Minianwendungen / Gadgets: Lohnt es sich noch ? Welche Gefahren kommen durch Gadgets?

  • Es wird immer einfacher, eine Minianwendung / Gadget zu programmieren.


    Diese Vereinfachung sorgt natürlich auch dafür, dass sie sich massiv verbreiten:
    - klein und schnelle Ladezeit
    - sekundenschnelle Installation


    In der Regel ist ihre Hauptfunktion, auf Internetinhalte zuzugreifen. z.B. um immer die neuesten Inhalte mitzubekommen.
    Die "Kehrseite der Medaille" ist aber, dass sie auch Malware enthalten können.


    Diese Minianwendungen sind zwar "mini" , trotzdem aber imer noch "volle Programme"
    Theoretisch können sie also genauso arbeiten wie ein Trojaner: Successive Schadsoftware aus dem Internet laden.


    Für Microsoft ist das "ein Argument" weshalb das neue Windwos 8 keine Gadgets / Minianwendungen mehr zulassen soll.


    Was ist dran am "Argument" ?
    Grundsätzlich besteht natürlich die Gefahr, dass das neue Windows 8 durch Gadgets "viel anfälliger" ist, als aktuelle Betriebssysteme.
    Windows 8 integriert schließlich Internetinhalte viel stärker als alle bisherigen Betriebssysteme.


    Da Microsoft die Eigenverantwortung des Nutzers immer mehr durch Programmeinstellungen übernehmen will, damit es der Nutzer immer einfacher hat, müsste Microsoft auch "geeignete Gegenmaßnahmen" gegen Malware einbauen = dann wäre also Microsoft in der Verantwortung, wenn ein Gadget Schaden verursacht.
    Microsoft ist aber bekanntlicherweise kein Anti-Malware-Entwickler und entwickelt auch keine derartige Software, die sie integrieren könnte.


    Microsoft könnte also nicht mehr behaupten, dass das Betriebssystem "sicher" ist .. weil der Nutzer eben doch selbst dafür sorgen müsste, dass Malware keine Chance hat.
    Microsoft müsste dann zwangsweise jede mögliche Sicherheitslücke sofort schließen ... etwas was Microsoft bislang immer nur 1x im Monat am sogenannten "Patch-Day" gemacht hat. 1x im Monat wäre aber keine Sicherheit für den Benutzer.


    Aus Sicht von Microsoft ist es daher unumgänglich: Sie dürfen eben keine Gadgets zulassen, damit ihr Image nicht beschädigt wird.
    Für den Benutzer ist das aber natürlich kein "Argument": Ein Betriebssystem ohne private Minianwendungen nutzen zu können, schränkt die Nutzbungsmöglichkeiten ein.


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    Lohnt es sich noch, Minianwendungen zu programmieren, wenn demnächst Windows 8 kommt ?
    Auf jeden Fall !!!


    Gadgets funktionieren auf Windows XP, Vista, und Windows 7.
    Diese Betriebssysteme werden auf Jahre hinaus weltweit weiter verbreitet sein, als ein neu auf den Markt kommendes Windows 8.
    Keine Sorge also. Es werden sich also noch lange genügend "Abnehmer" finden.


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    Was muss man beachten, wenn man ein Gadget installiert ?


    - Malware-Schutzprogramm immer aktuell halten
    Es gibt natürlich Benutzer, die ihr System "speziell eingestellt" haben und deshalb "wissen" dass sie "sicher vor Malware" sind.
    Für diese Benutzer gibt es nur folgende Möglichkeit: Vorher den Code des Gadgets und der zu ladeneden Inhalte kontrollieren und ansonsten nichts "Ungeprüftes" installieren.


    - Externe Firewalls installieren
    Wie ihr unter TheBlackPhantom-Gadget sehen konntet, meldet sich zuerst Windows mit einer Rückfrage, ob das Gadget installiert werden soll.
    Sobald diese "Genehmigung" erteilt wurde, gilt sie oft für das ganze Betriebssystem... durchaus auch für die mitgelieferte Windows-Firewall = damit schaltet man auch die weiteren Kontrollmöglichkeiten ab.


    Eine (vernünftig eingestellte) zusätzliche/alternative Firewall wird aber trotzdem noch einmal eine Bestätigung verlangen. Das wäre der letzte "Schutzwall" dagegen, dass sich ein Trojaner "Kollegen nachholen kann", die dann wirklich Schaden verursachen können.


    Wer weder darüber nachdenken möchte, was passieren könnte, noch Schutzprogramme installieren will .. dem kann man nur raten :
    Finger weg vom Computer ... du bist noch nicht so weit, vernünftig mit ihm umzugehen ;)



    PS:
    Wer Lust hat, selbst ein Gadget zu programmieren, kann unter http://blackphantom.de/artikel…-minianwendung-erstellen/ eine sehr einfache Anleitung finden

  • Zitat

    Gadgets funktionieren auf Windows XP, Vista, und Windows 7.


    Öhhm, echt? Seit wann das denn? Da muss ich später mal recherchieren. Naja, seit dem ich Windows 7 habe interessiert mich XP eigentlich garnicht mehr. Wahrscheinlich hat Microsoft nen Update rausgebracht mit dem man die Gagets nun auch unter XP nutzen kann?


    MFG :28:

  • Um XP "Gadget fähig" zu machen, braucht man nur ein kleines Tool.


    Ich benutze das von James Thornton http://vista-sidebar-xp.en.softonic.com
    Da es jetzt aber nur mit dem Softronic downloader zu erhalten ist (ich mag Downloader-Tools partout nicht), habe ich nach weiteren kostenlosen Erweiterungen gesucht.


    Auf dieser Seite http://www.appatic.com/2010/10…ista-gadgets-sidebar.html erhält man eine ausführliche Anleitung (Englisch) für ähnliches Tool Direktlink zum Tool


    Zusätzlich funktioniert es auch mit "Yahoo! Widgets" und "Google Desktop Sidebar"


    Da es sehr viele dieser Tools gibt, kann man ruhig davon ausgehen, dass die, die Gadgets installieren möchten, auch eines dieser Tools haben oder finden.


    Damit erschließen sich für Gadget-Programmierer einige "zusätzliche Millionen" an Usern, an die man vielleicht ganricht gedacht hatte ... und deshalb ist es eben immer noch lohnenswert, ein Gadget zu programmieren.


    Eine sehr großes Benutzergruppe findet sich übrigens in der Industrie. Dort geht man nicht mit der Mode sondern steigt erst um, wenn es überhaupt nicht mehr anders geht.


    Gründe dafür:
    a) Maschinensteuerungsprogramme auf ein neues Betriebssystem anzupassen/umzuschreiben, ist extrem teuer, da es oft Einzelentwicklungen sind.
    b) In einer Firma schlägt man sich ungern mit mehreren verschiedenen Betriebssystemen gleichzeitig herum. "Administrator" ist dort schon lange keine hauptsächliche Stellenbeschreibung, sondern eher eine "Nebenfunktion". Wenn alle Rechner das gleiche Betriebssystem haben, kann man Probleme mit ein paar Klicks überall gleichzeitig fixen oder eben die Bugfixes gleich automatisieren.
    c) Bei Einweisung neuer Mitarbeiter muss man nicht Rücksicht auf den einzelnen Rechner nehmen
    d) Mitarbeiter, die sich auf ein neues Betriebssystem umstellen sollen, sind während der Umstellungsphase unproduktiver als sonst = währenddessen geht effektiv viel mehr Geld verloren als wenn man eben nichts modernisiert
    e) Auf allen Rechnern muss immer das gleiche Programm installiert werden. Die Lizenzgebühren für 2-300 Rechner lassen sich aber nicht durch das neuere Betriebssystem wieder hereinholen.


    Alles in allem kostet eine Softwareumstellung eine Firma (je nach Softwareausstattung) einige Tausend Euros pro Rechner/Person.. nur damit ein paar Klickibunties mehr vorhanden sind... um dann am Ende die gleichen Funktionen wie vorher zu haben.
    In der Regel muss dann aber auch die Hardware gewechselt werden, weil alte "XP-Maschinen" nicht für modernere Betriebssysteme ausreichen würden.



    Gadget-Entwicklung kann sich sowohl für Firmen als auch für Privat bezahlt machen
    . Ich sehe da einen Markt, der noch rund 1-2 Jahrzehnte bestehen bleiben wird.
    Genau wie ich letztens immer noch W98-Rechner in Maschinen eingebaut sah (14 Jahre alte BS in neuen modernen Maschinen), so werden auch XP, Vista und W7-Betriebssystem auch in Zukunft noch im Einsatz sein.