Was muss man sich bei einer Bewerbung gefallen lassen ?

  • Vor wenigen Minuten bekam ich Folgendes zu hören:


    Zitat

    Ich sollte mich vom Arbeitsamt bei einer Zeitarbeitsfirma vorstellen.
    Die hatten einen Job für die Zeit von jeweils 9-12 Uhr täglich für mich. Da ich dazu für jede Fahrt 2,30 Euro aufwenden muss, fragte ich nach, ob die Kosten anteilig oder ganz übernommen werden und erhielt die Antwort " Sie bekommen 7 Euro die Stunde. Sie sind doch nur zu faul zu arbeiten"


    Die Werte sind korrekt übernommen worden. Es spielt keine Rolle, bei welcher Firma das passiert ist und in welcher Branche usw.


    Wenn man nachrechnet, bekommt der Bewerber am Tag 21 Euro brutto. Im Monat sind das dann 420 Euro.
    Von diesen 420 Euro gehen dann (soweit ich gerade weiß) zwar für den Arbeitnehmer keine Abgaben ab, aber die Fahrtkosten von insgesamt 92 Euro verringern das effektive Arbeitsgeld auf 328 Euro. Pro Stunde würden also effektiv 5,47 Euro verbleiben.


    Die Nachfrage, ob Fahrtkosten zumindestens anteilig übernommen werden, war also sachlich gerechtfertigt.
    Die Antwort, dass man sozusagen "zu faul" sei, muss man sich deshalb aber auf keinen Fall gefallen lassen.
    Das ist eine reine Unterstellung.


    Was kann man dagegen machen ?
    Eigentlich nichts. Die Firma sitzt am längeren Hebel. Man kann aber den Betreuer beim Arbeitsamt über solche Antworten informieren. Er kann diese und ähnliche Beschwerden sammeln und (sollten sie sich häufen) dafür sorgen, dass die entsprechende Firma entweder keine vorrangige Offene-Stellen-Vermittlung erhält und/oder sogar ihre Lizenz verliert.
    Ich kann nur dazu raten, den Arbeitsvermittler über jedes Vorkommnis zu unterrichten .. denn ... es kann auch sein, dass die Firma den Fall ganz anders geschildert hat.


    Ohne gegenteilige Info bedeutet das am Ende vielleicht, dass der Arbeitsvermittler seine Bemühungen immer weiter einschränkt, weil er ja nur die Info der jeweiligen Firma hat und nicht deren Äußerungen gegenüber den Bewerbern kennt.


    Je mehr und je öfters Beschwerden über Arbeitgeberverhalten bei den vermittelnden Stellen auftauchen, desto eher können "schwarze Schafe" auch aussortiert werden.
    Keine Info und keine Beschwerde ist vergeblich.


    Arbeitsuchende sind kein "Verbrauchsmaterial" das man beliebig behandeln kann.