Ein neuer Wirbel muss her (Kauftipp und Einschleifen)

  • Kauftipp:


    Im Laufe der Jahre hält ein Wirbel nicht mehr und/oder muss so weit hinein gesteckt werden, dass man schon den Griff gegen die Schnecke drücken muss.
    Spätestens jetzt sollte man sich einen Neuen holen


    Wenn man einen neuen Wirbel kauft, handelt es sich immer nur um einen Rohling.
    Dieser muss erst noch an die Schnecke angepasst werden, damit er wirklich perfekt passt und seine Funktion erfüllen kann.


    Nun könnte man meinen, in heutigen Zeiten wären genormte Wirbel zu bekommen... doch die Bohrungen in der Schnecke sind leider immer noch nicht genormt. Man kann also nur den alten Wirbel mitnehmen und versuchen, so nah wie möglich ans Muster zu kommen.


    Material:
    Das Holz des Wirbels muss möglichst hart und dicht sein. Das Holz selbst muss die Farbe haben.
    Ein "richtiger Wirbel" sieht an der Oberfläche fast aus wie Plastik: Ganz feine Oberfläche, keine Holzmaserungen.
    Finger weg von Fichtenholz und/oder einfach nur oberflächlich gefärbten Wirbeln.


    Kauft man so einen, wird er schon beim Einarbeiten Probleme machen: Man schleift die Oberflächenfarbe weg und muss später "nachfärben". Später beim gebrauch bietet er nicht genügend Halt und man kann auch schnell mal "den Grfif in der Hand halten" = der Wirbel bricht.


    Einschleifen des Wirbels
    Folgende Anleitung stammt von Herbert Begerow (+) dem Mann der es mir vor einigen Jahrzehnten gezeigt hat, wie es geht:



    Ich habe jetzt versucht, das, was er mir damals gezeigt hat, in Worte zu fassen. Natürlich könnte man auch eine bebilderte Anleitung anfertigen. Das würde aber bedeuten, dass ich mir sowohl Instrumente als auch alles Zubehör kaufen müsste, nur um ein paar Fotos zu schießen. Ich denek, es geht auch mit "nur Text".


    Die Anleitung funktioniert bei allen hölzenern Wirbeln für Streichinstrumente.
    Natürlich erfordert es einige Übung, immer den gleichen Druck auszuüben, damit der Wirbel später nicht "wie angespitzt" aussieht.
    Und obwohl ich es wohl tausende Male gemacht habe, ist jeder Wirbel immer ein Unikat gewesen. Er passte ganz perfekt für dieses eine Instrument... aber nie für ein Zweites.


    Trotz dieser Erfahrung ist es natürlich immer mal wieder passiert, dass man den Wirbel später wegwerfen musste... einfach weil nicht immer wieder und regelmäßig getestet wurde, wie das Tragbild aussieht... schon war er viel zu dünn geworden.
    Tja .. "kann passieren" :D


    Wie lange dauert so etwas ?
    Es kommt auf das verwendete Schleifpapier an, den Rohling und auf den Druck mit dem man den Wirbel mit dem Schleifpapier umschließt. .. von 5-30 Minuten ist alles drin (Am Anfang natürlich auch länger)