NRW: Kommunen dürfen blitzen, wo sie wollen

  • Bislang war es Kommunen nur erlaubt, dort Tempokontrollen einzurichten, wo die Polizei bestimmte Gefahren- oder Unfallschwerpunkte sah. Dadurch sollte der entsprechende Bereich sicherer werden.


    Jetzt ist es Kommunen aber erlaubt, einfach da ihre Blitzer aufzustellen, wo sie es gerne hätten.
    Egal ob auf einer einsamen Landstraße , auf der noch nie etwas passiert ist, oder in der Nähe eines nicht nachvollziehbaren Tempolimits.


    Die Kommunen sehen das natürlich als Beitrag zur Verkehrssicherung. Da wo es gefährlich ist, wird jeder vernünftige Autofahrer sehr auf das Tempo achten.


    Doch seien wir doch mal ehrlich....
    Wer ist noch nie 5-10 km/h schneller gefahren ? Diese Ausnahmen dürfen bitte mal auf den "Danke-Button" klicken.
    Ich wette, eigentlich wird kaum einer darauf klicken . Nicht einmal ein sehr vorsichtig fahrender Führerscheinneuling wird ehrlich sagen können "ich ? Noch nie" .. ooooooder ?


    Wer also jetzt in NRW unterwegs ist, sollte seine Brieftasche immer im Auge behalten.
    Nur die, die sowieso immer durch Radarfallen "belästigt" werden, werden schon längst ihren Fahrstil angepasst haben: Lieber 10 km/h zu wenig.
    Ja richtig .. und dadurch provozieren sie dann andere Leute, die doch gerne einmal "zulässig schnell" fahren würden, sie zu überholen --> BLITZ !!!!


    Ganz fatal wird es aber werden, wenn man einen Bus oder LKW auf der Landstraße vor sich hat, der nur 60 km/h fährt. (siehe dazu Tempolimits: Wer darf höchstens wie schnell fahren ? )
    Versucht man es aber trotzdem, ohne ein Limit zu überschreiten, läuft man zwar nicht in die Radarfalle, verstößt aber gegen ein anderes Gebot: Überholen nur bei ausreichendem Geschwindigkeitsunterschied (in der Regel mindestens 20 km/h)


    Genau DANN wird es nämlich gefährlich:
    Entweder mit ein paar km/h mehr dran vorbei = Blitz
    oder der Überholvorgang dauert so lange, dass man einfach zur Gefahr für den Gegenverkehr wird. = Unfall


    Super-Idee mit der "Lizenz zum Blitzen".
    Die einzigen Nutznießer werden die Kassen der Kommunen sein. Die Verkehrssicherheit wird sich nicht auch automatisch erhöhen.


    Achja.. fast vergessen...
    Wer sich Punkte einfängt, sollt daran denken, dass er sie nicht bis zur Punktereform 2014 abbauen kann = er wird sie dann im neuen 8-Punkte.Modus auch noch haben. Da wird es aber keine halben Punkte geben 1 =1 und nicht 0,5. Er wierd also doppelt so hart bestraft... oder solte noch dieses Jahr einen Aufbaukurs besuchen um seine Punkte abzubauen
    (Ja, klingt widersinnig: Aufbaukurs zum Abbauen *lach* :D )

  • Da klickt er doch taaatsächlich *lach*
    Hatte ich was von Führerschein gesagt ?


    Mit einem Fahrrad, mit normalen Tempo, durch eine verkehrsberuhigte Zone fahren ist auch automatisch schon um ca, 10-15 km/h zu schnell. Dort wären nämlich 6 km/h zulässig, während ein Fahrrad so 15-20 km/h fährt.
    So schnell kann es also gehen.


    Und wenn da wirklich ein Blitzer steht ... auch ohne Lappen bekommt man Strafen und durchaus auch Punkte in Flensburg. Das merkst du dann spätestens , wenn du einen "Lappen" machen willst *lach*

  • Ich wohne in einem "verkehrsberuhigten Bereich", also die von dir angesprochenen 6 kmh sind hier Pflicht. Glaubst du ich habe schon ein Auto gesehen das hier mit 6 kmh lang fährt?


    Das letzte mal als ich hier mit 6 kmh lang bin war als mich mein Fahrlehrer abgeholt hat, da musste ich es. Als ich meinen Führerschein hatte habe ich das nie wieder gemacht.


    Auch so fahre ich immer wenn ich freie Fahrt habe etwa 15 kmh schneller als man darf, falls ich mal erwischt werde, gibt es wenigstens keine Punkte und die wären für mich in der Probezeit wirklich sehr schlimm.


    Aber bis jetzt ging es bereits 8.000 Kilometer ohne geblitzt zu werden. :D

  • 8.000 Km ohne geblitzt zu werden ?
    Hmmmm .. *grübel* .... Gab eine Zeit, in der ich locker > 1.000 Km täglich gefahren bin (Fahren war aber nicht mein Job). Wie lange hast du nochmal deinen Führerschein ? *scherz*


    Doch im Ernst:
    Solltest du mal in einer verkehrsberuhigten Zone mit 30 km/h erwischt werden ... werden 3 km/h aus Kulanz abgezogen und du bist mit den restlichen 27 km/h immer noch 21 km/h zu schnell.


    Bei 21 km/h zu schnell innerhalb geschlossener Ortschaften drohen dir ( in der Probezeit) dann folgende Maßnahmen:
    80 Euro Strafe
    23,50 Euro Gebühren
    250 Euro Aufbauseminar
    1 Punkt
    2 Jahre Verlängerung der Probezeit
    = Summa Summarum 353,50 Euro + 1 Punkt + 2 Jahre Probezeit mehr.


    Dieser Punkt schlägt übrigens ab nächstes Jahr doppelt durch. Er fällt nicht weg und wird auch nicht halbiert.
    Machst du es dann noch 1 oder 2 Mal, wird die Geldstrafe immer höher. Beim 3. Mal ist der Lappen dann für 3 Monate weg.


    Könnte also "lustig" werden:
    Insgesamt bis zu 4 Jahre + 3 Monate (wegen Führerscheinentzugs) Probezeit .. und dann noch 3 Punkte in Flensburg... bei einem 8-Punkte-System.

  • Führerschein habe ich seit November 2012, aber ich fahre erst seit Februar 2013, denn seit dem habe ich mein Auto erst ;)


    In der verkehrsberuhigten Zone fahre ich meistens mit 20 durch, das mit den Toleranzwerten kenne ich ja alles.


    Aber hier fahren auch (nicht selten) welche mit etwa 50 kmh durch, das finde ich aber echt übertrieben, da es hier doch sehr eng ist.


    Das Aufbauseminar kostet eher um die 500 Euro, statt 250 ;)


    Von daher passe ich schon auf das ich keine Punkte bekomme.

  • Wird Zeit , dass ihr die "Segnungen der Moderne" auch einmal mitbekommt. Verkehrsberuhigte Zonen sind doch ein "Muss".


    Keine 50 km/h mit Fahrrad ? Na sorry. Ich habe schon öfters 75 km/h auf dem Fahrradtacho gesehen.
    Beim letzten Mal kurz bevor ich das Schlagloch in der Nacht erwischte, das leider nicht beleuchtet war :loool:


    Bei einer Radarfalle würde ich aber behaupten, dass das Gerät defekt wäre.
    "75 ? Zählt das Ding jedes Rad einzeln und addiert die Werte dann?" :D


    Kenne übrigens einen Fall, in dem ein Trecker mit 125 km/h innerhalb der Ortschaft geblitzt wurde.
    Der Bauern konnte aber nachweisen, dass sein Oldtimer gerade einmal 18 km/h fahren konnte.
    Bei einer heutigen Radarpistole würde es Probleme geben: Die machen ja keine Fehler mehr und die Polizisten haben den Wert ja als Zeugen gesehen .. bevor der "Raser-Trecker" (noch während der Fahrt) wieder "zurückgebaut" wurde :42: