Ja richtig gelesen. Medizinisch ist es schon lange bewiesen.
Woran erkennt man, dass man kaffeesüchtig geworden ist ?
1)
Zunächst einmal wird man bemerken, dass man plötzlich nicht mehr "bis in die Puppen" schlafen kann.
Auch passiert es immer seltener, dass man den Wecker überhört. Man ist seltsamerweise immer schon vorher wach.
Warum ?
Der Körper will einfach zur gewohnten Stunde seine Portion Koffein haben.
Und, obwohl Koffein eigentlich ein "Wachmacher" ist..... nach der "üblichen Dosis Kaffee" ist der Körper wieder bereit, weiter zu schlafen.
2)
Wer ausnahmsweise viel länger schläft als üblich, wird Kopfschmerzen haben. Diese vergehen, sobald man sein "Quentchen Kaffee" hatte... auch ohne Schmerzmittel.
Warum ?
Auch hier will der Körper die übliche Dosis Koffein haben. Da er sie aber nicht zur gewohntenZeit bekommt, schlägt er Alarm: "Kaffee her oder es geht dir weiterhin schlecht."
3)
In der (uns bekannten) 3. Phase reagiert der Körper auf den Vorenthalt von Koffein genau wie der Körper eines Alkoholikers oder Junkies.
Die Hände zittern, kalter Schweiß bricht aus.. und andere Symptome, die aber sofort nachlassen, sobald Koffein in der gewohnten Menge zugeführt wird.
Das ist jetzt ein sehr extremes Anzeichen, dass der Körper nur noch normal funktionieren will, wenn er Koffein erhalten hat.
Erst mit dieser Dosis ist der (scheinbare) Normalzustand hergestellt.
Spätetens ab diesem Punkt sollte man sich sehr ernsthafte Gedanken machen und ggfs sogar einen Arzt aufsuchen.
Wie kann man eigentlich "kaffeesüchtig" werden ?
Das größte Risiko haben natürlich Menschen, die jederzeit Zugriff auf Kaffee haben. Die meisten "Kaffetanten" sind in Büros und zuhause zu finden. Betroffen sind also überwiegend "Büromenschen" und "Hausfrauen".
Es beginnt oft mit der morgendlichen Tasse Kaffee "zum Wachwerden".
Dann folgt die "Tasse zum Frühstück" und die "Tasse nach dem Mittagessen" und die "Tasse zur Kaffeepause am Nachmittag".
Mit der "Tasse zum Feierabend" ist eigentlich die Grenze zur Sucht erreicht.
Mediziner haben 5 Tassen Kaffee am Tag als "Suchgefährdungsgrenze" festgestellt bzw. festgelegt. Jede Tase mehr bedeutet, dass der Körper abhängig vom Nervengift Koffein wird.
Ich arbeite nicht im Büro und bin nicht die ganze Zeit zuhause. Besteht dann für mich keine Gefahr ?
DOCH !!!!
Wer sich einige Zeit auch nur mit Kaffee wachhalten oder aufpuschen will, gewöhnt seinen Körper binnen kürzester Zeit an das Koffein. Das kann sehr schnell gehen.
Hie sind dann alle Menschen betroffen, die im Schichtdienst arbeiten oder die sonst zu unüblichen Zeiten wach sein müssen (z.B. LKW-/Taxi-/Kurier-Fahrer, Ärzte, Krankenschwestern und Pflegekräfte usw.)
Wie komme ich von der Kaffeesucht wieder los ?
Zunächst einmal muss man die eigene Sucht erkennen und akzeptieren.
Dann muss man zunächst sich selbst austricksen.
Wer täglich eine Kanne Kaffee getrunken hat, sollte sich einfach mal die großen Müslitassen (ca. 1/2 Liter inhalt) besorgen.
"Ab heute trinke ich nur noch 2 Tassen Kaffee am Tag"
Das ist natürlich nur scheinbar eine Ausrede.. darüber sollte man sich auch klar sein:
2 Müslitassen á 1/2 Liter sind eben auch weiterhin 1 Liter Kaffee.
Jetzt kommt aber der Trick an der Sache....
In der großen Tasse wird der Kaffee natürlich viel schneller kalt als in der weiterhin wärmenden Kaffeemaschine.
Kalter Kaffee "schmeckt nun wirklich nicht so doll"
Man wird die 1. Tasse also eigentlich nur ganz selten komplett austrinken.
Wenn man dann die 2. Tasse hat (und sich auch an den Vorsatz "nur 2 Tassen am Tag") hält, dann hat man am Ende des Tages schon weniger getrunken als sonst üblich... zunächst einfach nur die Menge, die man als kalten Kaffee nicht trinken mochte.
Diese kleine Reduzierung nimmt der Körper aber eigentlich "nicht so krumm".
Im Laufe der Zeit wird sich der Körper an den leicht verminderten Kaffeekonsum anpassen und auch weniger verlangen bzw. "benötigen".
Nach einiger Zeit wird man ganz automatisch wieder auf kleine Tasse zurückkommen, weil man ja sowieso nur die Hälfte der großen Tassen heiß trinkt.
Aus der benötigten Menge kommt man wieder auf den normalen "Genießerbereich" zurück.
Man braucht den Kaffee nicht unbedingt in großen Mengen (wie vorher) , sondern kann sich wieder an ihm erfreuen.
Sowas dauert natürlich längere zeit. Zeit in der man nicht schwach werden darf.
Man sollte die selbst gesetzte Grenze nie überschreiten... und wenn man noch so große Lust auf eine zusätzliche Tasse Kaffee hat... dann klappt es.
Weitere Tipps, wenn die bisherigen nicht helfen:
3) Kaffee "dünner" machen.
Der Körper lässt sich relativ schnell austricksen. Das Gehirn nimmt zum "Nachmessen der optimalen Menge" oftgenug die Augen zuhilfe. Das kennen wir ja schon vom Essen: "Wenn der Teller leer ist, bin ich satt" und wenn der Teller immer etweas kleiner ist als vorher.. ist man auch satt, wenn der teller leer ist - OBWOHL man eigentlich weniger gegessen hat.
"Das Auge isst mit" Diese alte Spruch hat also wirklich in vieler Hinsicht seine Berechtigung
2) Besondere Mischung
Natürlich kann es sein, dass das Gehirn schon beim Zubereiten des Kaffees "protestiert".. weil es ja mitbekommt, dass man weniger Kaffee benutzt.
Hier hilft dann der Trick: Pulver von entkoffeiniertem Kaffee + normalen Kaffee miteinander msichen.
Das Gehirn weiß zwar ganz genau, DASSS jetzt weniger Koffein enthalten sein wird.. es kann aber nicht exakt bestimmen um welchen Anteil der Wert gesunken ist. Es lässt sich deshalb relativ leicht austricksen.
Am Besten ist es natürlich, wenn man zu zweit ist.
Der/die Eine bereitet die Kaffeemsichung zu, die der/die Andere trinken wird.
Optisch ist kein Unterschied erkennbar.. und das Wissen über die Mischung genügt nicht. Das Gehirn wird weiterhin mit Erfahrungswerten und optischen Werten arbeiten:
Gleiches Aussehen + gleiche Menge = gleicher Koffeinpegel .. und so gibt es sich mit dieser "Erkenntnis" zufrieden.
NEIN !
Auch wenn es vielleicht mehr Erfolg verspricht: Man mischt nicht eine koffeinärmere Mischung zusammen um den Partner von seiner Koffeinsucht abzubringen.. ohne dass dieser davon weiß.
Das ist nichts anderes als ein Vertrauensbruch oder Hintergehen.
Der Kaffeesüchtige muss sich freiwillig für die Drosselung entscheiden. Diese Entscheidung darf man ihm nicht einfach abnehmen oder für/über ihn bestimmen wollen.
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Alles graue Theorie ?
Nein.
Die Idee mit den großen Tassen kam mir zu einer Zeit, als ich tagsüber locker fast 2 Kannen Kaffee trank.
Im Nachhinein konnte ich jetzt beschreiben wie und weshalb der Trick damals gewirkt hat.
Auch jetzt fahre ich selbst meinen Körper wieder "runter" aus einer Zeit, in der ich monatelang einen 18-Stunden-Arbeitstag hatte währenddessen ich immer hellwach und aktiv sein musste und Kaffee sowohl zum Wachhalten als auch zum Wachwerden diente.
Wenn ich nach Haus kam, gehörte die Tasse Kaffe dazu, als Zeichen "jetzt hab ich endlich mal Pause" und ein paar Stunden später war der nächste Kaffee das Zeichen für "es geht wieder los".
Diese "Kaffeesignale" kann man aber relativ schnell "abschaffen".
Knapp eine Woche hat es gedauert und ich "brauche" nur noch 1 Tasse am Tag... morgens ganz gemütlich zum Kaffeetrinken.
Kleiner Zusatzhinweis:
Das Problem betrifft übrigens auch Teetrinker, die schwarzen oder grünen Tee in Mengen trinken.
Auch das enthaltene Teein ist ein Nervengift mit ähnlicher Wirkung wie Koffein.
Übrigens:
Wieso wir gerade heute auf dieses Thema kommen ?
Weil uns gestern ein User genau diese Symptome telefonisch meldete und auch die weiteren schildern konnte.
Dieser Artikel ist also hauptsächlich deshalb entstanden, um ihm und anderen Leidensgenossen eine kleine Hilfe zu geben, wieder zum normalen Kaffeegenuss zurückkehren zu können.