Fahrt ins Schneechaos

  • Zuerst sollte man sich die Frage stellen:
    "Muss ich wirklich jetzt fahren ?"


    Wenn es unvermeidlich ist, sollte man für alle Fälle vorsorgen:


    1) Volltanken
    Es geht nicht nur ums Fortkommen, sondern auch darum, eine längere Standzeit heil und gesund zu überstehen.
    Wer sich auf freier Strecke festfährt, muss so lange warten bis Hilfe kommt. Bis dahin können viele Stunden vergehen.
    Es kommt immer wieder vor, dass in solchen Situationen Menschen in ihren Fahrzeugen erfieren weil sie nicht mehr genügend Kraftstoff hatten.


    2) Schneeketten einpacken
    Kommt man in ungeräumte Gebeite, ist es sicherer, ein paar Schneeketten anzulegen, als es weiter mit (dann) nicht tauglichen Winterreifen zu fahren.
    Spätestens dann müsste man nämlich zuerst die Räder freilegen um die Schneeketten zu montieren und die Chance, dass einen die Schneeketten dann noch aus einer "festgefahrenen Situation" retten ist geringer als wenn man sich nicht erst festfährt.


    Regel Nummer 1 im Tiefschnee: Immer in Bewegung bleiben.


    3) Warme Kleidung in den Kofferraum
    Egal ob man sich festgefahren hat und raus muss oder auf Hilfe warten muss. Die Zusatzkleidung erfüllt ihren Zweck nur wenn sie dann erst angelegt wird, wenn man beginnt zu frösteln.
    Zu früh angelegt, schwitzt man und Schweiß kühlt den Körper.


    4) Heiße Getränke und etwas Essen einpacken
    Thermoskanne mit Tee, ein paar Brote .. einfach ein kleines Zusatzfrühstück ;)
    Wenn der Körper friert, verbraucht er Energie um Wärme zu produzieren. Diese muss ihm auch wieder zugeführt werden. Der heiße Tee sorgt dafür, dass dem Körper die Wärme direkt zugeführt wird.


    Wer übrigens keine Lust dazu hat oder sozusagehn "immer vorbereitet sein will: Es gibt in Outdoorgeschäften auch Nahrungskonserven, die sich selbst erhitzen können. Hier hätte man also immer das Nötigste im Kofferraum ohne dass man "Panik schieben" muss. ... Zu Winteranfang in den Kofferraum und irgendwann viel später hat man dann mal eine kleine Mahlzeit "frisch aus dem Kofferraum".. außer man hat sie zum gedachten Zweck verzehrt.


    5) Warme Decke in den Kofferraum
    Eigentlich sind die bisherigen Mittel längst schon genug um einige Stunden warm zu bleiben. Muss man aber im Fahrzeug schlafen, benötigt der Körper mehr Wärme, da er in der Ruhephase weniger Eigenwärme produziert.
    Eingewickelt in eine zusätzliche Decke, kann man dann davon träumen, dass man morgens mit einer Tasse heißen Tee oder Kaffee geweckt wird .. und vielleicht wird der Traum ja auch Wirklichkeit ?


    5) kleine Schaufel in den Kofferraum
    Sie ist nötig um den Schnee um die Räder freiräumen zu können. Kein Klappspaten oder Ähnliches. Eine Kehrschaufel aus Metall leistet viel bessere Dienste.. es geht nicht ujm tief Stechen, sondern darum Mengen weg zu bekommen


    Streugut in den Kofferraum ?
    Wir wollen hier keine Polarexpedition ausrüsten, sondern nur dafür sorgen dass man ans Ziel kommt.
    Ein paar Kilogramm Split um als Anfahrhilfe zu dienen, genügt vollends.Notfalls findet man überall diese komischen "Würfel" mit Streugut am Straßenrand.


    In einem normalen Winter genügt es vollauf, wenn man zu Beginn eine warme Decke, wasserdichte Winterjacke und Handschuhe und ein Kehrblech in den Kofferraum legt.
    Wenig Gewicht, wenig Platzverbrauch und trotzdem sehr viel Nutzen.


    Was tun wenn man feststeckt ?


    Im Fahrzeug bleiben
    Das Fahrzeug bietet Schutz gegen Kälte und Nässe.


    Nur zur vollen Stunde das Radio einschalten.
    Man muss sich informieren, um zu erfahren ob und wann das eigene Gebiet geräumt wird und ob eventuell Hilfe unterwegs ist.


    Wenn man schon Stunden wartet:
    112 mit dem Handy wählen und so genau wie möglich beschreiben, wo man ist. Auf die Anweisungen der Rettungsstelle warten. Sie allein weiß von wo rettung naht und wann das eventuell sein wird.
    Schlimm, wenn man sich in der einen Richtung entfernt, während aus der entgegengesetzten Richtung die Hilfe naht.



    Wenn einwandfrei klar ist, dass in absehbarer Zeit keine Hilfe naht:

    1) Nur bei hellem Tageslicht losgehen (am Besten morgens, spätestens aber mittags)

    Sobald es dunkel wird, kommen selbst "Eingeborene" vom Weg ab, weil es keine Anhaltspunkte mehr gibt


    2) logisch vorgehen
    Es ist egal, wo man vorher hin wollte. Jetzt heißt es nur, dass man auf dem schnellsten Weg ein schützendes und wärmendes Haus erreicht. Der schnellste Weg ist NICHT der Kürzeste, sondern der, der am Besten zu finden und zu begehen ist.


    3) Zettel ins Fahrzeug legen in welche Richtung man sich entfernt hat.
    Wenn zwischenzeitlich doch noch Hilfe kommt, weiß sie wo sie weiter suchen muss um dir helfen zu können.