Mythos: Der Black Knight Satellit

  • Zitat

    Was ist der „Black Knight“ Satellit?
    Es ist ein Mysteriöser Satellit von unbekannter Herkunft, entdeckt in den 1960er Jahren durch Beobachtung von Sputnik. In den 1930er Jahren soll dieser durch Personen mit Teleskopen zum ersten mal gesichtet worden sein. Man glaubt er ist von extraterrestrischer Herkunft. Bevor seine Signale verschwanden, sendete er Radio Wellen aus den 1920er und 1930er Jahren in Kurzwellen-Muster. Diese wurden von dem Astronom Duncan Lunan entdeckt. Der Satellit offenbart seine Herkunft von Epsilon Boötis (oder das Sternensystem wie es vor 13,000 Jahren war).


    Die decodierten Radio Wellen in Kurzwellen-Muster, eröffneten eine Sternenkarte, welche die Herkunft des Satelliten, Epsilon Boötis oder (Epsilon Bootes/Boötes) vor 13,000 Jahren preisgibt.


    http://www.allmystery.de/themen/uf59877


    So beginnt am 23. Januar 2010 ein Thema bei AllMystery.de , das jetzt schon seit über 6 Jahren die dortigen Mitglieder in Atem und am Diskutieren hält.


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    Als @ MarkusH uns heute auf das Thema hinwies , machte ich mir auch mal eben Gedanken darüber. ...
    Mir fällt auf , dass es in dieser Einleitung ein paar Unstimmigkeiten gibt.



    Beginnen wir erst einmal mit dem Sputnik , der "Black Knight" gesichtet haben soll
    Der erste "Sputnik" konnte 1957 überhaupt nichts beobachten. Er konnte nur ein paar Funkwellen absetzen. Aber das waren ja noch die 1950er Jahre.
    Sputnik 3 trug die ersten Messinstrumente , jedoch keine Kamera. Er verglühte 1960
    Über das, was Sputnik 4 an Geräten mit sich führte , ist aktuell kaum etwas bekannt. Er stürzte 1962 ab.
    Sputnik 5 trug eine kleine Menagerie und wurde August 1960 auch wieder gelandet.
    Sputnik 6 trug zwei Hunde. Die Landkapsel wurde bei der Landung Dezember 1960 zerstört.


    Nummer 7 und 8 waren eigentlich als Raumsonden gedacht, kamen aus diversen technischen Gründen jedoch nicht über die Erdumlaufbahn hinaus. Da weder etwas von Abstürzen noch über deren Verglühen bekannt ist , muss damit gerechnet werden, dass sie immer noch die Erde als Weltraumschrott umkreisen.

    "Sputnik" Nummer 10 wurde 1961 kurz vor dem ersten bemannten Raumflug der Menschheit gestartet. Er war faktisch die Generalprobe und transportierte einen Hund sicher in den Erdorbit und zurück.


    Sputnik Nummer 19/20/21/22 zerstörten sich durch technische Fehler beim Start oder hielten sich nur kurz in der Erdumlaufbahn um danach zu verglühen.


    ........
    Einschub
    Wer sich für die Geschichte der Raumfahrt interessiert kommt nicht um die Sputniks herum. Genaueres kann man z.B. unter Wikipedia nachlesen.
    Aktuell sind aber noch alle Bereiche zu den Sputniks zur Bearbeitung geöffnet. Die letzte relevante Bearbeitung , in denen es neue Informationen gab, fand im Dezember 2014 statt. Trotzdem kann es aber auch in Zukunft noch weitere Informationen geben, die ich heute nicht sehen kann. Noch ist diese Quelle also nioht wirklich sicher oder vollständig.
    Einschub Ende
    .......


    Abschließend zum Sputnik ist also bislang nicht bekannt, dass einer dieser frühen "Weltraumeroberer" überhaupt eine Kamera trug.


    Wie weit war die Kamera-Technik damals überhaupt ?

    Zitat

    Ab den 1950er Jahren gelangten elektrische Elemente in die Fotokameras. Nikon lieferte für das Modell Nikon SP den ersten serienmäßig ansetzbaren Elektromotor S-36 mit Batteriebetrieb.


    Mit dem Eindringen von Kameraherstellern aus Fernost wurden die noch überwiegend mechanisch funktionierenden Apparate zunehmend automatisiert und elektronische Elemente zur Kamerasteuerung integriert. Ab Mitte der 1960er Jahre tauchten die ersten Kameras mit einer Belichtungsmessung durch das Objektiv (Through-the-lens, TTL) wie beispielsweise die Canon FX auf.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…ntwicklung_der_Fotografie


    Ein Erdsatellit , der gerade einmal ein paar Messinstrumente und die ersten Lebewesen trug, konnte seinerzeit also noch keine Kameras tragen , mit denen ein Objekt in der Umlaufbahn "gesichtet" werden konnte. Kameras , im Sinn von Fotoapparaten , waren bis zum Abschluss der Sputnik-Reihe , überhaupt noch nicht so weit entwickelt gewesen .


    Aber ...

    Zitat

    Die Raumsonden Ranger 7, 8 und 9 konnten 1964 und 1965 vor ihrem Aufschlag (planmäßigen harten Landungen) jeweils Tausende von Bildern zur Erde übertragen.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Mondlandung
    Einige Jahre nach den Sputniks war die Kameratechnik also wirklich so weit gewesen .. doch das waren eben amerikanische Raumsonden und keine "Sputniks"


    Rein historisch gesehen (Nachvollziehen der Sputnik-Reihe und Entwicklung der Kamera-Technik) kann es also keinerlei "Sichtungen" durch Sputnik gegeben haben. Die angeblichen Bildbeweise von damals kann es also nicht geben



    ]Das war aber nicht die erste Ungereimtheit, die mir auffiel sondern ... mich irritierten die "Kurwellen-Signale aus den 1920er und 1930er Jahren"


    Kurzwelle wurde erst 1923 entwickelt.
    Reguläres "Radio" gibt es auch erst seit damals und man verwendete man am Anfang Kurzwelle zur Übertragung.


    Ein Kurzwellensignal "lebt" durch die Ionosphäre . Sie reicht (je nach Tageszeit) in bis zu 400 km Höhe
    Stabile Satellitenumlaufbahnen befinden sich jedoch in 23.000 - 35.800 km Höhe .


    Der mysteriöse Satellit befand sich also außerhalb der Ionosphäre. Das Kurzwellensignal musste viele Tausend Kilometer laufen, bevor es die Ionosphäre erreichte , dann vom Erdboden reflektiert wurde um erneut (erstmalig) von der Ionosphäre reflektiert zu werden.


    Der Sender musste also relativ stark sein und dann brauchte es noch einen riesigen Zufall, dass man sich ganz genau zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle befindet , um das Signal auffangen zu können.


    In den 1920er und 30er Jahren fand der überwiegende Funkverkehr auf Kurzwelle statt. Der Äther wimmelte also vom Signalen, die die Erde umrundeten und überall empfangen werden konnten... und das in einer Zeit, in der sich der 2. Weltkrieg langsam abzuzeichnen begann.
    Eine Zeit , in der es also viele Umstürze gab und alles was sich "Nachrichtendienst" nennen wollte, so viele Signale wie möglich auffangen wollte.


    Kurzwellensignale "laufen sich tot". Sie leben so lange , bis ihnen die Reflexionskraft ausgeht.


    Duncan Lunan
    Ist ein Schriftsteller mit einer Empathie zur Astronomie, Raumfahrt und Science Fiction. 1975 berichtete er erstmalig von den Funkwellensignalen aus den 1920er Jahren, die von norwegischen und hollandischen Forschern aufgefangen worden waren als sie den LDE Effekt von Funkwellen untersuchten .
    Die Forscher hatten die ominösen Funkwellen-Signale aufgefangen jedoch nicht ausgewertet, weil sie eben nicht zu ihrer Forschung gehörten.


    Lunan behauptete , dass die Signale von einem Satelliten gekommen seien, der sich auf der gleichen Umlaufbahn wie der Mond befindet.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Duncan_Lunan


    Und nachdem ich diese Information lese, muss ich wirklich breit grinsen :thumbsup:


    Auf allmystery.de gibt es Fotos vom mysteriösen Satelliten.
    Ich hatte ja schon am Anfang bezweifelt , dass sie von einem Sputnik stammen können.
    Es hat jetzt jedoch Stunden gedauert , bis ich nach dem Lesen sowohl deutscher als auch englischer Informationen auf die relevanteste Info gestoßen bin.



    Ich lasse das Bild jetzt nicht automatisch einblenden. Es würde auf lange Sicht gesehen bei der anderen Seite viel Traffic erzeugen. Wer es sich einzeln betrachten will, kann es jedoch unter folgendem Link einzeln ansehen
    http://www.allmystery.de/datei…4259855,sts088-724-66.jpg


    Ich sehe auf dem Bild eine wüstenähnliche Planetenoberfläche . Der Planet wird durch einen blau schimmernden "Kreis" umschlossen . Das würde auf eine vorhandene Atmosphäre hinweisen. Die Farbe Blau ist typisch für die Erde.


    Das Bild kann also nicht vom Mond stammen , da er keine Atmosphäre hat. In seiner Umlaufbahn sollte Black Knight aber eigentlich zu sehen gewesen sein.


    Der angebliche Sputnik war im Erdorbit. Er hätte den Satelliten nicht aus dieser Perspektive fotografieren können. Zudem wäre das Blau auch nicht zu sehen gewesen, da es sich unterhalb des Sputniks (in Richtung Erde) befunden hätte. Gleichzeitig hätte der Sputnik auch nicht so eine hohe Bildqualität aus mehrere Hunderttausend Kilometern Entfernung liefern können.


    Nehme ich mir aber mal das Bild zur Brust und ersetze gedanklich bei allen Erhebungen die Farbe Gelb durch ein entsprechendes Grün - so schaue ich auf ein Bild aus dem Weltraum, das einen Regenwald aus großer Höhe zeigt.


    Das Bild ist also faktisch der Gegenbeweis zur ganzen Theorie , weil es in keiner Hinsicht zu allen vorherigen Angaben passt - wenn man endlich einmal erfahren hat, dass es ja angeblich von der Erde aus in Richtung Mond aufgenommen wurde.


    Ein kleines Schmankerl zum Schluss ...


    Zitat

    ... Der Satellit offenbart seine Herkunft von Epsilon Boötis (oder das Sternensystem wie es vor 13,000 Jahren war).


    Von der Erde aus können wir weit entfernte Planeten faktisch nur "in der Vergangenheit" sehen. Für jedes Lichtjahr Entfernung braucht das Licht 1 Jahr bis es bei uns ist.
    Wenn wir also einen Planeten in 13.000 Lichtjahren Entfernung sehen , ist das was wir sehen , eben schon 13.000 Jahre alt.


    Wenn man aber die Daten eines Sternensystems sehen, die angeblich 13.000 Jahre alt sein sollen, können wir nicht feststellen, wie alt die Daten nun wirklich sind. Uns fehlt die Reisezeit der Daten zur Berechnung des Datenalters.


    War die Sonde 1.000 Jahre unterwegs , sind die Daten nur 1.000 Jahre alt .. wir sehen aber das System wie es 12.000 Jahre vorher war. Ohne eine korrekte Zeitangabe bleibt das Datenalter ein Mysterium.
    Wer sich für Astronomie interessiert, kann ja gerne mal nachschauen , wie das Solarsystem vor 13.000 Jahren aussah und dann mit dem heutigen vergleichen.


    Oder geht die These davon aus , dass die ominöse Sonde 13.000 Jahre alt ist und man damit faktisch einen 1:1 Vergleich zu dem hat, was man heute sehen kann ?


    Ehrlich gesagt, finde ich das Thema sehr interessant. Vielleicht gibt es ja im All wirklich intelligentes Leben ?
    Dabei nehme ich die Menschheit mal aus, weil wir , in den Augen einer anderen Intelligenz, vielleicht nicht einmal als "intelligent" anerkannt würden. ;)


    Manche Theorien darf man aber nicht einfach als Fakten nehmen , sondern muss auch recherchieren, ob bei den angeblichen Fakten nicht etwas ausgelassen wurde.
    Manchmal ist es einfach eine Kleinigkeit, die man erst nach langem Suchen findet , die aufzeigt , dass zwar alles super gut durchdacht wurde - aber diese endlich gefundene Kleinigkeit beweist, dass es alles einfach nicht stimmen kann.


    So interpretiert eben jeder anders - so entstehen Theorien und Thesen.
    Widerlegt sind es "gute Geschichten" , unwiderlegt sind es nur Verschwörungstheorien , die viel Jahre diskutiert werden.


    Nach mehr als 3 Stunden suchen und finden, ist für mich "Der Black Knight Satellit" jedenfalls nur ein moderner Mythos