben, um diesen Speicher zu überlasten.

    Gegenmaßnahme b)

    Einen sogenannten "Resetter" kaufen. Er greift in den Speicher des Druckers ein ... kann ihn aber durch diesen Eingriff vielleicht aber auch völlig unbrauchbar machen. Da diese Gefahr besteht, raten wir vom "Rumexperimentieren" ab, wenn man es nicht ganz genau weiß.


    Maßnahme 2)
    Auf der Patrone befindet sich auch der Druckkopf oder eine Platihne. Deren Haltbarkeit ist exakt auf die Nutzungsdauer einer einzigen Füllung ausgelegt. Mit jeder weiteren Füllung verschlechtert sich die Funktion des Bauteils und die Ausdrucke werden immer schlechter.
    Ganz allgemein geht man davon aus, dass diese Patronen maximal bis zu 3 Mal wieder befüllt werden können, bis sich das Nachfüllen nicht mehr lohnt.

    Beim Kauf eines "Refills" weiß man leider nicht, wie oft es schon "im Umlauf" war.

    Ist es die erste Nachfüllung oder schon die Zehnte ?
    Die Druckqualität kann also ganz extrem variieren.. was dann nicht an der benutzten Nachfülltinte liegt.

  • Man kann auch Tintenkosten sparen, indem man den Drucker ganz anders als üblich benutzt


    Der Normalfall ist:
    Man startet den Drucker, wenn man ihn benötigt und schaltet ihn ab, wenn man ihn nicht mehr braucht. Das spart Stromkosten.


    Manche Hersteller haben dieses Verhalten aber benutzt, um damit einen viel höheren Tintenverbrauch zu bewirken:
    Bei jedem Start werden alle Düsen "durchgespült" = Der Drucker sprüht sinnlos Tinte aus allen Kammern um die Tintenkanäle zu "reinigen"


    Natürlich ist Tinte kein Reinigungsmittel. Wenn eine Düse wirklich durch eingetrocknete Tinte verstopft ist, wird sie nicht durch die Tinte gereinigt, sondern durch den Druck mit dem die Tinte eingesprüht wird.
    Wenn man Pech hat, dann genügt die "automatische Spülung" sowieso nicht .. und man startet die "Reinigung".
    Und hier läuft dann wieder exakt das Selbe ab: Tinte reinsprühen um durch den Drück die Düse frei zu spülen.. immer und immer wieder.
    Es gab schon Fälle in denen nach einige Zeit die Düse wieder frei, aber alle frisch eingesetzten Patronen völlig "trocken" waren.

    Es gibt eine Gegenmaßnahme gegen die absichtliche Tintenverschwendung beim Start:

    Lasst den Drucker auf "Standby".
    Wenn er aus diesem "Schlafmodus" aktiviert wird, werden die Kanäle nicht alle noch einmal durchgespült.


    Es ist jetzt eine reine Kostenrechnung: Stromkosten für Standby gegen Kosten für Tinte.
    Kleine Warnung: Es folgt eine schockierende Beispielrechnung wie teuer verschwendete Druckertinte wirklich ist



    Beispiel:
    1 ml Original-Tinte kostet z.B. für einen HP Drucker rund 0,58 Euro (69ml für rund 40 Euro) - Das ist ein Literpreis von sage und schreibe 580 Euro. Tinte ist also extrem teuer und wertvoll.. jeder Tropfen zählt
    Wenn nur 1 ml in jede der 4 Farbkanäle eingespritz wird, kostet der Druckerstart also 4ml á 0,58 Euro = 2,32 Euro.


    Im Gegenzug verbraucht der Drucker im Standby vielleicht 1 Watt an Strom pro Stunde ?
    Bei den heutigen durchschnittlichen Stromkosten müsste der Drucker also 8000 Stunden im Standby verbleiben um die Tinten-Kosten eines Druckerstarts zu verbrauchen. Das wären rund 333 Tage.


    Jetzt kommt natürlich der Umweltgedanke. Hier sollte man sich die Frage stellen:
    Was belastet die Umwelt mehr: Stromverbrauch oder Herstellung von Tinte ?
    Für die Herstellung von Tinte werden Chemikalien aller Art eigesetzt. Gleichzeitig muss die Patrone auch neu hergestellt werden.. aus der begrenzten Ressource Erdöl , das auch wieder mit hohem Energieverbrauch gefördert und aufbereitet werden muss.


    Jetzt kommt das "große Umwelt-Fazit"
    Mit nur 60 Mal im Jahr Starten des Druckers (ohne auch nur einen einzigen Ausruck) sorgt man dafür, dass man 4 komplette Patronen entsorgen muss. 240 Euro sind weg und 4 neue Patronen + 276 ml Tinte müssen kompett neu hergestellt werden .. dafür hat man dann ca. 8 Kw/h an Strom gespart.. der garantiert umweltfreundlicher hergestellt werden kann als Patronen+Tinte.


    Sowohl Umwelt als auch der eigene Geldbeutel leiden also extrem darunter dass Druckerhersteller absichtlich Tinte verschwenden lässt... Standby ist in diesem Fall also besser.


    Übrigens:
    Der Beispieldrucker kostet 2.689 Euro. Selbst bei diesem sehr teuren Profi-Gerät spielen die Tintenkosten eine extrem hohe Rolle.... Würde man diesen Drucker jeden Tag nur einmal einschalten sind das im Jahr 6 Sätze á 240 Euro = 1.440 Euro. Nach 2 Jahren würde die verschwendete tinte also schon mehr kosten als das Gerät selbst.



    Schnell zurück auf normales Niveau

    Wir nhemen uns einen einfachen Drucker für zuhause.. Kosten 90 Euro


    8ml Tinte kosten rund 10 Euro, die pasende Farbpatrone auch nur 13 Euro .. ist doch garantiert nicht so teuer oder ?
    Die gesamten Tintenkosten betragen hier also 23 Euro für 16 ml Tinte = 1,44 Euro pro Milliliter .... das sind 1.440 Euro pro Liter !!!!!
    Die Tinte für diesen Drucker ist also sogar fast 3 Mal so teuer wie für das Profigerät.

    Lassen wir diesen Drucker doch 60 Mal in einem Jahr starten = 60x 2,88 Euro = 172,80 Euro.
    Nach dem 31. Start hat man seine Anschaffungskosten schon noxh einmal durch Tintenverschwendung bezahlt.
    Auch bei diese üblichen Druckergröße ist es daher ratsam, nicht auf die Stromkosten, sondern auf die Tintenkosten zu achten.


    Zu den Werten und Preisen:
    Wir haben zum Vergleich ein Internetportal benutzt, das für seine günstigen Tintenpreise bekannt ist. Als Preis für den Drucker haben wir auch das günstigste Angebot genommen.
    Es liegt also einwandfrei nicht daran, dass wir die Tinte zu "Originalpreisen" herausgesucht haben. Die schwarze Tinte kostet 12,30 und die Farbpatrone 15,51 Eur in der UVP des Herstellers. Hier würde der Preis also bei 1,74 Euro pro ml liegen = 1.740 Euro pro Liter


    Ganz wichtig zum Abschluss:
    Nicht jeder Druckerhersteller hat die "automatische Spülung beim Druckerstart" eingebaut.

    Wer diesen Beitrag richtig gelesen hat, wird erkennen, dass es ganz wichtig ist "nachzuhaken". Bei einem solch hohen Verschwendungsfaktor an Tinte, ist es wichtig, den Auskunftgeber notfalls auch auf seine Aussage hin "festzunageln".


    Wer mir zusichert, das der angebotene Drucker keine Tinte beim Start verwendet, der muss auch zu seiner Aussage stehen.
    Es ist (fast schon) Betrug, wenn er davon weiß aber etwas Anderes behauptet und es ist nicht "Stand der Technik", dass man absichtlich Ressourcen und das Geld anderer Leute verschwendet um mehr verkaufen zu können.
    Im Zweifelsfall sollte man sich einen Rechtsbeistand nehmen ... denn so ein Druckerleben dauert oft genug 3-5 Jahre.
    5 Jahre lang 172 Euro "für nix" bezahlen = 860 Euro... da lohnt es sich doch schonmal, auf seinem Recht zu bestehen.