Zentralheizung auf Sparsamkeit optimieren

  • Beispiel:
    Eine Zentralheizung versorgt ein zweistöckiges Haus mit Wärme und Warmwasser. Diese Heizung wollen wir jetzt optimieren


    Schritt 1: Unnötige Warmwassertemperatur senken


    Grundsätzlich sollte man das Warmwasser aus dem Boiler sowieso nicht direkt verzehren. Dafür ist das Wasser weder geeignet noch gedacht. Es sollte nur zum Waschen , Duschen , Putzen , Abspülen verwendet werden.
    Das bedeutet aber auch , dass wir gar keine besonders hohen Temperaturen benötigen.


    Jetzt darf man aber nicht einfach nur eine bestimmte Temperatur einstellen , sondern muss vorher noch etwas bedenken und überprüfen.
    Die Heizung überprüft nur die Wassertemperatur im Boiler , aber nicht an den Entnahmestellen. Der eingestellte Temperaturwert hat also nichts damit zu tun, wie heiß das Wasser an der Entnahmestelle ist


    Messt also die Warmwassertemperatur in allen Etagen.
    Welche Temperatur hat das Wasser in der oberen Etage , wenn das Warmwasser ein paar Minuten gelaufen ist ?
    Durch die längere Leitungsstrecke kann es nämlich sein, dass sich das Wasser unterwegs abkühlt und die Wassertemperatur deshalb oben geringer ist.


    Wenn es Temperaturunterschiede gibt, sollte die Etage mit der geringeren Warmwassertemperatur, als Richtwert dienen.


    Welche Temperatur ist nötig ?
    Alles ab 40 °C wird als "warm" empfunden. Im Sommer reicht das garantiert aus, während man im Winter wahrscheinlich lieber ein paar Grad mehr hätte. Will man also maximal sparen, muss man auch die Warmwassertemperatur immer mal wieder nachregulieren.

  • Schritt 2) Jahreszeitabhängige Einstellung


    Im Sommer muss man eigentlich nicht heizen. In Mietshäusern wird deshalb die Heizung komplett stillgelegt. Dadurch ergibt sich aber in den Übergangszeiten ein, allen Mietern bekanntes, Problem: Man braucht sogenannte "Übergangsheizungen".


    Wenn die Zentralheizung aber auch für die Warmwasserversorgung sorgen muss, kann man sie nicht komplett abschalten.


    Wenn die Heizung Vorwahlprogramme hat (oder vorprogrammierbar ist) sollte man eine "typische Sommereinstellung" wählen oder programmieren. Dabei kann die normale Heizversorgung abgestellt und die Warmwassertemperatur auf bis zu (real vorhandene) 40°C abgesenkt werden.


    Eine hochmoderne Heizungsanlage hat Temperaturaußenfühler und kann anhand dessen selbstständig auf die verschiedenen Betriebsmodi umstellen. Wer so etwas nicht hat, sollte den Betriebsmodus immer wieder manuell auf die Außentemperatur anpassen.


    Der "Sommermodus" ist auch in Wintern ohne große Kälte zum Sparen zu empfehlen.



    Schritt 3) Tageszeitabhängige Einstellung


    Fast alle Heizungen haben eine "Nachteinstellung". Diese sollte man sorgfältig voreinstellen.
    Je nach Heizkörperart , wird auch bei abgestellter Heizung noch einige Zeit lang nachgeheizt.


    Man muss einfach nur austesten, wie schnell die Temperatur in den Räumen wirklich sinkt, um den idealen Zeitpunkt für die einzustellende Temperaturabsenkung zu ermitteln. Dann muss man wissen, wie lange man üblicherweise "des nachts" aktiv ist.


    Haben wir z.B. eine Absenkzeit von 2 Stunden und sind bis 24 Uhr aktiv, kann die Heizung ab 22 Uhr in den Sparmodus gehen.


    Zur "üblichen Schlafenszeit" brauchen wir nur geringe Temperaturen und sparen dadurch viel Geld.


    Des nachts sollte aber auch die Warmwassertemperatur abgesenkt werden können.
    Hierfür gelten jedoch andere Werte. Man kann die Temperaturabsenkung schon vor dem Senken der Heiztemperatur beginnen. Im Gegenzug muss sie dann eventuell aber auch schon eher wieder erhöht werden. Wie schnell die Temperatur abfällt und wie lange es braucht, damit wieder der Normalwert erreicht ist, ist abhängig von Isolierung und dem Heizwert. Das muss man leider für den Einzelfall austesten.


    Temperaturabsenkung am Tag


    Wenn sich im Haus tagsüber keine Personen aufhalten, kann man auch zu den Abwesenheitszeiten die Temperatur absenken. Hierbei sollte aber die Möglichkeit bestehen, dass man jeden Tag einzeln vorprogrammieren kann. Dann kann man für das Wochenende die Tagabschaltung deaktivieren oder anders einstellen.


    Bei allen Absenkungen ist Folgendes zu beachten:
    - Jedes Grad weniger spart schon Energie
    - Die Absenkungen sollten nicht langfristig und drastisch sein.
    Man muss immer bedenken, dass zum Aufheizen wieder Zeit und Energie benötigt wird. Eine zu tiefe Senkung braucht mehr Energie als wenn man einen leichten Temperaturunterschied ausgleichen muss.


    Wer also meint, die Heizung einfach komplett abzuschalten (statt die Temperatur nur leicht zu senken) , wird feststellen , dass er (auch wenn die Heizung auf Vollgas läuft) noch viele Stunden im Kalten sitzen wird.


    Das eigentliche Wärmegefühl setzt sich aus der reinen Heizungstemperatur + der Wandtemperatur zusammen. Ist das Mauerwerk völlig ausgekühlt, strahlt es noch lange Zeit seine Kälte in den Raum ab. Gleichzeitig kondensiert Luftfeuchtigkeit am kalten Mauerwerk und fördert damit die Schimmelbildung.


    Experten raten deshalb, auch in "stillgelegten Häusern" weiterhin die Heizung laufen zu lassen, um eine Mindestemperatur halten zu können.

  • Schritt 4) Individuelle Temperaturen für jeden einzelnen Raum


    In wenig genutzten Räumen brauchen wir keine "Wohlfühltemperatur". Nebenräume und Schlafzimmer müssen deshalb nicht so gut geheizt werden.


    Mit einem Raumthermostat kann man den Energieverbrauch einzelner Räume noch einmal zusätzlich senken. Dazu sollte der Thermostat auch zeitgesteuert programmierbar sein.
    Hierbei ist es dann auch möglich, dass man (z.B. zur Schulzeit) die Kinderzimmer weniger heizt oder andere Räume während der nicht genutzten Zeit in den "Nachtmodus" versetzt.


    Richtig programmiert, wird die Temperatur dann wieder so rechtzeitig angehoben, dass der jeweilige Raum wieder auf "Wohlfühltemperatur" ist, wenn die Bewohner ihn wieder nutzen möchten.


    Genau wie bei der Heizanlage selbst , muss man auch hier erst einmal austesten, wie lange es dauert , bis die gewünschte Temperatur wieder erreicht ist, damit man die Thermostaten optimal einstellen kann.


    Dabei darf man aber nie vergessen:
    Jeder Thermostat hat einen eigenen Temperaturfühler. Da diese Fühler sehr nah an den Heizkörpern sind , messen sie eben nur dort wo sie sich befinden und nicht in der Mitte des Raums oder der sonstigen Aufenthaltszone. An ihnen wird also eher eine höhere Temperatur erreicht werden als im übrigen Raum.


    Man sollte also die Thermostaten so einstellen, dass die wirkliche Raumtemperatur in der Mitte des Aufenthaltsbereiches erreicht und gehalten wird. Wenn dafür mehr Grad am Thermostat nötig sind, dann ist es eben so. Wir wollen schließlich sparen und nicht frieren.

  • 5) Heizkörper optimieren


    Immer wenn es machbar ist, sollte man alte Heizkörper austauschen. Alte Radiatoren sind relativ dickwandig und benötigen viel Wasser das jeweils aufgeheizt werden muss. Durch sie fließt zwar nur die gleiche Wassermenge, die das System fördern kann, jedoch dauert es länger bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.


    Mit so alten Heizkörpern haben wir also viel mehr Wasser im System, das beheizt werden muss und müssen die Thermostate viel länger geöffnet halten.


    Moderne Flachkörper sind aus dünneren Materialien und enthalten auch weniger Volumen. Die Wärme wird also schneller abgegeben und das Gesamtvolumen im Heizsystem ist geringer. Man spart also an zwei Punkten, die sich auf Dauer bezahlt machen werden.