Der Aufzug bleibt stecken

  • Zuerst einmal: Nur keine Panik.
    Es handelt sich in der Regel nur um einen unbedeutenden Defekt und es besteht keine Gefahr für die Benutzer.


    1) Notruftaste betätigen
    Die Notrufleitungen sind in der Regel an eine Zentrale angeschlossen. Abwarten bis sich Jemand meldet und dessen Anweisungen genauestens befolgen.

    2) Sich auf andere Art bemerkbar machen

    Wenn auf den Notruf keine Reaktion erfolgt, kann es sein, dass die Zentrale gerade nicht besetzt ist. Ein ausgelöster Notruf wird normalerweise aber in der Zentrale als Lichtzeichen erkennbar = sobald die Zentrale wieder besetzt ist, wird man merken, dass ein Notruf abgesetzt wurde und einen Techniker schicken oder sich melden

    Wie kann man sich sonst bemerkbar machen ?

    Handys haben in der Regel in einem geschlossenen Aufzug keine Verbindung zum Funknetz. Das liegt daran, dass der Aufzug aus Metall ist und wie ein Farradayischer Käfig wirkt, der keinerlei Funksignale rein oder raus lässt.


    Rufen ist auch oft sinnlos. Die Kabine ist geschlossen und befindet sich im Fahrstuhlschacht. Der wiederum ist durch die Gangtüren von den Räumen abgeschlossen. Wie laut soll man rufen, damit man es außerhalb des Fahrstuhlschachtes hören kann ?


    Lautes Klopfen wird mehr Wiirkung bringen als die anderen Möglichkeiten.
    Grund:
    Beim Rufen wird der Schall zuerst von derr Kabine gedämpft und dann durch das Mauerwerk und Schachttüren.
    Beim Klopfen wird die Kabine zum Resonanzkörper, die den Lärm des Klopfens verstärkt. Sie überträgt den Schall nicht nur auf die Luft des Fahrstuhlschachtes, sondern auch auf die Kabel und andere Sachen, die mit ihr verbunden sind. Diese Vibrationen können sich summieren und werden dann an mehreren Punkten im Schacht hörbar.


    Natürlich kann man auch alle Möglichkeiten parallel benutzen.


    3) Ruhe bewahren
    Auf den Boden setzen, gemütlich machen, Kledung lockern . Es gibt nichts vor dem man Angst haben müsste.
    Natürlich kann man das Gefühl haben, dass die Luft knapp wird. Das ist aber nur Einbildung und ein Zeichen dafür, dass man dabei ist, in Panik zu verfallen.
    Man beginnt, immer hastiger zu atmen und "steigert sich in etwas hinein". Dadurch kann es zu einem Kohlendioxyd-Mangel kommen. Tüte vor den Mund und "durch die Tüte atmen"... das hilft.
    Wenn mehrere im Aufzug sind, sollten sie den Betroffenen beruhigen und ablenken .. wenn er darauf partout nicht eingehen will, kann auch die "allseits beliebte Ohrfeige" helfen .. nur blöd, wenn man dann später dafür angezeigt wird ;) .. besser also nur als letztes Mittel anwenden.


    4) keinesfalls selbst rumprobieren
    Ach wie schön ist es doch, das Aufzüge immer einen Notausgang oben haben ?
    Naja.. im Film immer und im Film ist er auch immer oben.


    In Deutschland sind es keine Notausgänge, sondern Serviceklappen. Da diese nur von Technikern benutzt werden sollen, sind sie auch in der Regel nur mit einem Schlüssel zu öffnen.
    Sie befinden sich auch nicht immer oben, sondern durchaus auch an der Rückseite der Kabine. Dabei wird dann die komplette Rückwand entfernt.


    Techniker haben Platz genug um die Wand da hin zu stellen, wo sie nicht hindert. Dieser Patz fehlt euch in der Kabine.
    Techniker haben Absturzsicherungen dabei um Wartungsarbeiten durchführen zu können.


    -Habt ihr den passenden Schlüssel ?
    -Habt ihr eine Absturzsicherung ?
    -Habt ihr Platz genug, um die Wand nach innen zu öffnen ?


    Was wollt ihr da "draußen" ?
    Ihr kommt nur in einen kalten miefigen Aufzugsschacht .. Absturzgefahr inbegriffen.


    Und wenn ihr doch raus kommt ... wo wolt ihr dann hin ?
    Ihr bringt euch eher in Gefahr als dass ihr dadurch etwas gewinnt.


    Vergesst also alle Action-Movies. Sie entsprechen weder der Realität, noch seid ihr so durchtrainiert wie die Actionhelden.


    Einfach in Ruhe abwarten. Das ist das Sicherste und Einfachste.


    Verhungern ?
    Ja. Nach 4 Wochen ohne jegliche Nahrung.


    Verdursten ?
    Ja. Nach 7 Tagen ohne jegliche Flüssigkeit.

    Was glaubt ihr, wie lange ihr darin stecken bleibt ?

    Vielleicht ein paar Stunden - im schlimmsten Fall 1 Wochenende = keinerlei Gefahr für "Leib und Leben"