Heute bundesweiter Blitzer-Tag - bundesweites "Foto-Shooting"

Deutschlandweit laden heute Polizei und andere Organe zu einem Fotowettbewerb ein.
Teilnahmeberechtigt ist jeder Autofahrer, der die vorgeschriebene Geschwindigkeit überschreitet.

Die Teilnehmer dieses Wettbewerbes erhalten als Lohn zunächst einmal die Information, um wie viel sie das Limit überschreiten konnten. Ein kleiner Ansporn, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Wer nicht direkt vor Ort seine Info bekommt, bekommt sie erst etwas später schriftlich. Wenn diese Info nicht aussagekräftig genug ist, kann man auch noch ein (nicht besonders hochwertiges) Foto zugeschickt bekommen.

Den Gewinnern des Wettbewerbs winken Prämien (die sie bezahlen dürfen) in Höhe von ab 10 Euro und ein Eintrag im "Gewinnerbuch in Flensburg"
Die "Top-Teilnehmer" bekommen sogar die Chance, ihr Auto nicht mehr bewegen zu müssen und ggfs. sogar eine gewisse Zeit lang überhaupt nicht mehr einen eng begrenzten Umkreis verlassen zu müssen.

Klingt doch sehr schön .. oder ?

Mooomentmal
Im "Amtsdeutsch" klingt das aber ganz anders

Es winken Strafen ab 10 Euro, Punkte in Flensburg, Führerscheinentzug bis hin zu Gefängnisstrafe.
Überlegt es euch also gut, ob ihr am "Wettbewerb" teilnehmen wollt. Fahrt besser vorschriftsmäßig.

Mal eine kleine Auslese aus dem "bundesweiten Foto-Wettbewerb"

Zitat

"Endlich weg mit dem ganzen Frust. Wir gehen jetzt zu Fuß"

Zwei Fahrer sind als "besonders engagiert aufgefallen"

- Der eine Fahrer hat mit rekordverdächtigen 120 km/h eine Innenstadt durchquert
- Der andere Fahrer hat sein Glück mit 250 km/h auf der Autobahn bei Tempo-Limit 120 km/h versucht

Hallo ? Geht's noch ?
Wenn man wirklich so einen Mist bautl .. dann doch nicht noch genau an dem Tag, von dem alle Welt weiß, dass an jeder Ecke eine Radarfalle lauern wird.
Dümmer geht's nimmer

Aber eigentlich darf man darüber nicht lästern.
Einige Tausend Autofahrer haben sich erwischen lassen. In der Überzahl waren es aber Unachtsamkeiten, die Jedem mal passieren können.

Es hat sich gezeigt, dass vor Allem ländliche Gebiete im Osten und Norden die höchste "Trefferquote" hatten.

Das liegt aber nicht daran, dass diese Fahrer dümmer oder unvorsichtiger sind.
Ursache hierfür sind eher, dass man in ländlichen Regionen in der Regel längere Strecken ohne Bebauung oder Verkehr hat. Allgemein fährt man dort "ein klein wenig schneller" als es auf den Schildern zulässig ist.
Bei den Auswertungen und Statistiken werden aber nicht die Tempoabweichungen berücksichtigt, sondern eben nur, ob man geblitzt wurde oder nicht. In der Masse werden es wahrscheinlich/hoffentlich nur die 15-Euro-Knöllchen gewesen sein, wie sie mit einigen Km/h über dem Limit gewertet werden.

War die Aktion eigentlich unbedingt nötig ?
Vielleicht ... um Unfallschwerpunkte aufzuzeigen. Die eingesetzten 15.000 Beamte haben sich mit ihren Geräten vorrangig dort befunden, wo es von Anwohnern als "kritisch" eingestuft wurde.
Zum "reinen Abkassieren" haben sie schließlich 364 Tage im Jahr übrig, an denen sie völlig ohne Vorankündigung an jeder Ecke stehen könnten.

Spart man Geld durch regelgerechtes Fahren ?
Ja.
Einerseits würden (im Idealfall) alle das gleiche Tempo fahren. Kontinuierlich das gleiche Tempo fahren, spart Sprit.
Andererseits erspart man sich auf jeden Fall das Geld für die Knöllchen *lach*