Unfall sorgt für Zigtausend Kilometer Umwege

  • Gestern gab es auf der A1 einen schweren Unfall. Ein Gefahrguttransporter ist mit flüssigem Aluminium auf der A1 verunfallt. Dabei hat der Fahrbahnbelag der Autobahn gebrannt. Sie musste deshalb in beiden Fahrtrichtungen gesperrt werden.


    Ich war gestern Mittag unterwegs und hätte die Unfallstelle passieren müssen. Rund 150 km vor der Unfallstelle vernahm ich im Verkehrsfunk von der Totalsperrung der A1 in beiden Fahrtrichtungen.

    Zitat


    "Totalsperrung voraussichtlich bis heute Abend. Es wird empfohlen die Unfallstelle sehr weiträumig zu umfahren. Als Ausweichmöglichkeit wird die A2 und A45 empfohlen"


    Ich befand mich zu der Zeit gerade auf der A44 in Fahrtrichtung Dortmund zur A1 hin.
    Um zur A2 oder zur A45 zu kommen , musste ich sehr frühzeitig wechseln, da ich ansonsten im Autobahnkreuz Dortmund-Unna in den stehenden Verkehr gekommen wäre, der sich längst auf der A1 gebildet hatte.
    Die einzige Alternative bestand also in der A2 und die erreichte ich nur über die A33 in Richtung Bielefeld.


    Kurz vor Bielefeld hörte ich, dass die Sperrung aufgehoben worden wäre. Wäre ich einfach durchgefahren , wäre ich jetzt bald an der A1 angekommen.
    Zunächst einmal "vielen Dank" (sarkastisch) an die Polizei für die Falschmeldung über die Dauer der Vollsperrung :thumbdown::thumbdown::thumbdown:


    Neben, vor und hinter mir sah ich viele Kennzeichen, die "nicht dahin gehören". Sie alle waren eigentlich auf der normalen Route zu finden. Bei einigen weiß ich es definitiv, weil sie auf dieser Route viel weiter zum Ziel haben als über die A1.
    Die A2 war also "gut besucht" als ich ankam. Tausende Fahrer alle mit dem gleichen Ziel.


    Die Verkehrsmeldungen wurden häufiger. Sperrung und extrem lange Staus auf der A45 und A1. Die einzige sinnvolle Option war also, die A2 bis zum Ende durchzufahren .. oder... quer durchs Ruhrgebiet über Stadtautobahnen und Landstraßen zu fahren. Aber auch auf diesen Strecken gab es immer wieder Staumeldungen.


    Mir persönlich waren diese Querungen untersagt , weil ich leider einen Diesel fahre und im Ruhrgebiet "80 Euro Eintrittsgeld" bezahlen soll, wenn ich die Autobahn verlasse. Deshalb konnte ich auch meine Ortskenntnisse nicht nutzen , sondern musste riesige Umwege fahren.


    135 Km Umweg sind wirklich kein Pappenstiel.


    Rechne ich nur die Fahrzeuge die aus dem gleichen Kreis wie ich kommen , so kommen allein da schon viele Tausend Kilometer Umweg zusammen. Ich habe aber auch so viele Fahrzeuge aus angrenzenden Regionen gesehen , dass man locker von einigen Zehn - bis Hunderttausend Kilometer Umweg sprechen kann.


    Alles wegen eines Unfalls an einer kritischen Stelle , über die alle müssen.


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    Der Unfall wird übrigens auch langfristig noch für Probleme sorgen.


    Der Teer der Fahrbahn hat wirklich gebrannt. Jetzt ist darauf eine dicke Metallschicht. Noch weiß keiner, wie man die wegbekommen könnte. Die üblichen Maschinen sind nicht dafür ausgelegt.


    Wenn die Fahrbahn bis auf den Unterbau geschädigt wird, muss sie komplett erneuert werden.
    Hier droht also eine weitere Dauerbaustelle für Wochen und Monate.