Falsche Tipps zu Browsern

  • In diversen Medien wird immer wieder beschrieben, wie man die Anzeigegeschwindigkeit des Browsers steigern kann.


    Wie sinnvoll solche Tipps machmal sind, darüber kann man lange diskutieren.

    Einer der ältesten "Tricks" ist:

    Den Browser so einstellen, dass er schon .. während man noch die Hauptseite liest .. die weiteren Links verfolgt, damit man sie beim Anklicken sofort zur Verfügung hat.


    Dieser "Trick" stammt noch aus Modemzeiten und als man pro Seite nur relativ wenige Links zu sehen bekam.
    Damals war es nützlich, dass der Browser weiter arbeitete, während man noch die Hauptseite am Lesen war. So konnte man wirklich Zeit sparen... weil das Laden sehr lange dauerte.

    In heutigen Zeiten des schnellen Internets bringt es aber nur marginale Zeitersparnis.

    Auf ein Lieblingsverzeichnis gehen und von dort aus gleich einen der vielen Links auswählen und anklicken .. und der "hirnige Browser" lädt währenddessen fleißig und unnötig alle anderen verlinkten Bereiche.


    Währenddessen sorgt er aber mit dafür, dass die Zugriffgeschwindigkeit für das eigentliche Ziel sinkt.. denn gleichzeitig muss er ja auch alle anderen Links verfolgen und "vorsorglich zwischenspeichern".


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    Nun "soll" es aber auch "intelligente Browser" geben, die nur die Links öffnen, die den User wirklich interessieren.
    KANN ein Browser so intelligent sein .. und zwar schlauer als der User selbst, weil er sich ja in der regel ganz spontan für etwas entscheidet ?
    Kann der Browser natürlich NICHT.
    Die scheinbare "Intelligenz" ist nur das Eerrgebnis einer umfangreichen Datensammlung aus der die Software dann ein Profil erstellt.
    "Big browser is watching you"


    Es ist also nichts anderes als ein kleines Ausspionieren des Users, damit der Browser dann eher weiß als der User selbst, was interessssant sein würde.
    Zu diesem Zweck wird langzeitlich beobachtet und gespeichert, welche Seiten ein User besucht. Die Art von Seiten, die man während der "Beobachtungszeit" am Häufigsten besucht hat, wird dann im Voraus geladen... und der User ist erstaunt wie "intelligent" der Browser gemacht ist.



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    Nun kann ein User denken "Mir doch alles egal. Mir gefällt es"
    Es gibt aber immer zwei Seiten im Internet: Der User und der Internetseitenbetreiber.


    Der Seitenbetreiber muss sich gegen diverse Hackerangriffe schützen, damit die Seite weiterhin erreichbar ist.
    Eine der verbreitesteten Möglichkeiten ist die Zugangssperre auf Basis der aktuell genutzten IP.


    Wenn eine IP viel zu schnell und zu oft eine Seite aufruft, kann es kein Mensch mehr sein .. denn wer schafft es denn schon, pro Sekunde mehrere Hundert Links aufzurufen ?
    Da muss also eine Software dahinter stecken, die einen Angriff absolviert - DAS ist der Grundgedanke.


    Heutige moderne CMS (dieses Forum ist eins davon) haben aber nicht nur einige wenige Links, sondern Tausende, die miteinander verknüpft und verschachtelt sind.
    Der Browser wird jetzt also alle erreichbaren Links aufrufen wollen. Da er bedeutend schneller als ein Mensch ist, ist es wirklich eine Art von Angriff auf die Internetseite.
    Innerhalb von wenigen Minuten können Tausende Links aufgerufen werden. Die "Verteidigungssysteme" der Internetseite erkennen das und "schalten auf Abwehr"


    Die Folge davon ist ?
    Der Zugriff wird blockiert und der User bekommt maximal noch die Links angezigt, die der browser vor der Sperre abholen konnte.
    Bei anderen Links erscheint nur noch eine Fehlermeldung á la
    "Ihre IP wurde als Spammer-IP geblockt. Bitte setzen Sie sich mit ihrem Administrator oder Netzbetreiber in Verbindung"


    oder man bekommt eine nichtssagende andere Seite angezeigt.
    Leider, für den User, wird er dann für längere Zeit gesperrt und kann seine Seite nicht mehr betrachten.


    Wer so etwas schonmal erlebt hat, sollte nicht sauer auf den Seitenbetreiber sein, sondern auf den Tipp-Geber"
    Es gibt schon sehr gute Gründe, weshalb die Browserbeschleunigungen selbst von den Browserherstellern nur für bestimmte Zwecke empfohlen werden.
    Oft genug handelt es sich dabei um Empfehlungen, die nur für langsame Internetzugänge bestehen.


    Wer sowieso einen schnellen Zugang hat, der wird oft genug mehr verlieren als gewinnen .... oder er bewegt sich nur auf Seiten, die keine Schutzmechanismen eingebaut haben.
    Hier kann dann aber auch jeder Hacker Malware einschleusen... die dann wieder jeder User "abbekommt".

    Browserbeschleunigungen wie "Pipelining" (FireFox) oder "Turbomodus" (Opera) sollten also nur mit Bedacht aktiviert werden.