Welche Straßen sind bei Schnee und Eis sicherer ?

  • Jeder hat seine Lieblingsstraßen , die er gerne benutzt. Der Eine nimmt gerne die Autobahn und ein Anderer fährt lieber Landstraße um ans Ziel zu kommen.


    Sobald es jedoch Winter wird , und die Straßen voller Schnee liegen , gibt es einige logische Aspekte, die bestimmte Straßen oder Routen als empfehlenswert erscheinen lassen .

    Die Räumung von Straßen unterliegt der Priorität des jeweiligen Straßentyps

    Die Straßenmeistereien in Deutschland räumen vorrangig die wichtigsten Verkehrsverbindungen zuerst. Danach folgen zweitrangige Straßen und erst wenn die beiden Arten dauernd frei gehalten werden können, kommen die Nebenstraßen dran.


    Primär werden Autobahnen geräumt und frei gehalten
    Schneepflüge und Räumfahrzeuge rücken also zuerst in diese Richtung aus. Dabei räumen sie automatisch auch die Zubringer dorthin auf dem Weg von ihrem Standort aus (schließlich wollen sie später ja auch zurückkommen können *lach* )


    Die Straßenmeistereien , die für Autobahnabschnitte zuständig sind, haben im Winter auch erhöhte Einsatzbereitschaft , deren Dienst sich nach der aktuellen Ortswetterlage und Prognose bestimmt.


    In der zweiten Phase werden dann die Bundesstraßen geräumt
    Hierfür sind oft die gleichen Straßenmeistereien zuständig , werden jedoch durch andere Räumdienste unterstützt.


    Phase drei sind die Landstraßen
    Sobald genügend Ressourcen frei sind., rücken sie aus um auch diese Straßen zu räumen.


    Hauptverkehrsstraßen in Kommunen
    Hierfür sind die Kommunen selbst zuständig. Wird es besonders schlimm , werden nur noch die wichtigsten Kreuzungen freigehalten .


    Nebenstraßen und Anwohnerzonen
    Reichen die Räummannschaften nicht aus , muss jeder sehen wie er selbst zurecht kommt.


    "Gekniffen" sind kleine ländliche Dörfer abseits aller Hauptstrecken. Die Einwohner müssen sich selber helfen , um durch den Schnee zu kommen .
    Unlogischerweise dürfen sie ihre Straßen aber selbst dann nicht räumen , wenn das nötige Equipment dafür zur Verfügung steht . Das ist das alleinige "Recht" der zuständigen Räumdienste.
    Zum Glück siegt in harten Wintern jedoch der gesunde Menschenverstand und so sorgen Privatmenschen mit eigenen Schneepflügen und Fräsen für ein Durchkommen.


    Die Priorität des jeweiligen Straßentyps zeigt automatisch schon an, wo man am besten im Winter fahren sollte bzw. wo man eher eine befahrbare Straße vorfinden kann.


    Es kommt auch auf die Region an , die man durchfahren muss


    In Gegenden , in den jedes Jahr Schnee im Winter liegt , sind die Straßenmeistereien darauf eingestellt.
    Sie haben das nötige Gerät zum Räumen und die Erfahrungen , wann sie besonders wachsam sein müssen. In bergigen Regionen , in denen oft viel Schnee fällt , halten sich die Räumdienste bereits ab Mitternacht bereit, jederzeit zu ihren Fahrzeugen zu eilen, um die Straßen sicherer und frei zu halten.


    Sie bekommen die Wetterprognosen für ihre Streckenabschnitte und Bereiche und rücken schon Stunden vorher aus, bevor es auf den Straßen kritisch wird.


    In Gegenden mit seltenen Schneefällen läuft es anders ab
    Hier sind (sehr oft ) keine "Spezialkräfte" vorhanden , sondern die normale Straßenreinigung ist auch für den Wintereinsatz zuständig. Wo selten Schnee liegt , braucht man kein oder nur wenige Räumfahrzeuge . Das rächt sich dann, wenn es wirklich mal "Dicke kommt".


    In den harten Wintern der 1980er und 1990er Jahren standen z.B. die Straßenreinigungen des Ruhrgebiets den Schneemassen ohnmächtig gegenüber. Sie hatten weder Streumittel noch Räumfahrzeuge und versuchten , mit normalen Kehrmaschinen dem Schneechaos Herr zu werden. Es wurde danach zwar vieles besser , reichte jedoch im heftigen Winter 2010 auch nicht mehr.


    Wenn man eine längere Strecke im Winter fahren muss, und mit Schneefall zu rechnen ist , durchfährt man besser durch Gegenden , die wintererprobt sind . Dort besteht (trotz mehr Schneefall) eine höhere Chance , dass die Straßen rechtzeitig frei gehalten werden.



    Seit einigen Jahren fahre ich in regelmäßigen Abständen von "ganz tief im Westen" bis ganz zur "östlichsten Ecke" eines Bundeslandes. Hin und wieder muss ich dazu auch noch durch das nächste Bundesland , um ans Ziel zu gelangen.
    Meine Route führt mich dann vom Rande eines Mittelgebirges bis zu den Ausläufern mehrerer anderer Mittelgebirge.
    Dabei habe ich die Wahl, ob ich mich durch flache Gegenden bewege oder einen Großteil der Strecke "Höhenluft schnuppere".


    Droht Schneefall , halte ich mich auf der Autobahn und fahre auch absichtlich einen 30 Km Umweg durch eine sehr schneereiche Gegend. Hier weiß ich, dass die Straßendienste rund um die Uhr im Einsatz sind, was man im "Flachland" nicht unbedingt erwarten sollte.

    Das ist aber keine Garantie für schnelles Fortkommen , sondern nur für möglichst schneefreie Straßen.
    Unfälle gibt es immer wieder und auf allen Strecken. In dem Fall kommt es eben zu langen Staus .... auch auf völlig schneelosen Straßen.