Wie läuft ein solcher Warenkreditbetrug ab und was kann man dagegen von beiden Seiten aus dagegen tun ?
Jemand bestellt Waren.
Als Lieferadresse wird eine gültige Lieferadresse angegeben. Der Besteller wohnt dort jedoch nicht.
Version 1)
Nun fängt der Besteller den Paketboten im Hausflur oder vor der Haustür ab und lässt sich das Paket aushändigen.
Der Versender kann nur eine Anzeige gegen Unbekannt erstatten, da der tatsächliche Name und Adresse des Bestellers nicht bekannt sind.
Version 2)
Ein Nachbar erklärt sich freundlicherweise zur Annahme bereit und händigt das Paket dem Besteller später aus.
Der Versender kann und wird den freundlichen Nachbarn nun für die Rechnungsbegleichung verantwortlich machen ... weil der Nachbar das Paket angenommen hat.
Der Versender muss nicht ermitteln, wer die Bestellung getätigt hat. Ihm genügt es, wer die Ware angenommen also erhalten hat.
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Die genaue Vorgehensweise der "Besteller" ist mir persönlich bekannt, da ich oft in dieser Hinsicht Nachforschungen angestellt habe.
Ich werde sie jedoch nicht veröffentlichen, um Nachahmer zu vermeiden.
Es sei hier nur gewarnt:
Freundliche Nachbarn
Wer Pakete für einen Nachbarn annimmt, kann rechtlich für den Warenwert verantwortlich gemacht werden.
Der Nachweis ist für den Versender einfach, da ihm der genaue Name, Adresse und Unterschrift vom Paketdienst zur Verfügung gestellt werden kann.
Ein so betrogener freundlicher Nachbar kann danach nur über eine private Anzeige/Prozess versuchen, sein Geld wieder zu bekommen. Die Chance ist bei einem Warenkreditbetrüger jedoch sehr gering.
Paketzusteller
Wenn die Identität des Empfängers nicht eindeutig feststeht, ist eine Übergabe grob fahrlässig. Für grobe Fahrlässigkeit kann man jedoch zur Verantwortung gezogen werden.
Versender
Senden Sie keine Pakete mit Vermerk "Nachbarschaftszustellung" oder "Hinterlegung".
Diese Versandmöglichkeit ist für den Paketdienst zwar eventuell bequemer und für Sie billiger.. ABER...
Für Warenkreditbetrüger ist es schon eine Einladung zum Betrug/Diebstahl.
Widersprechen Sie deshalb ausdrücklich diesen Zustellungsarten und bestehen Sie auf "persönliche Übergabe".
Das schließt die Betrugsmöglichkeit 1) schon einmal direkt aus.
Für Sie als Versender besteht dann also kein volles Verlustrisiko mehr.