"Herr Doktor" ist keiner mehr

  • Seit Kurzem gibt es einen Skandal um einen deutschen Politiker.
    Der Skandal drehte sich darum, dass viele Teile einer Doktorarbeit aus reinen Zitaten bestanden hatten.
    Leider war ein Großteil der Zitate nicht als Solche erkennbar gewesen und wurden deshalb dem Verfasser zugeschrieben.


    Nachdem der Vorgang publik wurde, hat die Universität die Dissertation erneut geprüft.


    Das Ergebnis lautet wier folgt:


    Zitat

    ...Die wörtliche oder sinngemäße Übernahme von Textstellen ohne hinreichende Kennzeichnung verstoße nach der Rechtssprechung gegen die Grundsätze wissenschaftlicher Arbeit und schließe die Annahme einer Arbeit als Dissertation aus ...


    ..Da XXXX gegen diese Vorschriften verstoßen habe, könne ihm auch nachträglich der Doktorgrad entzogen werden.


    Quelle: http://www.faz.net/s/Rub1ED0C2…Tpl~Ecommon~Sspezial.html


    Anmerkung: Namen wurden entfernt, da sie nicht zum Inhaltsverständnis nötig sind.


    Und warum diese Meldung ?
    Damit jeder ehrliche Doktor erkennt, dass seine ehrlichen Bemühungen für die Doktorarbeit immer noch genauso viel Wert haben wie vor dem Skandal. Eine "Doktorwürde" muss man sich selbst erarbeiten und man darf dann auch stolz auf die Leistung sein.


    "Copy & Paste-Schreiber" fallen irgendwann auf .. auch wenn es manchmal viele Jahre dauert ... umso größer die darauf folgende Ächtung durch die vorherigen "Standeskollegen"

  • Naja ... wenn 73% einer "Dissertation" aus Zitaten bestehen kann man ja nicht wirklich von Eigenarbeit reden. (Wir wissen ja alle um wen es geht)
    Allerdings sind die Kommentare die er selber zu den Vorwürfen gegeben hat der Wahnsinn.
    Beispiel: "Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat, und den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir. [...]".
    Klar ... der Satz stimmt immer. Wenn er eine Dissertation verfasst ist das kein Plagiat.
    Nur der Inhalt dieser ... aber wer wird denn so kleinlich sein -.-


    Wenn jeder Dr. so seinen Titel bekommt verarzte ich mich ab jetzt selber .. wer weiß an was für Metzger man da gerät.

    [php]$this->Skills = "PHP, MySQL, C(++), Java, Linux, Windows, Netzwerke, Hardware, atmen, essen, küssen and many more";[/php]

  • Erneut tauchte im Mai 2012 ein weiterer, ähnlich gelagerter, Fall auf.
    Dieser wurde in den letzten Monaten begutachtet.


    Das Ergebnis der Begutachtung:

    Zitat

    "Eine leitende Täuschungsabsicht ist nicht nur angesichts der allgemeinen Muster des Gesamtbildes, sondern auch aufgrund der spezifischen Merkmale einer signifikanten Mehrzahl von Befundstellen zu konstatieren."


    Dieses Gutachten ist in soweit sehr "bemerkenswert", da "die betreffende Person" sich zum vorherigen Fall wie folgt geäußert hatte:

    Zitat

    "Als jemand, der selbst vor 31 Jahren promoviert hat und in seinem Berufsleben viele Doktoranden begleiten durfte, schäme ich mich nicht nur heimlich."


    Ein Aberkennung des Titels wird sich beruflich extrem auswirken, da die betreffende Person sowohl Weisungsberechtigt gegenüber Lehranstalten ist, als auch als Honorarprofessor tätig ist.
    Im Fall der Aberkennung, entfällt die Grundlage zur weiteren Ausübung dieser Tätigkeiten.

  • Das Urteil gegen "diese Person" ist gefallen:
    Mit 12 zu 1 bei einer Enthaltung wurde ihr die Doktorwürde seitens der Universität aberkannt.


    Es wurde Klage gegen das Urteil des entsprechenden Gremiums angekündigt.


    ----------------------------------------


    Irgendwie ähneln sich beide Fälle:
    Zuerst wurde vehement abgestritten, dass auch nur eine vage Möglichkeit bestehen könnte.
    Dann wird irgendwann , erneut kurz vor der endgültigen Entscheidung eines Gremiums, eingestanden, dass eventuell doch Fehler gemacht wurden.


    Würde eine Klage wirklich noch etwas ändern ?
    Nein. Auch wenn im Nachhinein doch ein anderes Urteil gefällt würde ... Ruf,Ansehen und Reputation sind dauerhaft beschädigt. Es wird immer ein Restzweifel bleiben, welchem Urteil mehr zu trauen sein wird.


    Hätte man vielleicht etwas besser machen können ?
    Ja.
    1) Nicht auf den Fehlern anderer Personen "rumreiten" und sich dabei darauf berufen ,dass man selbst einen "ehrlichen Titel" hat.
    2) Beim ersten Anfangsverdacht sich selbst prüfen. Wenn die "Eigenprüfung" ergibt, dass Fehler gemacht wurden, die Fehler eingestehen und sich direkt mit dem Gremium zusammen setzen. Die Aberkennung einer Doktorwürde hätte vielleicht auch ohne großes Aufsehen erfolgen können. In dem Fall wären die "Titel-Konsequenzen" zwar ähnlich gewesen ... aber man hätte immer noch stolz auf sein Lebenswerk zurück schauen können.


    Auch hier nenne ich keine Namen. Jeder Mensch macht einmal Fehler. Jeder Mensch sollte auch die Chance erhalten, dass seine Fehler einmal in Vergessenheit geraten , so dass er noch einmal von Vorne anfangen kann.


    Vergeben und Vergessen gehören zur Menschlichkeit.
    Das Leben ist kein Facebook, wo einem selbst Jahrzehnte später noch jeder alte Fehler so vorgehalten werden kann, als hätte man ihn gerade erst begangen. Wenn man einem Menschen "das Vergessen der Anderen" nehmen will ... welchen Grund soll er dann noch haben, sich zum Besseren zu ändern ?


    Heute kennt Jeder den Namen der beiden Personen.
    Wenn diese Seite in 10-20 Jahren noch bestehen würde, müsste man wahrscheinlich erst länger recherchieren, bis man auf die Namen der betreffenden Personen stößt. Sie sollen beide die Chance haben, dass ihre Namen (in diesem Zusammenhang) in Vergessenheit geraten können.


    Trotzdem sollen die Fakten erhalten bleiben, damit man auch dann noch erkennen kann:
    Manchmal lohnt es sich nicht, sich an gewohnte "Pfründe" zu klammern und sie mit aller Gewalt behalten zu wollen ... wenn man selbst doch genau weiß, dass die Vorwürfe berechtigt sind.

  • Soeben wurde ein neuer Fall verhandelt. Und wieder traf es eine "Minister-Person". Auch hier stand wieder eine Doktorwürde auf dem Spiel .


    Der Senat der medizinischen Hochschule hat 7:1 entschieden, dass die Doktorwürde nicht aberkannt wird