Vorsicht bei Lebensversicherungen

  • Wer eine alte Lebensversicherung hat, die noch einen Garantiezins von 4% bietet, sollte aufpassen:
    Damals in den 90er Jahren galten 4% sehr wenig. In der heutigen Niedrigzinszeit ist es jedoch ein Prozentsatz, den viele Unternehmen nicht mehr garantieren möchten/wollen/können.


    "Wie man so hört" sollen immer mehr Versicherungsnehmer Angebote erhalten, auf "bessere Produkte" umzusteigen.
    Ganz allgemein gesagt...
    Wenn man einen solchen Vertrag "umstellt" ( das bedeutet eigentlich: Man kündigt ihn und schließt einen neuen ab) , fallen in der Regel einige versteckte Kosten an:
    Stornogebühren + Abschlussgebühren + neue Provisonszahlungen


    Man muss sich also sowohl den Altvertrag als auch den neuen Vertrag sorgfältig durchlesen, bevor man überhaupt an eine "Umstellung" denkt.
    Die Zahlungen gehen in der Regel nämlich direkt vom Guthaben ab und/oder von den zukünftigen Beiträgen.
    Bedenkt man, dass es sich dabei um hunderte von Euros handelt, die damit plötzlich verschwinden und keine Zinsen mehr erwirtschaften können, muss ein Neuvertrag schon sehr viel bieten, um diese Verluste wieder hereinzuholen.


    Bei einer Beratung also gleich vorrechnen lassen, worin der finanzielle Vorteil liegen soll.
    Hierbei sollte man sich aber nicht durch "schöne Worte und Prozentzahlen" beeindrucken lassen, sondern nur die reinen Euro-Werte miteinander vergleichen.
    Nur wenn es einen Gewinn zwischen einem fortgeführten Altvertrag und einem umgestellten Neuvertrag gibt, lohnt es sich wirklich.
    Für eine spätere Anfechtbarkeit ist es auch wichtig, dass man diese "Vorrechnerei" schriftlich bekommt. Falls nötig, kann sie ein Anwalt dann eventuell später auch als Vertragsbestandteil und als Zusicherung betrachten.


    Wenn der Versicherungsmakler es nicht auf Euros und Cents vorrechnen möchte (was ich durchaus wegen dem Arbeitsaufwand nachvollziehen könnte) , bleibt nichts anderes übrig als dass man diese Arbeit selbst auf sich nimmt.



    Bei Neuverträgen sollte man auch ähnlich vorgehen:
    Selbst bei gleichen Garantiezinsen, kann am Ende etwas anderes herauskommen. Das liegt dann an der Höhe der Provisionszahlungen und an den versteckten Zusatzkosten.
    Man sollte sich sich also "auswerfen" lassen, damit man ganz objektiv zwischen den Anbietern vergleichen kann.


    Wenn der Vorteil in einer besseren Absicherung besteht ...
    dann sollte man den Altervertrag viellecht einfach weiter laufen lassen oder "aussetzen". Zusätzlich schließt man dann einen neuen Vertrag an, der wirklich nur der Absicherung dient.
    Dann hätte man sich die Stornokosten und andere Gebühren gespart und erhält weiterhin den vereinbarten Garantiezins auf den Altvertrag. Da der neue Vertrag unabhängig vom alten läuft (und auch kein Sparvertrag ist) kann man dann sein Augenmerk allein auf die reine Versicherungsleistung legen.



    Am Ende ist es also nur eine "lange Rechnerei", damit man erkennt, was sich wirklich lohnt.
    Wer dieses Rechnen scheut, sollte es einfach so belassen wie es ist .. oder sich professionelle Hilfe holen.



    Eine der vielen möglichen Infoquellen zum "Hauptproblem" --> http://www.stern.de/wirtschaft…euen-policen-1923272.html