Ein paar Milliarden hier , ein paar Milliarden dort und dann dort noch ein paar Hundert Millionen ... das Spiel mit den Schadenersatzforderungen scheint kein Ende zu nehmen - dabei war bislang aber nur von den USA die Rede und von den staatlichen Forderungen.
Jetzt kommt Kanada dran und möchte auch ähnliche Forderungen einreichen. Ein paar Milliarden wurden vorsorglich schon einmal als Rückstellung dafür beiseite gelegt.
Das waren dann aber auch erst zwei Länder. Weitere werden folgen.
Nicht berücksichtigt sind die Klagen , die von privater Seite einlaufen werden.
Ein deutsches Großunternehmen bereitet auch schon eine Klage vor:
Die Fahrzeugflotte war speziell und nur wegen der Umweltzusicherungen geleast worden. Ganz klarer Vertragsbruch durch wissentlich falsche Angaben. Der komplette Vertrag kann faktisch rückwirkend ungültig werden = alles muss zurückgezahlt werden .. aber ohne Nutzungsausfall.
Bei wissentlichem Betrug steht einem Betrüger keinerlei Anrecht aus dem Vertrag oder anderen Rechten zu.
Hätte die Firma vom Betrug gewusst , wäre kein Wagen auch nur 1 Meter gefahren worden.
Wer sich einen Diesel gekauft hat - und ihn nur wegen der Umweltaussagen ausgewählt hatte - wurde faktisch betrogen , weil VW ja schon vorher wusste, dass alles erfunden war.
Den Nachweis zu erbringen, dass man es nur wegen der Umweltzusicherungen gemacht hatte, wird nur wenigen möglich sein. Die meisten werden wohl eher vor Wut ins Kissen beißen müssen. Sie fahren jetzt keinen "sauberen Diesel" sondern auch nur eine "Dreckschleuder", dessen grüne Umweltplakette ohne realen Hintergrund ist.
Eigentlich wurden auch alle VW-Händler betrogen. Auch sie haben den Angaben vertraut.
Ich bin gespannt, wie viele von ihnen sich jetzt überlegen, ob sie weiterhin mit VW zusammenarbeiten wollen.
Bis zum Diesel-Gate musste man sich bei VW bewerben , um als VW-Markenhändler akzeptiert zu werden. Demnächst wird VW wohl bei den Händlern fragen müssen, ob sie bereit sind, auch VW-Fahrzeuge zu verkaufen.
Das wird aber wohl erst stattfinden, sobald die Umrüstungen stattgefunden haben. Bis dahin kommt es den VW-Händlern ja noch gelegen , dass sie VW für die Umrüstung bei den Kunden zu bezahlen hat.
Wer vorher aussteigt, verzichtet auf diese Einnahmen. So dumm wird keiner sein.
Wer sich als Kunde heutzutage noch einen neuen Diesel zulegen will , sollte gleich alles rund um die Umweltzusagen vergessen.
Einen Diesel fährt man nicht der Umwelt zuliebe, sondern nur wegen der wirtschaftlichen Vorteile.
"Grüne Diesel" sind nur die Diesel, die in Grün lackiert sind 