Was bringt ein schneller Internetzugang wirklich an Vorteilen ?

Man hat einen neuen sehr schnellen Internetzugang und bekommt auch sehr schnelle Zugangsmesswerte.
Der erste logische Gedankengang: Tempo x4 = Wartezeit /4

Nun stellt man aber fest: Soo viel schneller ist es doch nicht geworden.

Woran liegt das ?
Natürlich kann es zunächst einmal an den Messwerten liegen.
Werden von der Messstelle nur kleine Dateien für den Übertragungstest benutzt, so fallen die Resultate besser aus als wenn mit großen Dateien gemessen würde.
Dann kann es natürlich abhängig von der Tageszeit und der Belastung des Internets zu tun haben.

Hauptursache ist aber nicht die eigentliche Verbindung, sondern der Server auf dem die Daten bereit liegen.
Er ist maßgebend für die eigentlich Verbindungsgeschwindigkeit.
Aktuell liegen die Maximalwerte oft nur so um die 500 Kbit/s. Hat man also eine Leitung, die einen Downstream von 2 Mbit/s (=ca. 4x so schnell) hat, so kann man die Leitung nicht voll ausnutzen.

Während man aber vorher seine gesamte Bandbreite schon mit einem einzigen Server "aufgebraucht" hatte, kann man jetzt (im Beispielfall) gleichzeitig von 4 Servern downloaden und bekommt immer das maximale Serverupload mit.

Vorteil 1:
Nicht die Geschwindigkeit einer einzelnen Datei wird erhöht, sondern man kann gleichzeitig mehrere Server mit der Maximalgeschwindigkeit benutzen.

Vorteil 2:
Man hat automatisch einen schnelleren Upload als vorher.
Auch hier gibt der Server die Grenzen vor. Das Prinzip ändert sich also nicht.Ich kann wieder mehrere Server gleichzeitig beschicken.
Im P2P-Netz (z.B.Messengersysteme ICQ/IM, Tauschbörsen usw...) kann man nun selbst auch schneller Daten bereitstellen.
Je nach Leistung des P2P-Netzwerkes kann damit die Leistung schon so hoch sein, dass man selbst eine kleine Downloadbase betreiben kann.

Natürlich kann man jetzt auch selbst einen kleinen Internetserver betreiben - z.B. indem man kleine Internetseiten direkt bei sich zuhause zum Download bereithält.
Hierzu gibt es Dienste, die automatisch aus der wechselnden Eigen-IP eine (für den Internetabruf nötige) statische IP generieren.

Grundformel:
Durch einen schnelleren Internetzugang bekomme ich nicht eine einzelne Datei schneller, sondern bekomme mehrere Dateien gleichzeitig in der vorher üblichen Zeit.

Aktuell gibt es kaum Server, die die Möglichkeiten eines 16.000 + DSL-Anschlusses unterstützen. Wer also nicht dauernd von Hochleistungsservern (oder Unmengen an Daten gleichzeitig) laden kann, dem werden auch mit "100.000er DSL" keine Vorteile gegeben sein.

Ja sniper.
Technisch hast du ja Recht. Die Server können oft bedeutend mehr liefern als ich angegeben habe.
Mit meiner 20.000er habe ich auch schon öfters mal mit 2,3 MBit/s laden können.

Leider trifft man nicht immer auf so schneller Server bzw. die Bandbreite kommt einfach nicht beim User an.
Viele Webspaces teilen sich den gleichen Server und so bekommt die einzelne Seite eventuell auch nicht die maximale Geschwindigkeit, die der Server hat.
Andererseits werden oft auch die Downloadraten künstlich begrenzt.

Selbst heute erlebe ich es noch, dass ein Programmupdate mit "sagenhaften" 10 - 15 Kbit/s läuft... was selbst für Analogmodems (56 Kbit/s) schon langsam ist.

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Der Anlass für das Thema war, dass ich immer wieder die Frage bekam:
"Ich habe jetzt eine doppelt so schnelle Leitung, aber es lädt genauso langsam wie vorher. Woran kann so was liegen ?"

Natürlich hat es auch mit dem PC-System (Hardware/Software) zu tun.
Aber viel liegt eben auch an Komponeten, die man nicht beeinflussen kann - und die unabhängig von der tatsächlichen Leitungsgeschwindigkeit sind.

Der Artikel hat vorrangig den Sinn gehabt, die manchmal etws zu hohen Erwartungen zu dämpfen.
Viele User erwarten einfach, das man mit einer 5 Mal schnelleren Leitung auch IMMER und ÜBERALL alles wirklich 5 Mal schneller bekommt.

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Danke dir, dass du das "Shake-Hand-Prinzip" so gut erklärt hast.

Das hatte ich außer Acht gelassen.
Als ich den Artikel schrieb, hatte ich kurz vorher einige Messungen durchgeführt gehabt. Dabei fiel mir auf, dass manch ein Servie zwar die kleinen Dateien benutzte, aber keine großen übertragen wurden.
Dieser jeweilige Service (ohne große Dateiübertragung) erzielte regelmäßig bessere Werte.

Da für das Endergebnis wahrscheinlich ein Durschnitt aus der gesamten Übertragungszeit ermittelt wird (?) ergibt das Weglassen natürlich eine geringere Ü-Zeit und somit auch auch besseres Gesamtergebnis.

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Tempo in P2P-Netzwerken.
Ich bezog mich dabei ursprünglich auf Messengerdienste.
Man erlebt es ja immer wieder dass man einen guten Upload hat, aber es nur mit einem minimalem Tempo hochgeladen wird.
Mal eben eine kleine private Videosquenz zum Gegenüber absenden, kann deshalb schonmal sehr lange dauern.
Tauschbörsen empfehle ich wegen der kritischen Rechtslage nicht.

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Du weißt, dass ich mich immer bemühe, etwas so zu erklären, dass man es aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann.
So versuche ich immer wieder Beispiele aus dem täglichen Leben zu nehmen oder eben etwas, was viele User kennen.

Nachdem versucht wird, "schnelles Internet" in Deutschlad zuu 90% sicherzustellen - man darunter aber einen "DSL-1000" versteht - rechne ich natürlich immer damit, dass viele User keine hohe Zugangsgeschwindigkeit besitzen.

Mit meiner 2000er habe ich mich über 233 Kbit/s gefreut, dann bei der 4000er über eine 375er Rate gejubelt und erfreue mich jetzt eines 19790er Downloads. In Köln z.B.. bieten andere Anbieter schon 100 Mbit/s-Leitungen für Privatkunden an.
(ist auch Download-Messwert eines Users)

Wer selbst aber noch außer über UMTS kein "schnelles Inetrnet" bekommt, für den werden alle Werte, die zu weit über die eigenen Erfahrungen liegen, nur noch nicht nachvollziehbare Werte sein.
Das möchte ich nicht. Es soll ja noch einigermaßen nachvollziehbar bleiben.

Die Werte sind schneller veraltet als man denkt.Aus diesem Grund habe ich sie immer nur als Vergleich angeführt.
Wer in Köln einen 100 Bit-Anschluss hat, der wird sich jetzt wahrscheinlich schon über die "langsamen 45-Mbit-Server" ärgern.
Tja.. so schnell vealten eben technische Infos.. und können wirklich nur noch als Beispiel dienen.

@Snipper.
Ich danke dir, dass du mich und die anderen User/Leser über die Fehler meines Artikels aufgeklärt hast und sie korrigiert und erläutert hast.
Ich nehme mir sowas als konstruktive Kritik an und lerne auch dadurch weiter.
Der Startartikel bleibt jetzt weiterhin unverändert so stehen, damit man auch nachlesen kann was falsch war und warum.

Diskussionen sind immer erwünscht (Sachlichkeit natürlich vorausgesetzt).. deshalb heißt die Kategorie ja auch "Diskussionen, Rat, Hilfe, informationen"