Billigste Fortbewegungsmittel

  • Eindeutig ist "zu Fuß gehen" die billigste Art, sich fortzubewegen.
    Problematisch ist dabei nur, dass man relativ viel Zeit haben muss.


    An zweiter Stelle steht das Fahrrad.
    Ein neues Fahrrad ist eigentlich längst schon viel zu teuer geworden als dass man es als "billiges Fortbewegungsmittel" bezeichnen könnte. Wem es nur um die "reine Fortbewegung" geht, der kann sich auf folgenden Arten mit einem günstigen "fahrbaren Untersatz" versorgen.


    1) Müllkippe, kommunale Servicebetriebe, Entsorgungsunternehmen
    Es gibt immer noch viele Menschen, die ein Fahrrad einfach wegwerfen... selbst wenn es faktisch noch voll funktionstüchtig ist.
    Die Betreiber von Entsorgungsanlagen aller Art, entziehen diese Fahrräder der Vernichtung.
    Entweder gehen die herausgefischten Fahrräder für "kleines Geld unter der Hand weg".. dann zahlt man je nach Zustand 10/20/30 Euro ...
    oder die Verwerter arbeiten diese Fahrräder wieder auf und bieten sie in kommunalen Einrichtungen zum Verkauf an. Auch hier sind sie oft für " nen Appel und ein Ei" zu kaufen.


    2) Second Hand Läden
    Hier wird es schon etwas teurer, hält sich aber immer noch im Rahmen. Man kann das Fahrrad ansehen, begutachten, probesitzen und hat oft auch eine kleine Auswahl zur Verfügung


    3) Privatmarkt
    Der Privatmarkt gibt eigentlich die meisten Angebote und Schnäppchen her, bietet aber auch die höchste Chance "hereinzufallen". Zudem hat man immer wieder relativ weite Wege, wenn man mehrere Angebote testen und vergleichen will. Oft kauft man das "Erstbeste" das man als "günstig" empfunden hat .. und ärgert sich danach dann, dass man es noch billiger sieht oder dass es viele Fehler hatte.


    Haushaltsauflösungen
    Ich sehe es (direkt nach der Müllkippe) als günstigste Art der Fahrradbeschaffung. Man kann nicht viel erwarten. Wirklich gute Stücke haben in der Regel schon vorher einen Käufer gefunden.
    Bei einer Haushaltsauflösung gibt es aber das Grundprinzip: "Das muss weg. Wenn ich es nicht verkaufe, muss ich für die Entsorgung bezahlen"


    Gute Sachen gehen also schnell weg und schlechtere Sachen bleiben stehen ... und werden dann oft genug lieber verschenkt, als dass man noch die Entsorgungskosten bezahlen muss.


    Tauschbörsen, Tauschringe
    Es gibt sie auch ohne Internet. Im Ruhrgebiet findet man oft Menschen, die sich gegenseitig mit "Blüten" bezahlen. Für einen Gegenstand oder eine Arbeitsleistung erhält man eine gewisse Anzahl an "Blüten". Diese kann man dann wieder für andere Sachen oder Leistungen an andere Menschen geben.
    Die "wirkliche Währung" ist also die eigene Arbeitskraft oder die eigenen Dinge, die man bereitwillig abgibt. Die "Blüten" sind nur ein Umrechnungskurs dafür.


    Mir ist es auch erst vor einigen Jahren bekannt geworden, dass die "Zeit des reinen Tauschens" (wie es sie vor der Einführung von Geld und anderen Währungsmitteln gab) auch in der modernen Zeit immer noch gibt.
    Die Steinzeit lebt auch in der modernen Zeit immer noch weiter ... und das ist auch gut so, für alle, die selbst außer ihrer Arbeitskraft oder Sachen nichts mehr haben. "Geld ist nicht alles was zählt".


    OB man diese "Blüten" (und andere Bezeichnungen) auch gegen Geld erwerben kann, kann ich leider nicht sagen. Ich setze mal voraus, dass es nicht möglich ist.. weil sonst das "System des reinen Tauschens" damit seinen Wert verlieren würde.


    Wo findet man diese kleinen Gruppen, die "wahre Werte" gegen "virtuelle Währung" abgeben ?
    Natürlich zuerst einmal im Internet. Unter http://www.tauschring.de findet man einen ersten Kontakt zu vielen Tauschringen.
    Tauschringe sind aber nicht überregional organisiert. Wenn die Recherche im Internet erfolglos ist, sollte man sich einfach mal in der eigenen Kommune umhören.
    Gerade in Regionen mit hoher Arbeitslosenquote, sind Treffpunkte von Arbeitsuchenden auch immer eine gute Quelle, für alles was man auch ohne Geld bekommen kann.


    Kleinanzeigen
    Auf die eigene Region begrenzt, bieten sie die Möglichkeit, mehrere Angebote im näheren Umkreis zu finden.
    Nachteil ist es, das es hier gilt "wer zuerst kommt, kauft zuerst".
    "Gut und günstig" ist also relativ schnell weg.


    Auktionsbörsen im Internet
    Sehr viele Angebote, viele günstige Preise ... aber auch viele Angebote, bei dem man dem Verkäufer später "am Liebsten an den Kragen möchte". Zudem sehr oft noch große Entfernung, um an das Fahrrad zu kommen, das man bereits gekauft hat... oder verhältnismäßig hohe Transportkosten.


    Für mich selbst keine "Kaufoption", sondern nur etwas um zu sehen, wie teuer ein Produkt allgemein ist.


    Trödelmarkt
    Viele Angebote, direkt zu vergleichen, teilweise günstig.. aber oft auch "voll überzogen teuer".
    Hier sollte man sowohl Ahnung haben als auch die Fähigkeit zu handeln. Wer eins von beiden nicht hat, sollte es liebe bleiben lassen.
    Ist der Trödelmarkt erst einmal vorbei, kann man den Verkäufer oft nicht mehr "packen".


    Gebrauchthändler
    Während es auf dem Automarkt von Gebrauchthändlern nur so wimmelt, finden sie sich auf dem Fahrradmarkt kaum. Hier sollte man also in Fachgeschäften nachfragen.
    Im Gegensatz zu allen anderen Möglichkeiten, hat man hier aber nach dem Kauf auch Rechte und Sicherheiten.
    Fehlerfreiheit, Servicestelle usw.
    Das kostet natürlich .. ist aber garantiert sinnvoller, als sich das Fahrrad in einem Discounter zu kaufen


    Discounter
    Neu und billig .. ja, leider. "Billig" ist nämlich etwas anderes als "preiswert"
    "Billig" ist eine Qualitätsaussage. "Preiswert" dagegen, sagt aus, dass ein Produkt "seinen Preis wert ist"


    Nur wer "Ahnung von der Materie" hat, sollte sich hier mit einem Fahrrad versorgen wollen... oder eben keine hohe Erwartungshaltung haben.


    Grundsätzlich gilt:
    Es gibt kaum einen anderen "fahrbaren Untersatz" der so reparaturfreundlich ist, wie ein Fahrrad.

    Man kann das Reparieren lernen, auch ohne vorher studiert zu haben. Faktisch kann man wirklich alles selbst machen und die Ersatzteile sind relativ preiswert.



    An Stelle 3 steht das Mofa/Mofa-Roller
    Die Kosten beginnen mit dem Erwerb der Prüfbescheinigung zum Führen eines Mofas.
    http://www.fahrschule-123.de/mofafuehrerschein/kosten.php Mit ca. 90 Euro muss man also rechnen.


    Völlig kostenlos ist es aber für alle, die vor dem 1. April 1965 geboren wurden. Sie benötigen nämlich keine Prüfbescheinigung.


    Für wenige Hundert Euro bekommt man schon "taugliche Maschinen".
    Die "Bezugsquellen" sind ähnlich wie bei einem Fahrrad (nur die Entsorgungsbetriebe muss man leider weglassen)


    Danach kommen die Kosten für Sicherheitskleidung (Helm, Handschuhe usw.) Hier sollte man nicht sparen wollen, sondern auf eindeutig sicheres Zubehör setzen.
    Dann noch ein paar Euro für die jährliche Versicherung.. und wir können endlich losfahren.
    Mit um die 3,4 Cents pro Kilometer an Kraftstoff, ist es so ziemlich die günstigste Art der motorisierten Fortbewegung .. nur noch zu schlagen durch E-Bikes .. die es aber noch nicht günstig genug auf dem Gebrauchtmarkt gibt, um mit einbezogen werden zu können.


    Stelle 4 nimmt das Mokick / Roller ein
    Höhere Geschwindigkeiten machen es zur "bedingten Langstreckenmaschine". Ideal also auch für "mittlere Entfernungen".
    Führerscheinkosten und Anschaffungspreis für das Fahrzeug, treiben aber die Einstiegskosten relativ hoch.
    Dafür sind die reinen Fortbewegungskosten später relativ günstig. Ein "kleines Tief" bedeutet dann die jährliche Versicherungsprämie.


    Ab hier ende ich mit den "persönlichen Fortbewegungsmitteln".
    "80er", Motorrad und Auto sind zwar je nach Einsatz und Anforderungen an das Fahrzeug auch als "billiges Fortbewegungsmittel" zu bezeichnen.
    Sie lohnen sich aber erst wirklich ab einer gewissen Jahresfahrleistung. Zudem sind die Preise so sehr variabel, dass man die Kosten nicht mehr verallgemeinern kann.


    ÖPNV und Bahn ?
    Eine ganzjährige Mobilität ist nur durch Jahresabos gewährleistet. Die Bahncard100 kostet zum Beispiel aktuell 4.060 Euro.
    Die Jahreskosten von Regionalunternehmen sind deutlich anders.
    Ob man durch eine Jahreskarte wirklich sparen kann, kommt allein auf die persönlichen Umstände an.


    Wenn man jedoch "Mucki-Power" bevorzugt (und hat), fährt man mit einem Fahrrad jedem anderen Fortbewegungsmittel "konkurrenzlos günstig davon"