Wie man der Zeitarbeit "entfliehen" kann

  • Es gibt diverse Arten, aus der Zeitarbeit heraus einen "normalen Arbeitgeber" zu finden

    1) Der Entleihbetrieb stellt den Zeitarbeiter fest ein

    Die Chance auf Erfolg ist leider sehr mäßig.
    Das kann an zwei Gründen liegen:


    ... a) Die Firmenleitung hat sich daran gewöhnt, dass man mit Zeitarbeitern keienrlei Risiken bei Krankheit oder Unfähigleit hat.
    Wenn ein Zeitarbeiter wegen Krankheit ausfällt, kann man gleich qualifizierten Ersatz anfordern, der binnen kürzester Zeit eingearbeitet ist. Das Gleiche gilt bei Unfähigkeit.
    Zudem muss der Betrieb kein Urlaubsgeld usw. zahlen. Er bekommt den Zeitarbeiter "all inclusive" und zahlt nur für die reine Arbeitszeit.


    ... b) Wer einen Zeitarbeiter einstellt, hat diesen vorher in der Regel bereits in seinem Betrieb eingesetzt
    Damit verbunden hat er einen Entleihvertrag unterschrieben, in dem sehr oft geregelt ist, dass bei Übernahme eine Gebühr/Provision gezahlt werden muss. Die Höhe dieser Gebühr richtet sich immer nach dem Bruttojahresentgelt des Arbeitnehmers.
    Je fähiger ein Zeitarbeiter ist, desto höher würde auch seine Jahreslohn werden und damit gleichzeitig auch die zu zahlende Übernahmegebühr.

    2) Der Entleihbetrieb stellt den Zeitarbeiter ein, nachdem er nicht mehr als Zeitarbeiter in seinem Betrieb tätig ist.

    Leider greifen auch hier die diversen Entleih-Vertragsbedingungen. Diese sehen eine bestimmte Zeitspanne vor, innerhalb dessen trotzdem eine Gebühr für die Übernahme fällig wird. Diese Gebühr muss selbst dann gezahlt werden wenn der Zeitarbeiter schon nicht mehr Mitarbeiter in der Zeitarbeitsfirma ist.


    In diesen beiden Fällen kostet ein Zeitarbeiter den "Übernahmebetrieb" also eine sehr große Geldumme, die er sich in der Regel oft einsparen wird.. um eventuell offene Stellen aus dem "Heer der Arbeitslosen" zu besetzen.


    ABER: In diesen Verträgen gibt es auch eine kleine Lücke !
    So wird die Gebühr nur fällig, wenn Ex-Zeitarbeiter im gleichen Betriebsbereich tätig wird, in dem er auch als Zeitarbeiter eingesetzt war.
    Wer also vorher gewerblich entliehen wurde, kann "gebührenfrei" im kaufmännischen Bereich übenommen werden ... und umgekehrt.
    Jedoch ist das u.U. nur eine Sache der Argumentation gegenüber der Entleihfirma, die die Gebühr beanspruchen möchte und der Vertragsklauseln.

  • 3) Der Zeitarbeiter bewirbt sich bei einer anderen Firma in der gleichen Branche
    Da er ja während der Bewerbung in der Branch aktiv ist, ist er "fast eingearbeitet". Man muss nur betriebsinterne Dinge lernn aber nicht brancheninterne Tätigkeiten.


    Hier ergeben sich sowohl für die Firma als auch für den Zeitarbeiter große Vorteile:
    a) Der Zeitarbeiter muss nicht alels komplett neu lernen, sondern bringt Berufs- und Branchnerfahrung mit, die er beim neuen Arbeitgeber direkt anwenden kann.
    b) Der Betrieb erhält einen sofort einsatzfähigen Mitarbeiter.

    4) Der Zeitarbeiter bewirbt sich in der gleichen Branche, aber auf einer anderen Ebene

    Sehr gern gesehen sind immer Quereinsteiger, die Fachwissen aus einem Arbeitsbereich mitbringen, das si positiv im anderen Bereich einbringen könnn.
    a) Ein Kaufmann kann finanzielle Konsequenzen seine Handelns im gewerblichen Bereich überschauen und damit durchaus zu wesentlichen Verbesserungen beitragen. Gleichzeitig "denkt er für den Chef mit". Er kann sehen, was unnötige Kosten verursacht und was mehr Gewinn einbringen könnte.
    b) Ein Gewerblicher Arbeiter kann im kaufmännischen Bereich Fakten "aus dem echten Leben" mit einbringen. Dadurch werden Kalkulatoinen wirklichkeitsnäher und genauer/effektiver.


    Beispiel Kaufmann:
    Er kennt die Müllentsorgungskosten und weiß, dass penible Mülltrennung im Laufe des Jahres zig Tausend Euro einsparen kann.
    Er wird (hoffentlch) kaufmännisch denken und handeln und so seinem Arbeitgeber viele Kosten einsparen.


    Beispiel Gewerblicher:
    Er weiß, was man aus Bequemlichkeit macht oder auch welche Arbeitskraft für etwas nötig ist. Seine Berechnugnen werden deshalb oft näher an der Realität liegen als reine Statistiken und theorethische Kalkulationen.


    Ein typisches Beispiel für einen "Quereinster-Arbeitsplatz" ist in vielen Baumärkten zu finden.
    Handweker beraten als Verkäufer Kunden, weil sie eben das Materiall und die Möglichkeiten aus der Berufserfahrung heraus kennen
    Aber auch handwerklich begabt/erfahrene Kaufleute finden dort einen Arbeitsplatz.
    Zwei - eigentlich völlig unterschiedliche- Bereiche des Berufslebens finden sich zu einer neuen Position zusammen. Eine Mischversion aus Handwerker und Kaufmann entsteht.


    Problem:
    Das haben schon vieel erkannt und Arbeitsplätze in Baumärkten sind Mangelware.
    Ganz klar: Hier bewerben sich zwei völig verschiedene Arbeitsbereiche auf den gleichen Arbeitsplatz. Die Einstellungschancen sinken aber mit der Anzahl der Bewerber auf die Stelle.