Was ist beim Registrieren einer Domain wichtig ?

  • Wenn du eine eigene Domain registrieren willst, musst du einiges berücksichtigen.


    1) Welche Besucher möchtest du ansprechen ?
    Jede Domain hat eine gewisse Endung. Willst du vorrangig die Besucher eines bestimmten Landes ansprechen, solltest du die Landeskennung wählen.
    Möchtest du dagegen lieber internationale Besucher haben, solltest du eine der diversen "internationalen Endungen" wählen. (z.B. xxx.com oder xxx.org )
    Die Besucher erwarten aber auch, dass du Inhalte , entsprechend deiner Domain-Endung hast. Eine DE-Domain (für Deutschland), auf der es keine deutschsprachigen Inhalte gibt, ist ein Fail.


    2) Welche Domains sind noch frei ?
    Du hast dir natürlich schon Gedanken gemacht, welchen Namen deine Internetseite haben soll (siehe dazu Worauf muss man bei einer eigenen Domain achten ? ). Jetzt musst du nur noch schauen, ob sie für deine gewünschte Domain-Endung noch frei ist.
    Wenn sie nicht mehr frei ist, musst du dir noch einmal Gedanken über den Namen machen oder dir eine andere Endung aussuchen.


    3) Wie seriös wirkt die Domain ?
    Das ist natürlich Ansichtssache. Die eigene Landeskennung ist für Besucher aus dem eigenem Land in der Regel ganz automatisch auch seriös. Willst/musst du aber auf andere Endungen ausweichen , solltest du dich vorher mal informieren, welche Art von ähnlichen Seiten unter dieser Endung zu finden sind. Einfach mal einen ähnlichen Namen in eine Suchmaschine eingeben.


    4) Wo lasse ich die Domain registrieren ?
    Dazu gibt es viele Möglichkeiten - und noch mehr Fallen, in die man hinein tappen kann

    Webhostingpakete mit eigener Domain

    Man mietet ein Webhostingpaket an, bei der eine Domain enthalten ist. Du hast diese Domain nur so lange, wie du das Webhostingpaket hast. Sie ist bin der Regel zusätzlich auch direkt mit dem Anbieter gekoppelt, so dass du sie nicht frei benutzen und/oder auf andere Server aufschalten kannst.
    Magst du den Anbieter nicht mehr, verlierst du auch deine Domain.


    Domain mit Einschränkungen
    Oft gibt es keine Subdomains und/oder nur ein paar wenige oder du musst für jede Subdomain extra zahlen. Da du hier nicht die freie Verfügungsgewalt hast, "gehört" dir die Domain nicht wirklich. Eine "echte eigene Domain" hat solche Grenzen in der Regel nicht.


    Subdomains (z.B. xxx.dot.tk)
    Zahle dafür nie auch nur einen Cent. Egal was du dafür zahlst: Die Domain wird dir nie und nimmer gehören. Der "wirkliche Besitzer" ist derjenige, der "direkt vor der Endung" zu sehen ist.


    Beispiel: Ratgeber.dot.tk
    "Ratgeber" ist die Subdomain von "dot.tk". Der Eigentümer ist "dot.tk". Er kann mit deiner Subdomain machen was er will.


    Gleichzeitig wirkt sich die "allgemeine Ansicht" von der Hauptdomain auch auf deine eigene Subdomain aus .


    Du brauchst "Support" zur Verwaltung deiner Domain
    Wenn du selbst keinen Zugriff zur Domainverwaltung hast, "besitzt" du zwar die Domain, bist aber nicht der wirkliche Inhaber.
    Was oft nicht bekannt ist:
    Ein "Besitzer" nutzt etwas - das eigentliche "Recht an der Sache" hat aber nur der Eigentümer/Inhaber. Der kann schlussendlich alles bestimmen.

    Die "richtige Domain" kennt keine speziellen Grenzen.

    - Du kannst sie direkt per A-Record oder NAME auf jeden x-beliebigen Server aufschalten
    - Du kannst sie nicht nur als Weiterleitung einsetzen
    - Du kannst selbst alles verwalten und beliebig Subdomains einrichten
    - Du bist persönlich als Besitzer in der "öffentliche Stelle" eingetragen
    - Du kannst auch E-Mail-Server auf die Domain aufschalten


    5) Wie zahle ich am besten ?
    Eine Domain muss jedes Jahr erneut verlängert werden. Man mietet sie zunächst nur für 1 Jahr. Des bedeutet, dass man jedes Jahr zu einem bestimmten Zeitpunkt erneut zahlen muss, damit die Domain nicht verloren geht. Vergisst man es - oder schafft man es nicht pünktlich - ist die Domain wieder "frei" und kann von Jedermann beansprucht/angemietet werden.


    Dauerauftrag
    Theoretisch zwar machbar, wird aber in der Regel nicht angeboten. Wechselt man das Konto, muss man dann immer noch daran denken, auch den Dauerauftrag neu einzustellen.


    Lastschrifteinzug / Bankeinzug
    Auch das wäre machbar, wird jedoch oft nicht angeboten. Auch hier müsste man bei einem Kontowechsel jedes Mal ein neues Lastschriftmandat einrichten/erteilen.


    Überweisung
    Da man in der Regel rechtzeitig eine Information bekommt, wäre das eine Möglichkeit. Ist man jedoch krank oder kann eine Überweisung nicht tätigen (weil man z.B. unterwegs ist) , kann es sein, dass man nicht pünktlich zahlt. Dann ist die Domain weg.


    Paypal
    Das wird oft angeboten und wird auch gerne benutzt. Am Ende ist es aber auch nur eine "Überweisung" mit entsprechenden (Zeit)Problemen.


    Kreditkarte
    Das ist eine mögliche Kombination aus verschiedenen anderen Möglichkeiten:
    - Man muss sich in der Regel rund 2 Jahre um nichts kümmern. Der Betrag wird einfach pünktlich abgerufen.
    - Gleichzeitig muss man sich um nichts kümmern, wenn man die Bank wechselt und als Karteninstitut eine andere Bank hat. Man gibt einfach bei seinem Karteninstitut die neue Bankverbindung an.
    - Wenn eine Abbuchung unberechtigt erfolgt, kannst du sie problemlos zurückbuchen lassen
    - Auch ausländische Anbieter können damit problemlos bezahlt werden (je nach Kartenakzeptanz)


    6) Was kann der Anbieter als Identifikationsnachweis verlangen ?
    ALLES , was ihm geeignet erscheint, deine Identität zu überprüfen. Als Domaininhaber hast du gewisse Pflichten. Eine Volljährigkeit ist deshalb eigentlich Voraussetzung. Was ist mit Anbieterr, die ein geringeres Alter vorgeben? Das ist deren eigenes Problem.


    Kreditkarte
    Bei den meisten Anbietern ist das oft die schnellste Art der Altersverifizierung. Der Anbieter kann die persönlichen Daten beim Kreditkarteninstitut nachfragen bzw. mit ihm abgleichen. Sind Domainbeantrager und Kreditkarteninhaber nicht identisch, gibt es eben keinen Domainvertrag.


    Personalausweis
    Der Anbieter kann eine Kopie verlangen, um festzustellen, ob du schon volljährig bist und die Adressdaten stimmen. Da er die Adressdaten sowieso später eintragen lässt, ist das durchaus legtitim.


    Ein Anbieter kann selbstverständlich auch beide Möglichkeiten parallel verlangen.


    Postidentverfahren
    Damit ist sichergestellt, dass du auch wirklich die Person bist, der der Personalausweis gehört. Wird aber nicht sehr oft angeboten, weil es eben Gebühren für das Verfahren kostet.



    Was muss ich sonst noch akzeptieren ?
    Nichts. Wenn sich dein Anbieter mit diesen Daten/Möglichkeiten nicht zufrieden gibt, würde ich persönlich einen anderen beauftragen. Er muss schließlich nur wissen, mit wem er es wirklich zu tun hat. Alles was darüber hinaus geht, hat ihn nicht zu interessieren.


    7) Wie lange dauert es, bis ich "meine Domain" habe ?
    Das ist natürlich abhängig vom Anbieter , der Domainendung und dem Wochentag an dem man die Domain beantragt hat. Die Domain sollte eigentlich spätestens nach 2 Werktagen zur Verfügung stehen und nutzbar sein.
    Spätestens dann sollte man einen Hinweis haben, wo man die Domain verwalten kann und auch Zugriff auf diesen Bereich haben. Gleichzeitig muss der Domaineintrag auch öffentlich erreichbar sein.
    Wenn die Domain auf einen anderen Inhaber eingetragen ist, sollte man sofort Abstand nehmen. Dann hat man den Vertrag nicht gut genug gelesen oder wurde sogar betrogen.
    Wenn man den Vertrag nicht richtig gelesen hat, muss man natürlich trotzdem zahlen. Dann kündigt man eben sofort und sucht sich einen anderen Anbieter. Auf gar keinen Fall sollte man aber die Domain benutzen , weil sie dir sonst später problemlos weggenomnmen werden kann


    Ich will meine Domain nicht mehr ?


    1) Du kannst deine Domain einfach auslaufen lassen
    Je nach Domainvertrag musst du einfach nichts machen. Wenn du nicht zahlst, gehört die Domain dem Anbieter und er kann damit machen, was er will. Besser ist es aber, du kündigst ihm, damit es später keine Probleme gibt.


    2) Du kannst deine Domain verkaufen
    Wie jeden normalen Gegenstand, kann man auch eine Domain verkaufen. Eigentlich "verkauft" man nicht die Domain, sondern nur die Inhaberschaft. Es ist ja grundsätzlich nur ein Domain-Mietvertrag.
    Was du für die Domain verlangen kannst, ist allein deine Sache. Was du dafür dann wirklich bekommst ist oft eine andere Sache.
    Eine Domain ist etwas wie ein "Sammlerstück". Wer sie nicht unbedingt haben will, zahlt dafür kaum etwas. Die "offiziellen Bewertungen" haben keinerlei Relevanz.
    Wenn man sich einig wird, ist der Rest nur "Papierkrams"


    3) Du kannst die Domain weiterlaufen lassen
    Vielleicht ergibt sich später noch einmal eine Nutzungsmöglichkeit ? Schließlich kannst du sie auch weiterhin als reine E-Mail-Domain benutzen. Oder du lässt sie einfach weiterlaufen, damit du sie später noch verkaufen kannst. Achte dann aber darauf, dass sie weiterhin "ihren Wert behält". Eine Domain ohne Inhalt (oder nur mit Werbung) verliert sehr schnell an Wert


    4) Du kannst die Domain kündigen
    Achtung: Sobald du die Domain kündigst, ist sie sofort weg ! Dein Vertragspartner kann sie sofort an einen anderen Interessenten verkaufen.
    Unsere Partnerseite (das Shisha-Liehaberforum) hatte seine Domain gekündigt. Als sie es ca. 2 Stunden später rückgängig machen wollte, war die Domain schon weg. Die Warnung beruht also auf einer realen Begebenheit.
    Im Zweifelsfall sollte man seinen Kündigungswunsch "erst einmal sacken lassen". Ganz in Ruhe überlegen .. dann noch einmal 2-3 Tage abwarten und dann erst wirklich die Kündigung beantragen.


    Nie vergessen, vorher noch alle Daten zu sichern, die mit der eigenen Internetseite und dem Inhalt zu tun haben.


    Was sollte man sonst noch machen, wenn man eine Domain aufgibt ?


    Wenn du eine neue Domain hast


    a) Lass die alte Domain noch so lange weiter laufen, bis deine Besucher die neue Domain verinnerlicht haben. Ein guter Domainname hat sich im Gedächtnis eingeprägt und man tippt sie ganz unbewusst immer wieder ein. Deine Besucher müssen sich erst einmal an die neue Domain gewöhnen.


    b) Lege eine Weiterleitung an, damit die Besucher automatisch zur neuen Domain geleitet werden. Vergiss nicht, eine Hinweisseite einblenden zu lassen, die dem Besucher deine neuen Domainnamen anzeigt


    c) Vergiss nicht, die Suchmaschinen darüber zu informieren, damit sie die Indexierung entsprechend anpassen können.
    Hierbei werden auch positive Bewertungen und Positionen innerhalb der Suchmaschine auf die neue Domain übertragen .(Das klappt in der Regel aber nicht , wenn du nur eine Subdomain hattest.)


    Wenn du deine Internetseite komplett einstellst


    Denk bitte daran, dass du treue Besucher hattest , die deine Seite durchaus längst als "zuverlässige Quelle" oder als "Heimat" betrachten. Sie müssen davon erfahren, was du beabsichtigst und sich eine "neue Quelle/Heimat" suchen.


    a) Setze einen sehr gut sichtbaren Hinweis auf deine Seite , ab wann du sie einstellen möchtest/wirst
    Jetzt wissen deine Besucher, wie lange sie die Seite noch vorfinden werden.


    b) Bedanke dich bei deinen Mitarbeitern und Besuchern
    Es "gehört sich so", dass man sich "ordentlich verabschiedet". Deine Leser und Mitarbeiter haben ein moralisches Recht auf diese Höflichkeit.
    Deine Verabschiedung wird ihnen immer im Zusammenhang mit deiner Internetseite im Gedächtnis bleiben.
    Eine gute Seite hat ein Anrecht auf eine gute Verabschiedung.


    Wer meint, er müsse sich nicht verabschieden, der hatte eben keine gute Seite. Dann ist es auch egal, wenn man dich später im Netz mal wieder trifft und "nichts von dir hält" :thumbdown:


    Wenn du deine Domain an einen anderen übergibst


    Auch hier ist eine Verabschiedung durchaus sinnvoll. Du hast keinen Einfluss mehr auf die Seite, die später unter der Domain zu sehen ist. Die Verabschiedung sorgt also für Klarheit, dass deine Besucher demnächst mit einem Anderen zu tun haben.
    Wenn sie dir vertraut haben, wissen sie jetzt, dass sie dieses Vertrauen nicht einfach auf den neuen Domain-Inhaber übertragen sollten, sondern, dass er sich selbst dieses Vertrauen erneut erwerben muss.


    Übernahme / Übergabe wegen "Ausfall des Inhabers"


    a) Wenn der ursprüngliche Betreiber/Inhaber seine Seite/Domain nicht mehr selbst betreiben kann , sollte er für diesen Fall vorsorgen. Er sollte einen "Verwalter bestimmen" , der die Seite (noch eine Zeit lang) weiterführt. Die Community einer Internetseite stellt so etwas wie eine kleine Familie dar. Die hinterlässt man nicht einfach "unversorgt", sondern kümmert sich um eine Nachfolge.


    b) Wer eine Seite übergangsweise verwaltet oder ersatzweise übernimmt, sollte auf den Wechsel hinweisen. Der Hinweis erzeugt Vertrauen, das man nicht einfach vom guten Ruf des Vorgängers profitieren will. Sollte die "Aufgabe" durch eine schwere Krankheit oder Todesfall "verursacht" worden sein, ist eine entsprechende Erklärung angebracht.
    Wer den vorherigen Inhaber würdigen will, schreibt einen Nachruf in dem er die Arbeit des Vorgängers pietätvoll würdigt und ihm dankt.


    Das Internet ist noch relativ jung. "Ausfälle durch Tod" gab es daher relativ selten. Wie aber im normalen Leben werden in einiger Zeit auch immer mehr Seiten vererbt oder geerbt werden. Man muss sich also auch einmal damit befassen , dass nicht nur eine Seite "stirbt", sondern dass auch die Besitzer/Inhaber von Domains und Seiten einmal "das Zeitliche segnen".
    Auch das gehört mit "zur Domain"