Das Handy klingelt. Anruf durch 000302107235907.
Eine Mitarbeiterin erzählt , dass man an einer Umfrage teilgenommen hat. Zum Dank dafür, soll man nun für einen Monat eine Zeitschrift kostenlos bekommen.
ZitatWichtig:
Bei einer Umfrage werden normalerweise keine Namen und Adressdaten abgefragt oder angegeben.
Keine Firma verschenkt einfach etwas, nur weil man ein paar Fragen beantwortet hat.
Fast alle Abonements beginnen mit einer kostenlosen Testzeit. In dieser Zeit kann man (innerhalb von 2 Wochen) von seinem gesetzlichen Widerrufsrecht Gebrauch machen.
Nun muss man also vorsichtig sein. In diesem Gespräch kann die Gesprächsführung und Fragestellung so raffiniert gemacht werden, dass man plötzlich doch eine Zeitschrift bekommt.
Im Telefongespräch kann (laut deutschen Gesetzen) kein rechtsgültiger, unwiderruflicher Vertrag zwischen einer Firma und einem Verbraucher zustande kommen. .. (Verbraucherschutzgesetze gelten übriogens nicht für angerufene Firmen)
Wenn man also die Adresse und andere Daten bestätigt, kann es der Anrufer so auslegen als wenn man der Zusendung zugestimmt hätte... dann kann viele Wochen später doch einmal eine Zeitschrift im Briefkasten liegen. Ob man dann noch an den ominösen Anruf denkt ?
Ab diesem Zeitpunkt würde es aber kritisch:
2 Wochen verbleiben jetzt nach Eingang der Zeitschrift, um einem eventuellem Abo zu widersprechen. Wenn aber keine Adrresse beiliegt, an die man sich zu diesem Zweck wenden muss, wird es problematisch.
Der Absender braucht ja später nur zu behaupten, dass kein fristgemäßer Widerruf erfolgt ist, damit er bis auf Weiteres erst einmal Rechnungen und Mahnungen schicken kann.
Ohne Anwalt wird es dann aber wohl kaum gehen.
Ohne dass man im Telefongespräch nur ein einziges Mal "Ja" gesagt hat, wird es aber schwierig, dass der Anrufer eine Bestätigung der Zusendung herleiten kann.
"Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" .. und ähnliche Sprüche, sollte man einfach ignorieren.
Der Anrufer hat den Vorteil, dass er wirklich auf JEDE Antwort schon ein Gegenargument hat. Er führt das Gespräch dahin, dass man am Ende "in die Ecke gedrängt" wird und (theoretisch) nur noch eine Antwort geben kann .. nämlich die, die er haben will.
Bei solchen Telefongesprächen gibt es nur einen sicheren Ausweg:
Nachdem bekannt ist, worum es geht...
- Firmennamen und Adresse abfragen
... Es handelt sich i.d.R. um einen unerwünschten und strafbaren Werbeanruf
- Nichts bestätigen oder korrigieren
... Manchmal werden absichtlich Fehler eingebaut. Jede Korrektur kann als Bestätigung ausgelegt werden.
- Jedes Argument ignorieren
... es ist völlig egal welche Scheinvorteile man angeführt bekommt. Man sollte sich dadurch nicht beeinflussen lassen.
- Eindeutig darauf hinweisen, dass man keine weiteren Anrufe wünscht
... Wenn man wirklich irgendwann die iegnen Daten gegeben hatte, dann ist es mit diesem Hinweis jetzt rechtssicher, dass jeder weitere Anruf angezeigt werden kann.
- Nach dem Hinweis das Gespräch beenden
... Es gibt nichts mehr zu sagen. Jedes weitere Wort kann man sich schenken.
Übrigens:
Die Anruferin nannte als "angeblichen Firmennamen" die Firma "Gewinnerzeit".
Im Internet sind für exakt die gleiche Telefonnummer immer wieder andere Namen bekannt. Einer der am Häufigsten, in diesem Zusammenhang genannte Name, ist "Proactiv". Eine Firma, die sich mit Gewinnspielen "befasst"
Nutzen Trillenpfiefen und Pressluftfanfaren ?
Vergesst es. Sie schaden nur euren eigenen Ohren.
Telefonmikrofone und Lautsprecher übertragen nur einen gewissen Schallpegel. Auf der anderen Seite hörrt man also nur einen Bruchteil des Lärms. Das ist nur etwas unangenehm und wird keinen Anrufer davon abhalten, erneut anzulrufen.
Wenn er das gespräch daraufhin beeendet, liegt es nur daran, dass er nicht lange genug abwarten will, bis der "Pfeifer" aufhört.
WENN .. dann könnte folgender Tipp noch etwas helfen:
Sprecht im Laufe des Gesprächs immer leiser. Der Anhörer wird sich stärker konzentrieren und auf die niedrige Gesprächslautstärke einstellen.
Wenn DANN schlagartig eine Trillerpfeife ertönt.. DANN wird er er sich auch "die Ohren halten".
Der Effekt kommt aber nur dadurch zustande, dass der Anrufer konzentrierter zuhört als bei einem lauten Gespräch.
Macht euch aber nichts vor:
Heutige Elektronik kann alle extremen Lautstärkeunterschiede eleminieren = Leises wird automatisch lauter und Lautes wird automatisch leiser eigestellt. Wenn sowas im Einsatz ist, nutzt kein Trick. Der Anrufer bekommt davon einfach nichts mit.
