Heutzutage ist es einfach, mit anderen Menschen auch über weite Strecken Kontakt aufzunehmen.
Doch wie mag das früher wohl gewesen sein ?
Gehen wir sehr weit in der Geschichte zurück, treffen wir z.B. auf den mongolischen Kriegerfürsten "Dschinghis Khan".
Er war mit einer der Ersten, die ein Meldereitersystem quer durch das Land aufzubaute um Kontakt zu seinen Provinzen zu halten.
Die Meldereiter gaben die Nachrichten in einem Staffelsystem an frische Reiter weiter oder wechseln die ermüdeten Pferde an Pferdewechselstationen.
Auch die alten ägyptischen Pharaonen hatten ihre eigenen Postensysteme, um ihr Reich verwalten zu können.
Im europäischen Mittelalter sah es ziemlich traurig mit der Übermittlung von Informationen aus.
Viele kleine Herrschertümer zogen sich durch die Lande. Stadtstaaten, Städte, Burgen usw.
Ein übergreifendes Informationssystem konnte wegen der vielen Grenzen nicht entstehen und die "Länder" selbst waren oft so klein, dass es sich fast schon nicht mehr lohnte.
Bänkelsänger und Barden zogen durch die Lande und fassten Nachrichten in Moritaten und Balladen zusammen.
Nur durch Reisende und Händler verbeiteten sich Informationen, wenn es keine herrschaftlichen Anordnungen waren.
Zur Verteidigung gab es schnellere Systeme:
Auf Hügeln und Kuppen wurden Spähtürme erbaut. Wenn eine Gefahr sichtbar wurde, wurden per Rauch, Feuer und Spiegelsystemen die nächsten Spähtürme informiert, die diese Information dann wieder weiter gaben.
In Regionen, in denen man viele weitreichende Spähtürme aufbauen konnte, hatte man das damals schnellste Nachrichtensystem - das binnen kürzester Zeit vor Gefahren warnen konnte.
Für einen eventuellen Angreifer natürlich ein extremer Nachteil:
Die Information über den Feind war schon Tage vor dem Feind da und man konnte sich entsprechend vorbereiten.
Viele Jahrhunderte später war Lesen und Schreiben nicht nur allein dem Klerus und den Staatsoberhäuptern vorbehalten, sondern auch "niedere Schichten" durften es lernen und anwenden.
Endlich konnte man Informationen auch in Form von Briefen verbreiten.
Offiziell hat das Fürstentum von Thurn und Taxis in Deutschland den ersten Postdienst in Deutschland eingerichtet.
Ein Postillion hatte als Zeichen seines Amtes ein Posthorn mit dem er seine Ankunft ankündigen konnte und er genoss den Schutz des Fürsten. Gleichzeitig hatte er einen Geleitbrief, der ihm jederzeit Einlass und Schutz der Städte gewährte.
Das Posthorn ist seit damals Zeichen für einen Briefträger geworden und wird überall auf der Welt als Kennzeichnung verwendet.
Damals war es mit dem "Briefporto" aber noch ganz anders als heute geregelt:
Nicht der Absender zahlte, sondern der Empfänger musste bezahlen, wenn er den Brief erhalten wollte.
Ganz Gewitzte schrieben deshalb irgendwann die Mitteilung verschlüsselt auf den Briefumschlag. So kannte der Empfänger den inhalt ohne bezahlen zu müssen.
Eigentlich war das der Vorläufer der heutigen Postkarte.
Jahrhundertelang hat sich nichts verändert.
Reisen war relativ langsam und genauso langsam verbreiteten sich auch Informationen.
Mit der Erfindung des Telegrafen erhielt man dann ganz neue Möglichkeiten.
Fast lichtschnell verbreiteten sich Nachrichten und die Zeitungen konnten plötzlich auch aktuell aus weit entfernten Regionen berichten.
Noch waren Tageszeitungen die einzigen öffentlich erreichbaren Informationsmedien.
Die rein private Kommunikation beschränkte sich weiterhin auf längeren Strecken auf den "alten Briefversand"
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Nachdem das Telefon erfunden war, gab es auch unter "normalen Menschen" eine Echtzeitkommunikation.
Relativ kurze Zeit später sorgte das Radio dafür, dass sich Informationen sehr schnell in der Bevölkerung verbreiteten.
Aber auch der Schriftverkehr bekam eine Beschleunigung.
Diese wurde durch die ersten Fernschreibgeräte ermöglicht.
Fernschreiber(Ticker) sind auch heute noch ein allgegenwärtiges Kommunikationsmittel in Wirtschaft und Militär.
Im Gegensatz zu moderner Technik benötigt man keine gute Leitungsqualität, kann die Übertragung verschlüsseln und hat am anderen Ende gleich einen Ausdruck + eine "Datenkopie" (als Lochstreifen) zur Weiterleitung oder erneuten Verfielfältigung vorliegen.
Der Fernschreiber war rund 60 Jahre lang die einzige schnelle "Schriftverbindung", die es gab.
Diese Technik wurde auch für den sogenannten "Telebrief" benutzt.
Ca. Mitte der 1980er Jahre kam nun das Telefax auf den Markt und ermöglichte es, dass man relativer Techniklaie sein durfte und trotzdem schnell einen Brief senden/empfangen konnte.
Es dauerte auch nicht lange, dann tauchte das erste "Mailbox-System" auf (lange bevor man an das öffentliche Internet dachte)
Das Mailboxsystem basierte auf Btx (Bildschirmtext)
Btx-Geräte waren sozusagen die Vorläufer des Computers....
Ein Klotz von Gerät, Mini-Tastatur, Mini-Bildschirm und Telefonhörer mit Hörermodem.
Das System hat sich nicht weit durchgesetzt, da man nur die bekannten Btx-Numemrn anwählen konnte und dort auch nur die Informationen abgerufen werden konnten oder hinterlegt werden konnten, die der Inhaber genehmigte.
Es waren wirklich nur "Mailboxen" = Briefkisten/Postfächer
Mit dem PC änderte sich noch nicht sooo viel, aber mit Einführung des WWW änderte sich alles.