Ein Leben ohne Bargeld

  • Geld in jeglicher Form gibt es schon seit über 3.000 Jahren . Es zählt damit , genauso wie diverse Gebäude , eigentlich zum "Erbe der Menschheit" und müsste als Weltkulturerbe anerkannt werden.


    In der heutigen "modernen Welt" gibt es aber Bestreben , jegliches Bargeld abzuschaffen. Es soll also kein substantielles Geld mehr geben, sondern nur noch virtuelles, das aus reinen Zahlen ohne jeglichen Gegenwert besteht.


    Dann stellen wir uns doch einmal ein Leben ohne Bargeld vor


    Das Kind das lernen soll, mit Geld umzugehen
    Ein Kind braucht zunächst einmal etwas Greifbares , damit es sehen und verstehen kann , welche Folgen Ausgeben oder Sparen hat.


    Mit Bargeld geht das recht einfach.
    - Wenn nichts mehr da ist, kann man nichts mehr ausgeben.
    - Wenn man spart , hat man immer mehr in der Hand.


    Selbst so mancher Erwachsener , hat so seine Probleme, den Überblick zu behalten , wenn er nur mit Karte bezahlt und kein Bargeld mehr nutzt


    Wie bewahren wir unser "virtuelles Geld auf ?
    Geld gibt es nicht mehr in substantieller Form. Es sind nur Daten und Zahlen auf einem Konto. Wenn wir also einem anderen Geld geben wollen, brauchen wir einen Gegenstand mit dem wir direkt Geld von unserem Konto zu seinem transferieren können.


    Fällt dieser Gegenstand in die Hände eines Unbefugten , besitzt er Zugriff auf alles Geld auf dem Konto. Während man bei Bargeld nur die Summe verliert, die man gerade dabei hat, verliert man mit dem "Gegenstand" schlagartig alles Geld was man besitzt.



    Eigentlich braucht man gar keine Banken mehr
    Banken wurden erfunden, um Geld sicherer zu lagern und um es in weit entfernte Regionen transferieren zu können.
    In Europa waren die Templer/Tempelritter die ersten , die sozusagen die Funktion einer Bank erfüllten. Danach kamen Kaufmannsgilden wie die Fugger und die Hanse , die eine ähnliche Funktion erfüllten. Sie alle waren die damaligen "Banken".


    Entfällt das Bargeld komplett , entfällt auch die Daseinsberechtigung der Banken. Für reine Zahlen braucht man heute nur noch einen zentralen Computer auf dem alle Zahlenbewegungen hin und her geschoben werden.


    Ohne Bargeld wird das Leben freudloser
    Die Kellnerin freut sich, wenn man ihr etwas Trinkgeld als Anerkennung für gute Dienste hinlegt.
    Man kann das natürlich auch per Karte als "extra Tip" machen . Obwohl es sich um den gleichen Betrag handelt , stellt sich nie die gleiche Freude ein. Es ist es eben nur eine nicht greifbare Zahl.


    Das Kind, das von der Oma einen 10er für Süßigkeiten bekommt. Mit dem Bargeld in der Hand kann es direkt in den nächsten Laden gehen und sich das Süße kaufen. Allein die Vorfreude darauf lässt schon seine Augen vor leuchten.
    Virtuelles Geld sieht es nicht... ganz davon abgesehen, dass es auch etwas ganz anderes ist, wenn man z.B. eine Zahl auf einen Zettel schreibt oder man gibt Geld direkt in die Hand.


    Sparen macht mit Bargeld mehr Spaß.
    Man spart Münze um Münze und Schein um Schein. Der "Berg voller Geld" wird immer größer. Er wächst und wächst und mit ihm auch die Freude am weiteren Sparen. Man sieht ja wie es immer mehr wird.
    Zahlt man dann das Geld auf sein Konto ein , ist die Freude vorbei . Das ganze schöne Geld ist weg und dafür sieht man nur eine Zahl.
    Hat man aber von Anfang an nur Zahlen entfällt der ganze "Spaß am Sparen" bereits von der ersten Minute an.


    Mildtätigkeit wird nachlassen
    Da ist ein armer Mensch , der nichts hat und eventuell deshalb betteln muss. Ein Griff in die Tasche , etwas Kleingeld heraus geholt. Du denkst nicht lange nach, sondern gibst einfach das was du gerade erübrigen kannst.


    Ohne Bargeld musst du erst genau nachdenken, welche "Zahl" du ihm gibst . Dieses Nachdenken verhindert, dass du wirklich freigiebig bist. Du siehst deinen gesamten Geldbestand und musst genau abwägen was du davon abgeben möchtest. Aus einer spontanen Hilfe wird genaues Kalkül, das durch die Ratio geprägt ist.
    Am Ende werden die meisten weniger geben als in einer spontanen Geste mit Bargeld.


    Deine Finanzen sind immer und überall nachvollziehbar
    Jeder Cent den du bekommst und ausgibst kann nachverfolgt werden. Man kann sehen woher du es bekommst und wohin du es gibst. Das ist eigentlich ein sehr tiefer Eingriff in dein persönliches Leben.


    Hat man Zugriff auf deine Kontobewegungen , weiß man faktisch alles über dein Leben.
    Man weiß , was du isst, wie du wohnst und welche Vorlieben du sonst so hast. Alles was irgendwie mit Geld zu tun hat , kann man nachvollziehen. Du stehst damit unter voller Kontrolle desjenigen der dein Geldbewegungen sehen kann.


    Wer jedoch meint, damit würden Geldbetrügereien ein Riegel vorgeschoben, der irrt sich gewaltig.
    Gerade die, die in großem Maße um Geld betrügen , haben (jetzt schon) alle Mittel , um ihre Geldbewegungen zu verschleiern. Für sie ändert sich durch die Umstellung auf bargeldlos nichts.


    Ohne Bargeld ist man dem "virtuellen Geld ausgeliefert"


    Was machst du, wenn deine Bank plötzlich Zinsen auf dein Spargeld erheben will ? Du holst dein Geld ab und verwahrst es woanders. Besser im Strumpf unter dem Bett als dass es auf dem Konto immer weniger wird.


    Ohne Bargeld bist du aber den Banken ausgeliefert. Sie können dir einfach dein "Geld" durch Negativzinsen wegnehmen und du kannst es nicht verhindern . Du kannst ja nichts abholen, was es nur als Zahl gibt.


    Virtuelles Geld kann plötzlich verschwinden
    Zeigt dein Konto schlagartig nur noch eine "schwarze Null" an, kannst du nicht nachvollziehen weshalb das so ist, wenn du nichts ausgegeben hast. Du wurdest bestohlen und kannst nichts dagegen tun.
    Betrügereien werden also zunehmen und Diebe werden immer öfters unerkannt entkommen können. Sie brauchen deinen Kontostand ja nur in eine Zone überweisen, in der es noch Bargeld gibt. Dort holen sie es ab, zahlen es auf das eigene Konto ein und schon ist dein Geld ihrs.


    Für virtuelles Geld gibt es keinen Gegenwert in der realen Welt
    Schon heute gibt es auf den Konten weltweit mehr Guthaben und Schulden als es reales Geld gibt. Noch hat Geld einen Wert, der sich anhand von Wirtschaftsleistung eines Landes oder Wertgegenständen (z.B. Goldvorräten) bemisst.
    Ohne realen Gegenwert , aht virtuelles Geld kei8nen Wert mehr. Es ist eben nur noch eine Zahl .


    Ich persönlich zahle überwiegend ohne Bargeld - habe aber trotzdem immer etwas dabei.
    Will ich mir eben etwas am Kiosk holen, ist es schneller und einfacher, wenn ich die nötigen Münzen eben auf die Theke lege. Abgezählt, hingelegt und raus bin ich wieder.


    Will ich irgendwo Trinkgeld geben, leg ich auch das Geld hin, erwarte dann eben aber kein Wechselgeld
    "Der Rest ist für dich" ... diesen Spruch wird es ohne Bargeld nie wieder geben, weil es dabei eben keinen "Rest" mehr wird.


    Bargeld ist zwar nicht immer einfacher und schneller zu handhaben - aber - es gehört aber auch mit zum Sozialen untereinander.
    Etwas Kleingeld in eine Sammelbüchse gesteckt und schon ist einem anderen geholfen. Eine kleine Freude machen , etwas Anerkennung ausdrücken. Mit Bargeld tut es nicht so weh und es wirkt auch anders .


    - "Haste mal einen Euro ?"
    - "OK. Wie ist deine Kontonummer ?"
    ... 1,00 von Konto X auf Konto Y transferiert ...
    - "Vielen Dank"
    --- ab in die Bäckerei ---
    - " 3 Brötchen bitte"
    - " 1,00 bitte"
    - "welche Kontonummer ?"
    ... 1,00 von Konto X auf Konto Y transferiert ...
    Endlich den Hunger stillen können


    WENN die Elektronik mitspielt. Gibt es aber irgendwo ein Problem, kann der Arme sogar mit Millionen auf dem Konto direkt vor der Theke verhungern. Ihm würde keine milde Gabe helfen können, die er bekommt.
    Nur wenn ein anderer direkt für ihn bezahlen würde .. aber selbst dann nicht, wenn es ein allgemeines Problem mit dem Geldsystem gibt.


    Dann hilft ihm nur, wenn man ganz allgemein in die Zeit zurück kehrt, bevor das Geld erfunden wurde.
    Geld hat keinen Wert. Will man etwas haben, muss man etwas anderes dafür geben oder dafür arbeiten.


    Es gibt heute übrigens schon sehr viele Menschen , die das Geld komplett abgeschafft haben

    Über sie haben ich schon vor einigen Jahren unter Billigste Fortbewegungsmittel berichtet.
    Sie besitzen nicht genügend Geld und haben sich längst eine "Parallelwährung " geschaffen, deren Gegenwert ihre persönliche Habe und Arbeitskraft ist.


    Ich zitiere jetzt mal das, was ich 2013 dazu geschrieben hatte



    Wenn das Bartgeld abgeschafft werden soll , muss es weltweit gleichzeitig geschehen.
    Gleichzeitig muss das "Verwaltungssystem" so sicher gegen jegliche Störung sein, dass es immer und überall funktioniert. Ein einziger Stromausfall , eine massive Überspannung an der falschen Stelle , in EMP durch Sonneneruptionen und wir stehen schlagartig wieder beim Tauschhandel.


    Und warum wurde das Geld erfunden ?
    Weil der Tauschhandel nur ganz selten direkt klappt . In der Regel muss man viele Male tauschen bis man den eigentlichen Wunschgegenstand hat.


    - "Was willst du dafür haben? "
    - "Einen Autoreifen"
    - " Alle klar. Ich habe nur eine Autofelge . Ich komme wieder , wenn ich einen gefunden habe, der sie gegen einen Reifen für dich tauscht"
    ---- später ---
    - " Da bin ich wieder. Hier ist dein Reifen"
    - "Reifen habe ich jetzt schon genug. Jetzt brauche ich doch eine Felge"
    .. ach wäre das Bargeld doch nie abgeschafft worden...


    Alles klar , weshalb es mit Geld doch irgendwie besser ist ? ;)